Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzerin: Annika Krummacher
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Skandinavischer Thriller
ISBN: 978-3-7341-0069-7
Erscheinungsdatum: 17. August 2015
Preis: 9,99 €
Thanatos
Der Leiter des Amts für
Migration wird in seinem Haus ermordet aufgefunden. Spuren deuten darauf hin,
dass der Mord von einem Kind verübt wurde. Als kurze Zeit später ein etwa
9-jähriger Junge ebenfalls ermordet wird, scheint der Täter gefunden. Bei der
Obduktion wird im Nacken des Jungen der Name „Thanatos“ entdeckt und
Staatsanwältin Jana Berzelius ist geschockt. Trägt sie doch ebenfalls einen
eingeritzten Namen im Nacken. Allerdings weiß Jana nicht, wer ihr diesen Namen
eines Todesgottes in ihr Genick eingeritzt hat. Jegliche Erinnerungen an ihre
Kindheit fehlen ihr. Auf eigene Faust beginnt die Staatsanwältin zu ermitteln.
Es gilt viele Fragen zu klären
und lose Fäden von den Kommissaren Mia Bolander und Henrik Levin zu verbinden,
zumal im Verlauf der Ermittlungen noch weitere Morde geschehen, die alle im
Zusammenhang mit dem Mord am Leiter des Migrationsamtes zu stehen scheinen. Und
welches Geheimnis verbirgt die Staatsanwältin, deren Erinnerungen erst mit ihrer
Adoption einsetzen und die sich nicht erklären kann, woher der Name „Ker“ in
ihrem Nacken stammt.
Die Story gestaltet sich
durchaus komplex, allerdings fehlt ihr lange Zeit die Spannung. Die
Ermittlungen der Kommissare gestalten sich äußerst schwierig und zäh, lange
Zeit ist keine heiße Spur erkennbar, geschweige denn, Zusammenhänge zwischen
dem toten Beamten und dem kleinen Jungen feststellbar.
Zumeist verfolgt man die
Ermittlungen von Levin und Bolander wie auch die privaten Nachforschungen von
Jana. Hierbei stellt die Staatsanwältin Fähigkeiten an sich fest, die lange
Zeit verborgen in ihr geschlummert haben und sie sich nicht erklären kann,
woher sie kommen. Ab dem Mittelteil zieht auch langsam die Spannung etwas an
und steigert sich bis zum Ende zusehends. Nach und nach werden die
Zusammenhänge sichtbar und auch ein zusätzlicher Handlungsstrang, der immer
wieder mit kurzen Sequenzen einfließt, bringt mit der Zeit Licht ins Dunkle.
Neben der lange Zeit fehlenden
Spannung sind aber auch die Protagonisten nicht unbedingt Sympathieträger.
Emelie Schepp geht immer wieder auch kurz auf deren Privatleben ein. Mia
Bolander hat mit dem Umgang von Geld ein Riesenproblem, schreckt dabei vor
Diebstahl nicht zurück und sie ist regelrecht zerfressen vor Neid auf Jana
Berzelius, die eindeutig aus betuchtem Hause kommt. Ihr Zickenkrieg gegenüber
der Staatsanwältin nervt mit der Zeit, auch wenn Jana deren verbalen
Anfeindungen mit stoischer Ruhe begegnet. Henrik Levin dagegen hat zu Hause
nichts zu sagen. Der junge Vater ist ein regelrechter Duckmäuser und traut sich
kaum, eigene Wünsche zu äußern. Im Berufsleben dagegen tritt Levin recht
resolut auf und präsentiert sich als guter Ermittler. Jana Berzelius dagegen
ist ein wirklich interessanter, facettenreicher Charakter. Die Staatsanwältin
ist eher introvertiert, gibt von ihrem Privatleben nichts preis und verfolgt
stringent die Spuren, welche sie immer näher zu ihrer eigenen Vergangenheit
führen.
Fazit: Wohldurchdachte,
komplexe Story, der es jedoch an Spannung fehlt und die nicht gerade mit
sympathischen Ermittlern aufwarten kann.
Die Autorin:
Emelie Schepp, geboren 1979, wuchs im schwedischen Motala auf. Sie
arbeitete als Projektleiterin in der Werbung, bevor sie sich dem
Schreiben widmete. Nach einem preisgekrönten Theaterstück und zwei
Drehbüchern verfasste sie ihren ersten Roman: Der zuerst nur im
Selbstverlag erschienene Thriller »Nebelkind« wurde in Schweden ein
Bestsellerphänomen und als Übersetzung in zahlreiche Länder verkauft.
Informative Rezension, liebe Isabel. Da werde ich wohl lieber die Finger davon lassen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Hallo mein Liebe, ja mach das besser. Ich kann das Buch nicht wirklich empfehlen.
LöschenLG Isabel