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Freitag, 15. Mai 2015

{Rezension} Hotline von Jutta Maria Herrmann

Cover & Verlag: Knaur TB
Taschenbuchausgabe: 336 Seiten
Genre: Deutscher Psychothriller / Berlin
ISBN: 978-3-426-51456-6
Erscheinungsdatum: 03. November 2011
Preis: 9,99 €




Vorhersehbare Story

Chris, Rick, Konrad und Paula führen dank eines Innovationspreises, der für ordentlich Werbung gesorgt hat, erfolgreich in Berlin die Beichthotline. Ihre Maxime ist es, egal was die Anrufer einem erzählen, niemals die Polizei einzuschalten. Doch eines Tages muss Rick diese Maxime brechen als er eine Frau am Telefon hat, die ankündigt, auf dem Friedhof ein Neugeborenes lebendig zu begraben. Allerdings zeigt die Polizei wenig Interesse und zusammen mit Paula fährt Rick selbst auf den Friedhof und findet in einem Grab eine lebensgroße Puppe. Ein makabrer Scherz? Weit gefehlt, denn die Anruferin meldet sich wieder und teilt den Freunden mit, dass dies erst der Anfang war.


Die vier Freunde sind ganz unterschiedliche Typen. Chris ist der Geschäftsmann und träumt von Expansion. Dementsprechend bemüht ist er um entsprechende Werbung für die Beichthotline, deren Erfolg momentan etwas stagniert. Die schwangere Paula ist der ruhende Pol der Wohngemeinschaft, stets verlässlich und mit Konrad zusammen. Dieser ist mehr der Unzuverlässige, Pünktlichkeit ist nicht so sein Ding und der beste Freund von Rick, dem Vierten im Bunde. Dieser gerät in eine Zwickmühle, als der rätselhafte Anruf der Frau eingeht und er hierdurch die Maxime der Beichthotline brechen muss.

Die Story beginnt recht rasant und durch den Prolog auch äußerst rätselhaft. Somit scheint beste Thriller-Unterhaltung vorprogrammiert. Auch die vier Freunde beschreibt Jutta Maria Herrmann sehr lebendig und gibt allen einen interessanten Background, sodass es gar nicht lange dauert, bis man eine Vorstellung von den jungen Leuten erhält. Rätselhaft bleibt anfangs eine junge Frau, deren Geschichte die Autorin nach und nach mit einfließen lässt und die ganz offensichtlich in irgendeiner Beziehung zu den anderen Akteuren steht.

Mit einem eingängigen Schreibstil erzählt Jutta Maria Herrmann ihren Psychothriller und setzt die Story schlüssig um, allerdings auch sehr offensichtlich. Hierdurch ebbt die anfangs vorhandene Spannung schnell wieder ab und kommt auch im Verlauf des Thrillers kaum mehr auf.

Denn es dauert gar nicht lange bis das Motiv erkennbar ist. Was nicht weiter tragisch wäre, wenn die Identität des Täters im Ungewissen bleiben würde. Aber auch diese ist schnell ausgemacht, zudem ist einem schnell klar, welches Ziel der Täter / die Täterin verfolgt. Das einzige was einem dann schlussendlich noch an den Thriller bindet ist zu erfahren, wie der Täter / die Täterin ihr Vorhaben umsetzt. Dies wirkt allerdings wiederum gut durchdacht und überrascht stellenweise auch ein wenig.


Fazit: Interessante Story, doch leider sind Motiv und Identität des Täters schnell ausgemacht, was die Spannung aus dem Psychothriller nimmt.


Die Autorin:

Mitte der Achtziger strandete die Saarländerin Jutta Maria Herrmann in Berlin, studierte Germanistik und Filmwissenschaften, sympathisierte mit der Hausbesetzerszene und stürzte sich ins Nachtleben. Sie war u.a. als Buchhändlerin, Putzfrau, Sekretärin, Synchrondrehbuch-Autorin und Veranstalterin von Punkkonzerten tätig. Heute arbeitet sie für eine Tageszeitung und lebt mit ihrem Mann, dem Autor Thomas Nommensen, vor den Toren Berlins. Ihr Psychothriller „Hotline“ ist im Knaur Verlag erschienen.


5 Kommentare:

  1. Schade, dass es nur zu drei Sterne gereicht hat. Mir ist aufegfalle, dass das buch anfangs (als auch ich es gelesen habe) viele 5 Stern Rezi bekommen hat und es jetzt nur mehr schlechte bewertungen gibt. Ich fand es damals in der Leserunde richtig gut....auch wenn ich ebenfalls bald wusste wer die Täterin ist.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ja, der Schreibstil ist toll und auch die Idee dahinter. Mich hat halt nur gestört, dass ich schon nach knapp hundert Seiten wusste, wer Täter ist, was das Motiv ist und was der Täter noch vorhat. Das war mir alles zu offensichtlich, um es dann noch spannend zu finden. Das Buch habe ich bezüglich der Rezis nicht weiter vefolgt, da es schon eine Zeit auf meinem SuB lag und ich es jetzt einfach lesen wollte. Werde aber mal vorbeischauen.
      LG Isabel

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Das Buch polarisiert offenbar etwas. Ich fand es jedenfalls auch toll. Es ist ein offenes Geheimnis, dass auf Lb zur Zeit Dutzende von Fakeuser unterwegs sind, die so einige Autoren massiv abwerten. Das ist eine richtige Kampagne. Die rezi von Isabel meine ich aber natürlich nicht ;-). Die ist super, wenn auch nicht ganz meine Meinung

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    1. Möglich, dass es so ist, wäre schade, denn schlecht ist das Buch nicht. Aber für einen Psychothriller verrät er einfach zu früh zu viel, als dass da noch groß Spannung aufkommen kann. Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden.
      LG Isabel

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