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Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Kaltes Gift von Nigel McCrery


Übersetzer: Ilse Bezzenberger
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN: 342619791X
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatm: 02. April 2009
Preis: 16,95 €


Solider, typisch englischer Krimi

Der aus krankheitsbedingten Gründen beurlaubte DCI Marc Lapslie wird an einen Tatort gerufen. Bedingt durch einen Verkehrsunfall ist eine nur leicht verscharrte Leiche ans Tageslicht gekommen. Auf der Suche nach der Identität der alten Dame stoßen DCI Lapslie und seine Kollegin Emma Bradbury auf einige Merkwürdigkeiten, denn anscheinend erfreut sich die angebliche Tote bester Gesundheit.

Der durch die BBC-Serie "Gerichtsmedizinerin Dr. Samantha Ryan" bekannt gewordene Autor Nigel McCrery hat hier einen soliden und vielschichtigen Thriller geschrieben. Er erzählt seine Geschichte aus zwei Perspektiven: Zum einem stellt er dem Leser gleich zu Anfang die Mörderin sowie ihr Motiv vor, ohne dabei jedoch auf die eigentlichen Hintergründe ihres Handelns einzugehen. Zum anderen begleitet der Leser das Ermittlerteam bei seiner Arbeit, die anfangs nur sehr langsam vorangeht, da kaum Anhaltspunkte vorliegen.

Sein unter Synästhesie leidenden DCI Marc Lapslie schildert er als einen mit seinem Schicksal kämpfenden Mann mittleren Alters, der sich mit vollem Einsatz in die Lösung des Falls stürzt. Emma Bradbury, seine junge Kollegin, bleibt jedoch etwas blass, sodass man kaum einen Bezug zu ihr erhält. Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt allerdings auch auf dem Charakter der Mörderin. Dieser ist sehr vielschichtig und undurchsichtig angelegt und die eigentlichen Beweggründe ihres Handelns liegen lange Zeit im Dunkeln, was die Figur sehr interessant macht und die Neugier reizt. Die übrigen Charaktere sind facettenreich erzählt mit ihren teils schrulligen Macken.

Nigel McCrerys Schreibstil ist detailreich und unterhaltsam und ihm gelingt es dadurch gut, den Leser bei der Geschichte mitleben zu lassen. Die Story an sich ist eher ruhig angelegt, nervenaufreibende Szenen findet man hier keine. Allerdings sind einige seltsame Geschehnisse eingearbeitet, die neugierig machen und so die Spannung recht hoch halten.

Alles in allem ein gut geschriebener, solider und in meinen Augen typisch englischer Krimi.

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