Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 4
ISBN: 978-3-442-74915-7
Erscheinungsdatum: 10. August 2015
Preis: 9,99 €
Mord in der Nationalgalerie
Die Radioreporterin Emma Vonderwehr
wird zu einer Ausstellungseröffnung gerufen. Während dieser wurde die
afrikanische Künstlerin Claire Elbar ermordet aufgefunden, Augenzeugen des
Vorfalls lassen sich trotz der reichlich Anwesenden keine finden.
Hauptkommissar Edgar Blume, Exfreund von Emma, ermittelt in dem Fall. Und auch
Emma lässt der bizarre Fall keine Ruhe. Sie nimmt Kontakt zu Claires Ehemann
Samuel auf und erfährt, dass die Künstlerin sich für eine Coltan-Miene im Kongo
interessiert hatte und einen kleinen Jungen nach Deutschland schmuggeln wollte.
Eigentlich wollte der Berliner
Radiosender, für den Emma arbeitet, nur über die neueste Ausstellung in der
Nationalgalerie berichten, doch dann wird die afrikanische Künstlerin Claire
Elbar vor ihrem Kunstwerk mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Emma macht
sich sofort auf den Weg und noch während sie nach O-Tönen für ihre Reportage
sucht, entdeckt sie einen Flüchtling in den angrenzenden Büschen. In gebrochenem
Englisch versucht dieser ihr etwas mitzuteilen und flüchtet anschließend. Als
sie dann noch erfährt, dass Claire sich für den Abbau von Coltan in Afrika
interessiert hat, ist ihre Neugier geweckt. Sie muss unbedingt den Mörder der
Künstlerin finden.
Coltan wird in fast jedem Smartphone
verwendet. Das Erz ist extrem hitzebeständig und begehrt. Der menschenunwürdige
Abbau dieser sogenannten Blutmineralien in Afrika kam in den letzten Jahren
immer mehr in Verruf, die großen Handyhersteller reagierten nur langsam auf die
Missstände. Diesem Themas nimmt sich Mechthild Lanfermann in ihrem neuesten
Emma-Vonderwehr-Krimi an und schildert die unzumutbaren Zustände der Minen im
Kongo auf drastische und eindringliche Weise. Wie nebenbei fließen diese
Informationen immer wieder in den außerordentlich packend erzählten Krimi mit
ein.
Eine Schlüsselperson in dem Fall ist
der Afrikaner und Kunstmäzen Henry O., der während der Ermittlungen immer
wieder auftaucht und offensichtlich bei weitem mehr über den Todesfall weiß,
als er zugibt. Aber auch Claires Ehemann Samuel, der als DJ in angesagten
Berliner Clubs auflegt, gerät ins Visier der Polizei. Ihr nicht gerade
konfliktfreies Verhältnis lassen Blume und Emma außen vor und arbeiten, soweit
es ihr Job zulässt, wieder zusammen. Als Emma eine heiße Spur entdeckt, die sie
nach Amsterdam führt, überschlagen sich die Ereignisse.
Von Beginn an spannend und sehr
fesselnd schildert Mechthild Lanfermann den aktuellen Fall ihrer Protagonistin
und beschreibt ihre eigensinnige, sture Radioreporterin wieder sehr lebendig
und sympathisch. Die Story entwickelt sich äußerst wendungsreich und
unvorhersehbar und ist zu jeder Zeit nachvollziehbar umgesetzt.
Fazit: Ein brisantes Thema
hervorragend recherchiert in einem hochspannenden Krimi verarbeitet.
Die Autorin:
Mechthild Lanfermann ist 1969 in Niedersachsen geboren. Sie
studierte Theater, Film- und Fernsehwissenschaften und später
Journalistik an verschiedenen deutschen Hochschulen und an der Sorbonne
in Paris. Nach dem Studium arbeitete sie als Reporterin und Redakteurin
beim WDR, bei Radio Bremen, beim RBB und bei Deutschlandradio Kultur.
Außerdem lehrte sie Hörfunk an der Hochschule für Musik, Theater und
Medien in Hannover . Mechthild Lanfermann lebt mit ihrem Mann und zwei
Kindern in Berlin.
Das hört sich sehr interessant an. Gibt es da schon Bücher vorher (Reihe?) oder ist das ein Einzelband?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
ist es auch. Ja, das ist der 4. Krimi der Reihe, allerdings kann man diesen bedenkenlos lesen, auch wenn man die anderen drei noch nicht kennt.
LöschenLG Isabel