Cover & Verlag: Kindler
Übersetzer: Willi Zurbrüggen
Gebundene Ausgabe: 896 Seiten
Genre: Fantasy / Band 2 von 3
ISBN: 978-3463406251
Erscheinungsdatum: 21. September 2012
Preis: 24,95 €
Die Invasion der Marsmenschen
Von einem glühenden Verehrer seiner Zukunftsromane wird der Autor H.G.
Wells Ende des 19. Jahrhunderts in eine geheime Kammer geführt, in der
angeblich ein rätselhaftes Flugobjekt aufbewahrt sein soll. Rund 70 Jahre zuvor,
im Jahr 1829, begibt sich ein Forschungsschiff auf geheime Mission an den
Südpol. Die Besatzung des Schiffs ist auf der Suche nach dem Eingang zum
Inneren der Erde. Doch statt den Eingang werden sie auf ein außerirdisches
Flugobjekt aufmerksam, dass ins Eis stürzt. Jahre später entdecken andere
Forscher das verbrannte Wrack des Schiffes.
Auch im zweiten Band seiner Trilogie ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte
der Schriftsteller H.G. Wells. Während jedoch im ersten Band sein Roman „Die
Zeitmaschine“ im Mittelpunkt stand, ist es nun sein Buch „Der Krieg der Welten“.
Und natürlich hat der große Science-Fiction Schriftsteller (geb. 21.09.1866,
gest. 13.08.1946) wieder eine der Hauptrollen der Geschichte inne. Aber auch
Hauptmann Shackleton und Gilliam Murray, der „Herr der Zeit“, sind wieder mit
von der Partie.
Anfangs springt Felix J. Palma etwas zwischen den einzelnen Geschehnissen und
eine Zeitlang fragt man sich, ob der Autor jetzt irgendwie zu weit abgeschweift
ist und dadurch den Faden verloren hat. Das ist aber keineswegs der Fall, wie
man dann doch recht schnell erfahren muss. Und warum der Autor zu einer Episode
gleich zwei unterschiedliche Ausgänge erzählt, erfährt man erst am Schluss des wendungsreichen,
packenden Schmökers. Und die Auflösung dazu ist absolut schlüssig.
Überhaupt entwickelt sich die Geschichte wieder sehr verzweigt, verzwickt
und extrem ausschweifend. Aber das macht überhaupt nichts, da Felix J. Palma
ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, seine Leser oft auch direkt anspricht,
sie so mit einbindet in seine Geschichte und diese mit so viel Fantasie und
Kreativität erzählt, dass kaum Langeweile während der rund 900 Seiten aufkommt.
Aber leider ab und an dann doch ein wenig, wenn der Autor dann einfach zu
ausschweifend wird.
Gekonnt und mit einer solch blumigen, farbenprächtigen Sprache fängt Felix
J. Palma das Zeitgeschehen im viktorianischen London ein als Spiritismus seinen
Höhepunkt fand, man an Leben auf dem Mars glaubte, Edgar Alan Poe’s Romane mit
Hingabe gelesen wurden und die Industrialisierung so langsam auf dem Vormarsch
war. Der zweite Band der Trilogie ist wieder vieles in einem: Ein
Science-Fiction-Roman der alten Schule, ein Liebesroman ohne Schmalzigkeit und
ein Abenteuerroman voller Helden.
Fazit: Auch der 2. Band der Trilogie ist – bis auf einige kleine Längen –
absolut gelungen und verspricht fantasievolle, abenteuerliche und spannende
Lesestunden.
Der Autor:
Félix
J. Palma wurde 1968 in Sanlúcar de Barrameda geboren und lebt heute in
Barcelona. Er absolvierte eine Ausbildung als Werbefachmann in Sevilla,
bekam jedoch für seine ersten Erzählungen und Romane bereits so viele
Stipendien, dass er den Beruf nie ausübte. Seine „Landkarten“ sind in
über zwanzig Sprachen übersetzt und auch in den USA ein großer Erfolg.
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