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Donnerstag, 13. Februar 2014

{Rezension} Eisiger Dienstag - Ein neuer Fall für Frieda Klein von Nicci French

Cover & Verlag: C. Bertelsmann
Übersetzerin: Birgit Moosmüller
Broschierte Ausgabe: 528 Seiten
Genre: Englischer Thriller / Band 2
ISBN: 978-3-570-10083-7
Erscheinungsdatum: 14. Januar 2013
Preis: 14,99 €




Ein rätselhafter Todesfall

Eine Sozialarbeiterin macht beim Kontrollbesuch bei Michelle Doyce einen grausamen Fund. Die psychisch kranke Frau verköstigt in ihrem Wohnzimmer einen Leichnam mit Tee und Keksen. Die herbeigerufene Polizei ist fest davon überzeugt, dass Michelle den Mann getötet hat. Allerdings ist sie nicht fähig, irgendwelche Angaben zu machen, was DI Malcolm Karlsson dazu veranlasst, Dr. Frieda Klein bei dem Fall hinzuziehen. Als die Identität des Toten endlich feststeht, stößt Frieda auf einige Ungereimtheiten. Gleichzeitig wird die Leiche der jungen Studentin aufgefunden, die vor rund zwei Jahren spurlos verschwand und an deren Tod sich Frieda die Schuld gibt. Zudem veranstaltet die Boulevard-Presse eine Hetzkampagne gegen sie, da Terry Reeve sich entschlossen hat, ihre Biografie zu veröffentlichen. 



Was für ein grausamer Anblick, der sich der Sozialarbeiterin Maggie Brennan bietet als sie die Wohnung von Michelle betritt. Der Tote Robert Poole sitzt teilweise verwest auf der Coach, umgeben von Tausenden von Fliegen mit einem Keks im Mund. Doch einige Zeit ist dessen Identität noch völlig unbekannt, da die Leiche nackt, seine Kleidung nirgends auffindbar ist und Michelle in einer völlig anderen Welt zu leben scheint und absolut keine relevanten Angaben machen kann. Nur Dr. Frieda Klein erkennt einige Zusammenhänge in deren Erzählungen und erfährt hierdurch, dass es sich bei dem Toten um Robert Poole handelt. Doch glaubt Frieda keine Sekunde daran, dass Michelle den Mann getötet haben könnte, ganz im Gegensatz zu DI Karlsson und dem Polizeipräsidenten, die den Fall schnell abschließen wollen. In ihrer gewohnt eigenwilligen, direkten Art beginnt Frieda nun selbst Nachforschungen anzustellen.

Der Fall entwickelt sich äußerst komplex und absolut unvorhersehbar. Wenn man allerdings sehr genau auf Friedas Verhalten gegenüber den weiteren Mitwirkenden in dem Thriller achtet, hat man zum Ende hin einen Verdacht, allerdings noch keine Ahnung, wie das Motiv aussehen könnte. Aber nicht nur der Fall ist sehr kompliziert, auch Friedas Privatleben gestaltet sich nicht gerade einfach. Der zurückliegende Fall mit der Entführung der beiden Kinder aus dem ersten Band holt Frieda wieder ein. Durch die starken Regenfälle taucht im wahrsten Sinne des Wortes nun endlich die Leiche der jungen Studentin auf.. Aber auch Alan Dekkers Witwe Carrie bereitet Frieda Schwierigkeiten, gar nicht zu reden von den Veröffentlichungen von Terry alias Joanna, die nicht gut auf Frieda zu sprechen ist. Wie nicht anders zu erwarten, stellt sich Frieda jedoch diesen Problemen und versucht, eine Lösung herbeizuführen.

Aber das sind nicht die einzigen Personen, die aus dem ersten Band wieder mitwirken. Auch Josef spielt eine zentrale Rolle und Reuben muss ein ums andere Mal als therapeutischer Freund herhalten, der sogar zu Friedas Verteidigung auch mal die Fäuste schwingt. Auch wenn der vorliegende Thriller oft Bezug auf den ersten Band „Blauer Montag“ nimmt, ist es nicht unbedingt erforderlich, diesen zuerst zu lesen, da Nicci French die Zusammenhänge im Verlauf der Geschichte immer wieder erklären.

Während der erste Teil in Sachen Spannung etwas mehr zu bieten hatte, geht das Autorenpaar hier mehr auf die Verhaltensmuster und die Psyche der Akteure ein, was aber dennoch durchweg sehr fesselnd  und mitreißend ist. Gerade hierdurch erhält man zwar schnell eine Vorstellung der mitwirkenden Personen, allerdings bleiben viele in ihrem Verhalten dennoch rätselhaft und undurchschaubar. Die Schlussfolgerungen von Frieda verrät einem Nicci French ebenfalls nicht immer gleich, was zu regelmäßigen Rätselraten führt. Wenn man jedoch eine Zeitlang später ihre Erklärungen erfährt, wundert man sich oftmals, warum man nicht selbst darauf gekommen ist. Als Psychotherapeutin ist Frieda  darauf spezialisiert, Menschen zu beobachten und zu analysieren und ihre hervorragende Beobachtungsgabe ist gerade in diesem Fall mehr als hilfreich und erstaunt nicht nur DI Karlsson.

Fazit: Ein äußerst verzwickter, komplexer Fall, der mit hervorragenden Charakterzeichnungen und einer wohldurchdachten, intelligenten, fesselnden Story absolut überzeugt.


Die Autoren:

Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Sie leben mit ihren Kindern im Süden Englands.


2 Kommentare:

  1. Hi, ich habe gerade den dritten Teil von Frieda-Klein gelesen - ohne die ersten beiden zu kennen. Ich fand ihn super…Habe mich nur gefragt, wie man gemeinsam als Ehepaar ein Buch schreiben kann ?!:-)
    LG
    Olivia

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  2. *lach*, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Band 3 liegt bei mir schon griffbereit. Band 1 und 2 kann ich Dir auch nur empfehlen. Bisher gefällt mir die Reihe unheimlich gut.
    LG Isabel

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