Übersetzerin: Doris Heinemann
Broschierte Ausgabe: 208 Seiten
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-7645-0528-8
Erscheinungsdatum: 12. Januar 2015
Preis: 14,99 €
Trauerbewältigung mit Hindernissen
Vor einem Jahr verlor Diana ihren
Ehemann Colin und ihre Tochter Clara bei einem Verkehrsunfall. Seitdem
verbarrikadiert sich Diane in ihrer Wohnung und kann nur ihren besten Freund
Felix um sich ertragen. Dieser betreibt mittlerweile ziemlich glücklos ihr
gemeinsames Literaturcafé. Als Felix sie immer mehr unter Druck setzt, endlich
aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen, entschließt sich Diana, nach Irland zu
ziehen. Ihr Ziel ist das kleine Dorf Mulranny am Meer. Doch kaum angekommen,
trifft Diane auf ihren Nachbar und dieser raubt ihr bald den letzten Nerv.
Agnés Martin-Lugand lässt Diane ihre
Geschichte selbst erzählen und so erlebt man anfangs eine Frau, die sich
komplett aus dem Leben zurückgezogen hat, niemanden an sich heranlässt und um
ihre Lieben trauert. Diane ist eine sehr eigennützige, egoistische Frau, der
man ihre Trauer kaum abnimmt. Eigentlich nervt Diane durch ihr zickiges
Verhalten nur und man bewundert Felix, wie stoisch er sich mit seinem
sprudelnden Optimismus die Launen von Diane gefallen lässt. Die Autorin
versucht zwar, einem die Trauer von Diane näher zu bringen, aber dafür bleiben die
Erzählweise und auch der Sprachstil viel zu oberflächlich.
Als Diane nach Irland zieht, nimmt ihr
Charakter langsam ein wenig Konturen an, die Wortgefechte zwischen ihr und
ihrem Nachbar Edward regt ab und an mal zum Schmunzeln an, aber so richtig
mitreißen tut einem die Geschichte nicht wirklich. Dafür bleibt sie einfach zu
vorhersehbar, wirkt weiterhin ziemlich seicht und eigentlich weiß man zur Mitte
des Buches schon, wie die Story schlussendlich ausgeht. Man wird auch nicht
enttäuscht.
So oberflächlich die Trauerbewältigung
von Diane bleibt, so blass bleiben auch die Charaktere. Der Schreibstil
verändert sich auch nicht unbedingt zum Besseren, gespannt ist man eigentlich
nur auf die nächsten Wortgefechte, die Diane und Edward immer wieder
ausfechten. Und die Wendung, welche Edwards Charakter vom ruppigen Unsympath
ohne Manieren zum Iren mit harter Schale und weichem Kern macht, kann jetzt
nicht wirklich überzeugen und wirkt stellenweise ziemlich unglaubwürdig.
Fazit: Seichte, vorhersehbare
Geschichte ohne Tiefgang; durchaus geeignet für kalte Wintertage, um auf der
Couch zu entspannen.
Die Autorin:
Agnès Martin-Lugand ist Psychologin und war sechs Jahre im Rahmen
eines Kinderschutzprogramms tätig. Seit dem Riesenerfolg von Glückliche Menschen küssen auch im Regen,
das demnächst verfilmt wird, widmet sie sich nur noch dem Schreiben.
Agnès Martin-Lugand lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in der
Normandie.
Hallöchen
AntwortenLöschenund Ohje. Das klingt ja eher nicht so berauschend. Dabei klang es irgendwie so schön und ja ich gebe es zu es sieht auch einfach schön aus.. Schade, dass es nicht so überzeugend ist. Dann werde ich es wohl doch nicht lesen. Danke.
Liebst, Lotta