Übersetzer: Rainer Schmidt
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Englischer Psychothriller / Band 3
ISBN: 978-3-442-47285-7
Erscheinungsdatum: 20. September 2010
Preis: 9,99 €
Bushman’s Hole
Im Hafen von Bristol hat ein
Spaziergänger eine Hand im Wasser treiben sehen. Dies ruft Polizeitaucherin
Flea Marley und ihr Team auf den Plan. Doch statt der erwartenden Leiche kann
Flea nur eine männliche Hand bergen, die Suche nach einer Leiche verläuft
erfolglos. DI Jack Caffery wird mit dem Fall betraut und kurz darauf wird im
nahegelegenen Lokal eine weitere Hand gefunden. Ohne Leiche und somit ohne
Identität des Opfers verlaufen die Ermittlungen äußerst schwierig. Einiges
weist daraufhin, dass die Hände für ein afrikanisches Ritual benutzt werden
sollten und der Lokalbesitzer ist afrikanischer Herkunft. Ist hier eine heiße Spur
zu finden?
Nach einem rätselhaften wie auch recht
gruseligen Prolog wechselt Mo Hayder zum Floating Harbour in Bristol. Flea ist
leidenschaftliche Taucherin und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Es wäre für
die junge Frau nicht die erste Leiche, die sie ans Land holen würde, doch
dieses Mal ist es nur eine Hand. Und diese lag noch nicht lange im Wasser und
scheint recht professionell abgetrennt worden zu sein. Da der Verdacht auf ein
Tötungsdelikt nahe liegt, wird DI Jack Caffery mit dem Fall betraut.
Jack ist seit kurzem von London nach
Bristol gezogen, hat alle Brücken hinter sich abgebrochen und lebt sehr
zurückgezogen. Mit vollem Elan stürzt er sich in die Auflösung des Falls, welcher
ihn bald ins Stricher-Millieu führt und er sich zudem mit afrikanischen
Ritualen auseinandersetzen muss. Aber auch Flea hat persönliche Gründe, sich mehr
mit dem Fall zu befassen als es sonst für sie üblich ist.
Der Story haftet von Anfang an eine
ziemlich gruselige Stimmung an. Bestens recherchiert bringt Mo Hayder ihren
Lesern die so unterschiedlichen afrikanischen Rituale näher, die nicht selten
mit Menschenopfern in Verbindung stehen. Und auch ein weiterer Erzählstrang
zeigt auf, dass diese afrikanische Spur in die richtige Richtung führen wird.
Doch zumeist verfolgt man Jack wie
auch Fleas Ermittlungen, die erst mit der Zeit zusammenlaufen. Der Psychothriller
entwickelt sich ruhig und eher wenig spannend, doch jederzeit packend und
interessant. Zwar ahnt man schnell, wie der Fund der Hände und der weitere Erzählstrang,
der ins Drogen-Milieu führt, in Verbindung stehen und somit das Motiv liefern, zumal
auch der Buchtitel deutlich darauf hinweist. Allerdings wirft Mo Hayder einige
Verdächtige in den Raum, sodass sich die Suche nach dem Täter bis zum Schluss
ziemlich verzwickt gestaltet.
Das Privatleben von Jack steht dieses
Mal eher im Hintergrund. Flea Marley und deren nicht gerade einfaches
Privatleben liegt dieses Mal, neben der reinen Ermittlungsarbeit, klar im
Fokus. Flea hat ihre Eltern bei einem Unfall verloren. Was zu dem Unfall
geführt hat und warum Flea deswegen unter Schuldgefühlen leidet, klärt Mo
Hayder im Verlauf der Story auf. Die junge Frau lebt wieder in ihrem
Elternhaus, hat einen jüngeren Bruder und steht im ständigen Clinch mit ihren
reichen Nachbarn. Eine selbstbewusste, zielstrebige junge Frau, die einem
schnell sympathisch wird.
Fazit: Komplexe, gruselige wie
rätselhafte Story, die einiges an Zeit braucht, bis sie Spannung aufbaut.
Die Autorin:
Mo Hayder avancierte mit ihrem Debüt, dem Psychothriller »Der Vogelmann« über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Der Nachfolger »Die Behandlung« wurde von der Times zu einem der zehn spannendsten Thriller aller Zeiten gewählt. 2011 bekam Mo Hayder den »CWA Dagger in the Library« für ihr bisheriges Gesamtwerk, im Jahr darauf wurde »Verderbnis« mit dem renommierten Edgar Award für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet. Die Autorin lebt heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in Bath, England.
Mo Hayder avancierte mit ihrem Debüt, dem Psychothriller »Der Vogelmann« über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Der Nachfolger »Die Behandlung« wurde von der Times zu einem der zehn spannendsten Thriller aller Zeiten gewählt. 2011 bekam Mo Hayder den »CWA Dagger in the Library« für ihr bisheriges Gesamtwerk, im Jahr darauf wurde »Verderbnis« mit dem renommierten Edgar Award für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet. Die Autorin lebt heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in Bath, England.
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