Übersetzerin: Birgit Moosmüller
Broschierte Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Englischer Krimi / Band 1
ISBN: 978-3-570-10082-0
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2012
Preis: 14,99 €
Spannender Auftakt einer achteiligen Serie
Nach der Schule wird der fünfjährige Matthew entführt. Für DI Malcolm
Karlsson entwickelt sich der Fall äußerst schwierig, denn obwohl der Junge am helllichten
Tag von der Straße weg verschwand, sind absolut keine Spuren zu finden, niemand
hat irgendetwas gesehen. Matthew ist wie vom Erdboden verschluckt. Die
Psychotherapeutin Frieda Klein behandelt zur gleichen Zeit einen Patienten,
dessen größter Wunsch ein kleiner rothaariger Sohn ist, regelrecht besessen ist
Alan Dekker von diesem Wunsch. Als Frieda in der Zeitung ein Bild des
entführten Jungen sieht und die Ähnlichkeit zu Alans Traumsohn erkennt,
informiert sie DI Malcom Karlsson von ihrem Verdacht. Ist Alan Dekker tatsächlich
ein perfider Psychopath oder sind die Ähnlichkeiten von Matthew mit den
Wunschträumen von Alan nur Zufall?
„Blauer Montag“ ist der gelungene Auftakt einer auf acht Bände
angelegten Krimiserie um die Psychotherapeutin Frieda Klein und Detective
Inspector Malcom Karlsson. Frieda ist eine eigenwillige wie sympathische Mittdreißigerin,
die nächtliche Spaziergänge durch London liebt. Hier kann sie abschalten und
die Probleme ihrer Patienten am besten verarbeiten.
Doch bevor man Frieda und später auch Malcolm Karlsson kennenlernt,
geht es erst einmal zurück ins Jahr 1987. Wie rund 20 Jahre später,
verschwindet die fünfjährige Joanna ebenfalls auf dem Schulweg. Es ist eine
belebte Straße, ihre große Schwester Rosie nicht weit entfernt und doch hat
niemand das Verschwinden von Joanna beobachtet. DI Tanner, der damals mit dem
Fall betraut war, konnte absolut keine Ermittlungsansätze finden. Joannas Schicksal
ist bis heute ungeklärt.
Frieda fallen Parallelen zwischen Joannas Verschwinden und der jüngsten
Entführung auf wie auch, dass das Aussehen von Matthew mit den Wunschträumen
ihres introvertierten, verängstigten Patienten erschreckend übereinstimmen. Doch
kann der verschüchterte Alan sich wirklich so hervorragend verstellen und in
Wirklichkeit ein grausamer Psychopath sein? Nicci French gelingt es sehr gut,
hier Zweifel beim Leser zu säen, denn Alan hat auch regelmäßig Aussetzer, kann
sich dann nicht erinnern, was er kurze Zeit zuvor getan hat und ständig wird der
unter Depressionen leidende Patient von unerklärlichen Schuldgefühlen geplagt.
Der Krimi entwickelt sich sehr komplex und wendungsreich. Durch die
ausgefeilten Charaktere, deren Beweggründe oft nicht klar ersichtlich sind,
birgt die Geschichte immer wieder
Überraschungen, die so nicht erwartet werden. Und der lebendige, einnehmende
Schreibstil des Autorenduos, welcher vollkommen auf reißerische Szenen
verzichtet, sorgt für beste Krimiunterhaltung und fängt zudem sehr gut die
düstere, nebelige Stimmung Londons kurz vor Weihnachten ein.
Neben dem Privat- wie Berufsleben von Frieda ist man auch immer wieder
bei den aktuellen Ermittlungen von Karlsson und seinem Team dabei. Und man weiß
zudem recht früh, dass Matthew zwar noch lebt, die Zeit für den kleinen Jungen
allerdings immer knapper wird. Zwischendurch gibt es außerdem regelmäßig kurze
Szenen, in denen die gnadenlosen Gedankengänge des Entführers Erwähnung finden.
Doch dieser Erzählstrang hilft einem bei der Identifizierung des Täters in
keiner Weise weiter.
Fazit: Packende, intelligente wie spannend erzählte Story, die zudem mit
authentisch agierende Protagonisten aufwarten kann.
Die Autoren:
Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci
Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst
erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Sie leben mit
ihren Kindern im Süden Englands.
Schöne Rezension, liebe Isabel. Mir hat der Serien-Auftakt auch sehr gut gefallen und ich warte bereits auf Band 3.
AntwortenLöschenLG
Sabine
ja, war wirklich klasse. Band 2 steht schon in den Startlöchern.
LöschenLG Isabel