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Donnerstag, 13. August 2015

{Rezension} Totensonntag von Andreas Föhr

Cover & Verlag: Knaur TB
Broschierte Ausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-426-21361-2
Erscheinungsdatum: 01. November 2013
Preis: 14,99 €




Wallner und Kreuthners erster Fall

Bei einem Besäufnis in einer Berghütte am Tegernsee im Herbst 1992 kommt es zu einer Entführung. Dumm nur, dass Kreuthner den mutmaßlichen Entführer selbst zum Feiern mitgebracht hat und dieser jetzt mit Wallner als Geisel flüchtet. Von dem Geiselnehmer Thomas Nissl erfährt Wallner von einer Toten, die in den letzten Kriegstagen gestorben ist, ihr gläsernes Grab befindet sich ganz in der Nähe. Der erste Mordfall für Kreuthner und Wallner.

 

Die Kapelle mit dem edelsteinbesetzten Sarg ist schnell gefunden, darin befindet sich das Skelett einer Frau mit einer Kugel im Schädel. Die Identität der Frau ist schnell festgestellt. Doch warum musste sie sterben, warum scheint sie niemand im Ort zu kennen und warum wurde ein so aufwendiges Grab für sie geschaffen?

Durch regelmäßige Rückblenden schildert Andreas Föhr die Geschehnisse der letzten Kriegstage im Mai 1945. Man erfährt zwar, um wen es sich bei der Frau handelt, allerdings präsentiert Andreas Föhr im Verlauf hierzu auch einige Tatverdächtige, was die Lösung des Falls extrem erschwert. Und auch im Herbst 1992 kommt es zu einem Mord, der in engem Zusammenhang zur dem Mord an Frieda Jonas zu stehen scheint. Offensichtlich will jemand, dass die Wahrheit nicht ans Licht kommt.

Gewohnt flapsig und humorvoll sind die Zusammentreffen zwischen dem gerne auch einmal etwas illegal handelnden Kreuthner und dem überaus korrekten Wallner. Aber bei all der Situationskomik, die immer wieder für Erheiterung sorgt, bietet der Krimi auch viel Dramatik und Tragik. Die Geschehnisse und somit das Schicksal von Frieda Jonas schildert Andreas Föhr gleichsam spannend wie mitfühlend. Die Willkür der Soldaten gegenüber ihren Gefangenen tritt deutlich zu tage, ein Menschenleben zählt nichts, jeder ist um sein eigen Wohl bedacht, um vor den näher rückenden Amerikanern gut dazustehen.

Die Geschichte gestaltet sich äußerst wendungsreich, packend und jederzeit unterhaltsam. Unvorhersehbare Ereignisse bringen neue Tatverdächtige ans Licht und werfen mögliche Motive auf und doch helfen sie nicht wirklich zur Lösung des Falls bei, die so überraschend wie schlüssig daherkommt.


Fazit: Vielschichtiger Krimi, voller Tragik und Humor, spannend und unterhaltsam erzählt.


Der Autor:

Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Zusammen mit Thomas Letocha schrieb er u.a für „SOKO 5113“, „Ein Fall für zwei“ und „Der Bulle von Tölz“. Für seinen Debütroman „Der Prinzessinnenmörder“ ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Mit „Schwarze Piste“ stand Föhr monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.


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