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Dienstag, 25. Februar 2014

{Rezension} All unsere Träume von Julie Cohen

Cover & Verlag: Diana
Übersetzerin: Ute Brammertz
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-453-35759-4
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2014
Preis: 8,99 €




Kommt alles anders?

Dem Ehepaar Claire und Ben fehlt zu ihrem perfekten Glück nur noch ein Baby, doch dies gestaltet sich schwieriger als anfangs gedacht. Nachdem sie über Jahre hinweg wirklich alles ausprobiert haben, gibt Claire irgendwann auf, nur Ben kann sich damit nicht abfinden. Als seine beste Freundin Romily ihm anbietet, für Claire und Ben ein Baby auszutragen, ist Ben glücklich, im Gegensatz anfangs zu Claire. Als das Ehepaar das Angebot von Romily dann doch annimmt, ahnen Ben und Claire nicht, dass sie damit eine Gefühlslawine auslösen.



Was haben Claire und Ben nicht schon alles versucht, damit sich endlich ihr großer Traum von einem eigenen Baby erfüllt. Immer wieder gab es Fehlschläge und als die letzte künstliche Befruchtung mit einer Fehlgeburt endet, schließt Claire schweren Herzens mit ihrem Traum ab. Nur ihr Mann kann sich damit nicht abfinden. Seine Gefühle beichtet Ben seiner besten Freundin Romily, welche er seit Studientagen kennt. Die chaotische wie unkonventionelle Romily, die bereits eine Tochter hat, bietet Ben in einer Tequila-Laune heraus an, für Claire und Ben als Leihmutter zu fungieren.

Anfangs ist die praktisch veranlagte Claire von der Idee überhaupt nicht begeistert, doch dann geht alles ziemlich schnell und ehe sich Claire und Ben versehen, sind sie werdende Eltern. Fortan wird Romily mit guten Ratschlägen und Handbüchern von Claire überschüttet, womit Romily so gar nichts anfangen kann. Und obwohl Romily fest davon überzeugt ist, für das in ihr heranwachsende Kind keine Gefühle zu entwickeln, kommt natürlich alles ganz anders.

Gefühlvoll, einnehmend und unterhaltsam erzählt Julie Cohen die Geschichte von Romily, Claire und Ben und lässt dabei auch das Umfeld ihrer drei Protagonisten nicht außen vor. Wie reagieren Familie, Freunde, Bekannte auf die Leihmutterschaft? Gibt es Verständnis oder treffen die Drei nur auf Unverständnis? Julie Cohen gelingt es sehr gut, die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln nachvollziehbar zu erzählen.

Und natürlich bleiben auch die Empfindungen von Ben, Claire und Romily nicht unerwähnt. Unterdrückte Gefühle kommen ans Tageslicht und auch Zweifel ob der Richtigkeit dieser Entscheidung werden überzeugend von der Autorin beschrieben. Dabei gelingt es Julie Cohen sehr gut, ihre Protagonisten detailreich und lebendig darzustellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Architekt Ben ist ein sturer Optimist, der offen und charmant seiner Umwelt begegnet.  Seine Studienfreundin Romily ist Biologin, absolut chaotisch, unorganisiert und Mutter der 7-jährigen Mariposa. Das hochintelligente kleine Mädchen, das über eine blühende Fantasie verfügt und am liebsten Forscherin werden möchte, sieht in Ben und der Musiklehrerin Claire so etwas wie ihre Ersatzeltern. Und während das Verhältnis zwischen Romily und Ben sehr herzlich und vertrauensvoll ist, kann man Romily und Claire nicht unbedingt als gute Freundinnen bezeichnen. Viel zu unterschiedlich sind die beiden Frauen.

Julie Cohen geht das Thema sehr vielschichtig an. Mal ist die Geschichte emotional, nachdenklich und traurig, dann wieder humoristisch und immer sehr unterhaltsam. Entsprechend ist auch der Schreibstil der Autorin mal eher ernst, dann wieder locker, frech und spritzig.

Fazit: Auch wenn man sich nicht für das Thema Schwangerschaft interessieren sollte, wird man mit diesem anrührenden, gefühlvollen Roman seine Lesefreude haben.


Die Autorin:

Julie Cohen studierte Englisch an der Brown University in Rhode Island, USA. 1992 zog sie für ein Literatur-Aufbaustudium nach England und begann dort als Lehrerin zu arbeiten. Mittlerweile leitet sie Schreib-Workshops in England und den USA und widmet sich ansonsten voll und ganz dem Schreiben. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in Berkshire. Im Diana Verlag erschienen ihre Romane Mit den Augen meiner Schwester und All unsere Träume.


2 Kommentare:

  1. Hallöchen Isabel!
    Wow, das klingt wirklich nach einem sehr bewegenden Buch, was eigentlich ziemlich genau in mein Beuteschema passt xD Ich glaube ich werde es erstmal auf meine Wunschliste setzen und es hoffentlich sehr bald wieder davon befreien!
    Danke, dass du dieses Buch vorgestellt hast (:

    Liebst, Lotta

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    1. Hallo Lotta,
      das freut mich, ist auch ein tolles Buch und ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
      LG Isabel

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