Taschenbuchausgabe: 245 Seiten
Genre: Krimi Österreich
ISBN: 978-3-8392-1514-2
Erscheinungsdatum: 05. Februar 2014
Preis: 9,99 €
Ein Selbstmord mit Folgen
Dumm gelaufen. Im Wohnzimmer ihrer Villa findet die Familie
Hinrichsen die Leiche von Onkel Harry. Dieser hat sich mit der Schrotflinte ein
Loch in den Kopf geschossen. Die Hinrichsen stehen vor einem Problem, denn bei
Selbstmord zahlt die Lebensversicherung nicht und der Betrag ist wahrlich nicht
zu verachten. Also wird aus dem Selbstmord schnell ein Einbruch mit Todesfolge
gebastelt. Allerdings haben die Hinrichsen dabei nicht bedacht, dass zwischen
dem Tod von Onkel Harry und dem Benachrichtigen der Polizei gut 6 Stunden
liegen. Aber auch für diese Diskrepanz findet sich eine Lösung, allerdings
zieht diese damit das Unglück erst recht an. Während die liebe Verwandtschaft
die Polizei an der Nase herumführt, vermutet das Familienoberhaupt Glenn
Hinrichsen, dass seine Tage gezählt sind. Denn Glenn hat in seiner Kommode sein
Testament gefunden. Dumm nur, dass er es gar nicht aufgesetzt hat. Währen die
Polizei in Person von Chefinspektor Reichel und seinem Assistent Huber
ermittelt, stellt Glenn Hinrichsen seine ganz eigenen Nachforschungen an.
Es ist schon eine morbid illustre Gesellschaft, diese
Familie Hinrichsen. Zumal der Tod von Onkel Harry wahrlich nicht der Erste in
der Familie ist und das ruft die ehrgeizige Marie auf den Plan, die den Fall
für ihre Versicherung bearbeitet und festgestellt hat, dass in der
Vergangenheit verdächtig viele Familienmitglieder verstorben sind. Undercover
schleust sie sich in die Villa der Hinrichsen nahe Klagenfurt ein, um Beweise
für einen möglichen Versicherungsbetrug aufzudecken. Aber auch der
Gerichtsmediziner ist fest davon überzeugt, dass bei dem aktuellen Todesfall
einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Ganz im Gegensatz zu Chefinspektor
Reichel, der gerade noch eine Woche bis zu seiner wohlverdienten Pension hat
und sich eigentlich gar nicht mehr mit dem Fall befassen will.
Herrlich schräg, versehen mit einer ordentlichen Portion
schwarzen Humors erzählt Dorothea Böhme ihren Krimi. Bei ihrer Familie
Hinrichsen sind irgendwie alle ein wenig durchgeknallt. Familienoberhaupt Glenn
Hinrichsen fürchtet nach dem Auffinden
seines Testaments um sein Leben. Kennt er schließlich seine reizende
Verwandtschaft nur zu genüge. Seine Schwester ist eine Hypochonderin wie sie im
Buche steht. Schwiegertochter Roswitha geizt nicht mit ihren Reizen und somit
ist auch kein Mann vor ihr sicher. Frieda ist Pragmatikerin durch und
durch und denkt als erstes nur an das Geld der Lebensversicherung. Die
16-jährige Gesine ist vom Tod mehr als fasziniert. Supertoll wäre es für sie,
bei der Obduktion von Onkel Harry dabei sein zu können, was bei dem Rest der
Familie jetzt keineswegs Unverständnis auslöst. Ihr 21-jähriger Bruder Michael
hat irgendwie nicht viel Intelligenz mitbekommen und macht treudoof alles, was
man ihm sagt. Bei den Ermittlungen treibt die Familie Hinrichsen somit den
armen Chefinspektor an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, auch wenn dieser
eigentlich kaum Interesse an dem Fall zeigt und schon akribisch seinen
Vorgarten in Planung hat, welchen er als Rentner anlegen möchte.
Sieht anfangs noch alles wie ein Versicherungsbetrug aus,
führen einige Verstrickungen im Laufe des Krimis zu einer reichlichen Anzahl von
Toten, die alle scheinbar mehr oder weniger durch einen dummen Zufall sterben
müssen. Mithilfe kurzer Kapitel erzählt Dorothea Böhme ihren äußerst
unterhaltsamen, humorvollen Krimi in einer sehr packenden, lockeren Art. Und
immer wieder muss man während des Lesens herzhaft lachen, weil viele Szenen mit
einer wunderbaren Situationskomik versehen sind.
Fazit: Eine schrecklich nette Familie, diese Hinrichsens.
Wer lustige Krimis mit viel schwarzem Humor mag, ist bei „Meuchelbrut“ genau
richtig.
Die Autorin:
Dorothea Böhme, geboren 1980 in Hamm, zog es für ihr Studium
weit in die Welt hinaus. Nach Aufenthalten in Tübingen, Quito, Triest
kam sie schließlich nach Klagenfurt. Sie schloss Kärnten schnell in ihr
Herz, weshalb sie das Bundesland zum Schauplatz ihrer Kriminalromane
machte. Zuletzt unterrichtete sie Deutsch an der Universität Szeged im
Süden Ungarns.
Das Buch hätte ich glaube ich schon alleine wegen dem tollen Buchcover genauer inspiziert!
AntwortenLöschendas ist toll, stimmt
LöschenDass dies keine österreichische Autorin geschrieben haben kann, habe ich schon nach der ersten Zeile bemerkt, denn ein Östereicher würde nie Hinrichsen heißen!!! ;) Aber der Guglhupf am Cover lacht mch schon an ;) Dürfte ein wahrlich schräger Krimi sein! =)
AntwortenLöschenLG
Martina
richtig, die kommen aus Norddeutschland und sind in euer schönes Österreich ausgewandert und schräg ist er wirklich. Ich habe mich köstlich amüsiert beim Lesen.
LöschenLG Isabel