Übersetzerin: Marie-Luise Bezzenberger
Broschierte Ausgabe: 448 Seiten
Genre: Englischer Thriller / Band 3
ISBN: 978-3-442-54716-6
Erscheinungsdatum: 12. Mai 2014
Preis: 14,99 €
Die verlorenen Jungs
In London sind binnen kürzester Zeit
fünf Jungen verschwunden, vier wurden bereits tot aufgefunden. Den Kindern
wurde die Kehle durchgeschnitten und anschließend ihre Leichen am Themseufer
abgelegt. Der 11-jährige Barney interessiert sich ebenfalls für die Morde und
entdeckt etwas, was ihn nach weiteren Spuren suchen lässt. DC Lacey Flint
dagegen hat nach dem Cambridge-Fall ihren Dienst noch nicht wieder angetreten
und müsste sich demnach nicht mit den Mordfällen beschäftigen, doch Barney
Roberts wohnt direkt neben ihr und zieht sie nach und nach in den Fall hinein.
Sharon Bolton beginnt ihren 3.
Lacey-Flint-Roman mit dem jungen Barney und der eigensinnige Elfjährige bleibt
auch der Dreh- und Angelpunkt des Thrillers. Barney lebt mit seinem Vater
allein in unmittelbarer Nachbarschaft von Lacey, setzt immer wieder
Suchanzeigen nach seiner Mutter in regionale Zeitungen und verbringt seine
Freizeit mit seinen Freunden. Der leidenschaftliche Skater ist aber dennoch
eher ein Einzelgänger, sehr in sich gekehrt und beobachtet genau seine
Umgebung.
Immer mal wieder lässt Sharon Bolton
kurze Szenen mit einfließen, bei denen man Therapiestunden verfolgt. Hier
erzählt jemand einem Psychiater über seine unbändige Sucht nach Blut. Um wen es
sich bei dem Patienten handelt und in welcher Beziehung er oder sie zu den
Morden steht, erfährt man allerdings erst ganz zum Schluss.
Lacey Flint und Mark Joesebury spielen
lange Zeit eher eine Nebenrolle. Die Ermittlungen leitet DI Dana Tulloch. Doch
Tulloch und ihr Team tappen regelrecht im Dunkeln, es lassen sich keine
tatrelevanten Spuren finden. Allerdings erregt schon bald die Seite eines sozialen Netzwerkes das
Interesse der Ermittler, da hier jemand postet, der definitiv über
Hintergrundwissen zu den Morden verfügen muss.
Die Story beginnt eher ruhig und diese
Erzählweise setzt sich eigentlich über das ganze Buch hin fort. Erst zum Ende
nimmt die Story ordentlich Fahrt auf und wird hochspanend. Allerdings muss man
bis zu dem schlüssigen, rasanten Ende nicht auf Spannung verzichten, diese lauert
praktisch durchweg im Hintergrund. Der Thriller entwickelt sich wendungsreich,
vielschichtig und durchweg sehr fesselnd. An überzeugenden Tatverdächtigen
mangelt es in dem Thriller ebenfalls nicht, wodurch bis zum Schluss des
Thrillers Rätselraten groß geschrieben wird.
Fazit: Auch der 3. Band überzeugt mit
einer wohldurchdachten, fesselnden Story und überzeugend agierenden Charaktere
mit Tiefgang.
Die Autorin:
Sharon Bolton wurde im englischen Lancashire geboren, hat eine
Schauspielausbildung absolviert und Theaterwissenschaft studiert.
„Todesopfer“, ihr erster Roman, wurde von Lesern und Presse begeistert
gefeiert und machte die Autorin über Nacht zum neuen Star unter den
britischen Spannungsautorinnen. Ihrem ersten Triumph folgten
mittlerweile sieben weitere Thriller – darunter vier mit der grandiosen
Ermittlerin Lacey Flint –, in denen Sharon Bolton ihr brillantes Können
immer wieder unter Beweis stellte. Sie wurde bereits für zahlreiche
Krimipreise nominiert und für "Schlangenhaus" mit dem Mary Higgins Clark
Award ausgezeichnet sowie mit dem Dagger in the Library für ihr
Gesamtwerk. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Oxford.
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