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Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Unsichtbare Spuren von Andreas Franz


Gebundene Ausgabe: 461 Seiten
ISBN: 3426662124
Erscheinungsdatum: 21. März 2006
Genre: Deutscher Krimi
Preis: --,-- €

Mord an Anhalterinnen

1999: Eine Anhalterin wird ermordet aufgefunden. Alle Indizien, die Kommissar Sören Henning und seine Kollegin Lisa Santos ermitteln, deuten eindeutig daraufhin, dass Georg Nissen der Mörder ist. Schnell ist das Verfahren abgeschlossen und der vermeintliche Mörder verurteilt. Schon kurz danach begeht Georg Nissen im Gefängnis Selbstmord und hinterlässt einen Abschiedsbrief, in dem er seine Unschuld beteuert. Sören Henning ist hierüber so betroffen, dass er sich immer mehr in sich selbst zurückzieht und seine Ehe daran in die Brüche geht.

2004: Wieder ist eine Anhalterin ermordet worden und alle Indizien deuten darauf hin, dass es sich um denselben Mörder wie 1999 handelt. Lisa Santos schafft es auf Umwegen, Sören Henning aus seiner Lethargie zu reißen und ihn soweit zu bringen, dass er den Fall übernimmt. Die Soko Phantom wird ins Leben gerufen. Schnell stellen sie fest, dass noch viel mehr Morde auf das Konto des Phantoms zu gehen scheinen. Ein spannendes "Katz-und-Maus-Spiel" beginnt.

Andreas Franz hat seinen Krimi auf zwei Erzählsträngen aufgebaut. Zum einen berichtet er über die Ermittlungen von Lisa und Sören, in einem Zweiten wird die Geschichte des Mörders erzählt, welcher von den Ermittlern schnell als das Phantom bezeichnet wird. Die beiden Geschichten sind sehr geschickt miteinander verwoben und enden meist so, dass der Leser neugierig weiterliest.

Die Charaktere von Lisa und Sören sind sehr detailgenau und lebendig beschrieben. Die Melancholie, Wut und Zerrissenheit von Sören Henning am Anfang des Buches ist fast greifbar und glaubwürdig beschrieben, wie auch seine spätere Besessenheit, den Fall unbedingt zu lösen. Lisa Santos wird als sehr sympathische, dickköpfige und selbstbewusste Frau dargestellt, mit der man sich sofort verbunden fühlt. Auch interessant ist, dass A. Franz dem Leser einen Einblick in das Privatleben der beiden Ermittler gibt, was in keiner Weise langatmig wird und geschickt in die Geschichte mit eingearbeitet ist. Der Charakter des Serienmörders ist sehr vielschichtig angelegt und absolut überzeugend beschrieben und auch alle anderen Personen des Buches sind gut charakterisiert, sodass der Wiedererkennungswert hoch ist.

Auch wenn die hier erzählte Geschichte an sich doch recht unglaubwürdig wirkt, ist sie spannend umgesetzt. Bei diesem Krimi weiß der Leser bereits nach wenigen Seiten, wer der Mörder ist, auch seine Beweggründe sind ihm schnell klar. Jedoch ist es interesant zu lesen, wie die Ermittlungen voranschreiten und sich Lisa und Sören immer mehr dem Umfeld des Mörders nähern. Die Spannung baut sich sehr schnell auf und das Ende ist rasant geschrieben, sodass während des Lesens keine Längen entstehen. Durch seinen flüssigen, leichten Schreibstil macht es Andreas Franz dem Leser auch nicht schwer, dass Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchzulesen.

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