Übersetzerin: Birgit Moosmüller
Broschierte Ausgabe: 528 Seiten
Genre: Englischer Thriller / Band 2
ISBN: 978-3-570-10083-7
Erscheinungsdatum: 14. Januar 2013
Preis: 14,99 €
Ein rätselhafter Todesfall
Eine Sozialarbeiterin macht beim Kontrollbesuch bei Michelle
Doyce einen grausamen Fund. Die psychisch kranke Frau verköstigt in ihrem
Wohnzimmer einen Leichnam mit Tee und Keksen. Die herbeigerufene Polizei ist
fest davon überzeugt, dass Michelle den Mann getötet hat. Allerdings ist sie
nicht fähig, irgendwelche Angaben zu machen, was DI Malcolm Karlsson dazu
veranlasst, Dr. Frieda Klein bei dem Fall hinzuziehen. Als die Identität des
Toten endlich feststeht, stößt Frieda auf einige Ungereimtheiten. Gleichzeitig
wird die Leiche der jungen Studentin aufgefunden, die vor rund zwei Jahren
spurlos verschwand und an deren Tod sich Frieda die Schuld gibt. Zudem
veranstaltet die Boulevard-Presse eine Hetzkampagne gegen sie, da Terry Reeve
sich entschlossen hat, ihre Biografie zu veröffentlichen.
Was für ein grausamer Anblick, der sich der Sozialarbeiterin
Maggie Brennan bietet als sie die Wohnung von Michelle betritt. Der Tote Robert
Poole sitzt teilweise verwest auf der Coach, umgeben von Tausenden von Fliegen
mit einem Keks im Mund. Doch einige Zeit ist dessen Identität noch völlig
unbekannt, da die Leiche nackt, seine Kleidung nirgends auffindbar ist und
Michelle in einer völlig anderen Welt zu leben scheint und absolut keine
relevanten Angaben machen kann. Nur Dr. Frieda Klein erkennt einige
Zusammenhänge in deren Erzählungen und erfährt hierdurch, dass es sich bei dem
Toten um Robert Poole handelt. Doch glaubt Frieda keine Sekunde daran, dass
Michelle den Mann getötet haben könnte, ganz im Gegensatz zu DI Karlsson und
dem Polizeipräsidenten, die den Fall schnell abschließen wollen. In ihrer
gewohnt eigenwilligen, direkten Art beginnt Frieda nun selbst Nachforschungen
anzustellen.
Der Fall entwickelt sich äußerst komplex und absolut
unvorhersehbar. Wenn man allerdings sehr genau auf Friedas Verhalten gegenüber
den weiteren Mitwirkenden in dem Thriller achtet, hat man zum Ende hin einen
Verdacht, allerdings noch keine Ahnung, wie das Motiv aussehen könnte. Aber
nicht nur der Fall ist sehr kompliziert, auch Friedas Privatleben gestaltet
sich nicht gerade einfach. Der zurückliegende Fall mit der Entführung der
beiden Kinder aus dem ersten Band holt Frieda wieder ein. Durch die starken
Regenfälle taucht im wahrsten Sinne des Wortes nun endlich die Leiche der
jungen Studentin auf.. Aber auch Alan Dekkers Witwe Carrie bereitet Frieda
Schwierigkeiten, gar nicht zu reden von den Veröffentlichungen von Terry alias
Joanna, die nicht gut auf Frieda zu sprechen ist. Wie nicht anders zu erwarten,
stellt sich Frieda jedoch diesen Problemen und versucht, eine Lösung
herbeizuführen.
Aber das sind nicht die einzigen Personen, die aus dem
ersten Band wieder mitwirken. Auch Josef spielt eine zentrale Rolle und Reuben
muss ein ums andere Mal als therapeutischer Freund herhalten, der sogar zu
Friedas Verteidigung auch mal die Fäuste schwingt. Auch wenn der vorliegende Thriller
oft Bezug auf den ersten Band „Blauer Montag“ nimmt, ist es nicht unbedingt
erforderlich, diesen zuerst zu lesen, da Nicci French die Zusammenhänge im
Verlauf der Geschichte immer wieder erklären.
Während der erste Teil in Sachen Spannung etwas mehr zu
bieten hatte, geht das Autorenpaar hier mehr auf die Verhaltensmuster und die
Psyche der Akteure ein, was aber dennoch durchweg sehr fesselnd und
mitreißend ist. Gerade hierdurch erhält man zwar schnell eine Vorstellung der
mitwirkenden Personen, allerdings bleiben viele in ihrem Verhalten dennoch
rätselhaft und undurchschaubar. Die Schlussfolgerungen von Frieda verrät einem
Nicci French ebenfalls nicht immer gleich, was zu regelmäßigen Rätselraten
führt. Wenn man jedoch eine Zeitlang später ihre Erklärungen erfährt, wundert
man sich oftmals, warum man nicht selbst darauf gekommen ist. Als
Psychotherapeutin ist Frieda darauf spezialisiert, Menschen zu beobachten
und zu analysieren und ihre hervorragende Beobachtungsgabe ist gerade in diesem
Fall mehr als hilfreich und erstaunt nicht nur DI Karlsson.
Fazit: Ein äußerst verzwickter, komplexer Fall, der mit
hervorragenden Charakterzeichnungen und einer wohldurchdachten, intelligenten,
fesselnden Story absolut überzeugt.
Die Autoren:
Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci
Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst
erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Sie leben mit
ihren Kindern im Süden Englands.
Hi, ich habe gerade den dritten Teil von Frieda-Klein gelesen - ohne die ersten beiden zu kennen. Ich fand ihn super…Habe mich nur gefragt, wie man gemeinsam als Ehepaar ein Buch schreiben kann ?!:-)
AntwortenLöschenLG
Olivia
*lach*, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Band 3 liegt bei mir schon griffbereit. Band 1 und 2 kann ich Dir auch nur empfehlen. Bisher gefällt mir die Reihe unheimlich gut.
AntwortenLöschenLG Isabel