Cover & Verlag: Diana
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Genre: Roman
ISBN: 978-3-453-29155-3
Erscheinungsdatum: 01. September 2014
Preis: 19,99 €
Was geschah mit Emilie?
An einem Tag im November
verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner spurlos. Die Vermisstenanzeige wird
von den Eltern erst Stunden später aufgegeben, die Suche der Polizei verläuft
ergebnislos. Kommissar Arno Klinkhammer nimmt die Ermittlungen auf und erfährt
so nach und nach Dinge, die bereits vor Monaten begannen und unweigerlich zur
Katastrophe führen mussten.
Ein Ehepaar ist auf der
Rückfahrt von Freunden. Sie sind viel zu spät losgefahren, dann noch in einen
Stau geraten. Es ist mitten in der Nacht, als sie endlich ihre Ortschaft sehen,
nur noch eine scharfe Kurve. Doch diese nimmt der Ehemann zu schnell und kann
nicht mehr reagieren, als etwas von den Scheinwerfern erfasst wird.
Nach diesem sehr beklemmenden
Prolog beginnt Petra Hammesfahr mit der eigentlichen Geschichte. Diese erzählt
die Autorin mithilfe von Zeitsprüngen und einer Fülle von Beteiligten. Deren
Charakterbeschreibungen sind jedoch so gut gelungen, dass man diese Vielzahl an
Mitwirkenden und auch deren Schicksale, auf welche die Autorin stellenweise
verstärkt eingeht, gut auseinanderhalten kann.
Regelmäßig wechselt Petra
Hammesfahr zwischen den aktuellen Geschehnissen rund um die verzweifelte Suche
nach Emilie und den Ereignissen, die sich Monate zuvor rund um die
Neubausiedlung „Garten“ abgespielt haben.
Petra Hammesfahr greift hier
ebenfalls einiges an Themen auf. Es geht um Mobbing an Schulen, um
gewaltbereite Jugendliche, um Misshandlung, um Diebstahl, um psychisch gestörte
junge Erwachsene, um Vernachlässigung von Kindern berufstätiger Eltern, um
Verrat und um einiges mehr.
Nach und nach erhält man einen
Überblick über die Geschehnisse im Vorfeld des Verschwindens von Emilie. Doch
dieser hilft einem nicht wirklich weiter, um festzustellen, was mit Emilie
geschehen ist. Klar ist nur, dass Anne mit Emilie an dem Samstag allein zu
Hause war, es stark geregnet hatte und Anne ihrer Tochter deswegen verboten
hatte, ihr neues Fahrrad draußen zu benutzen. Emilie spielt friedlich im
Wohnzimmer und Anne schläft ein. Als sie wieder aufwacht, ist Emilie
verschwunden. Petra Hammesfahr gelingt es hervorragend, immer wieder Zweifel zu
schüren, ob dem Schicksal von Emilie. Und bei der Fülle der Akteure ist lange
nicht ersichtlich, wer möglicherweise und aus welchen Beweggründen Emilie etwas
angetan haben könnte.
Petra Hammesfahr erzählt ihren
Roman sehr feinfühlig, die Autorin geht sehr gut gelungen auf die Gefühlswelt
der verschiedenen Akteure ein, erschafft durchweg eine äußerst beklemmende
Atmosphäre und schildert das Geschehnis, welches der schlimmste Alptraum für
Eltern nur sein kann, mitreißend und äußerst eindringlich. Und trotzt des eher
ruhigem, nachdenklichen Schreibstils gelingt es Petra Hammesfahr problemlos,
die Spannung kontinuierlich zu steigern und eine Auflösung zu präsentieren, die
durchaus so nicht zu erwarten ist.
Fazit: Beklemmende, komplexe
Story, bei der eine Aneinanderreihung von Zufällen zur Katastrophe führen …
eindringlich erzählt.
Die Autorin:
Petra Hammesfahr wusste schon früh, dass Schreiben ihr Leben
bestimmen würde. Mit siebzehn verfasste sie ihre ersten Geschichten,
aber erst fünfundzwanzig Jahre später kam mit "Der stille Herr Genardy"
der große Erfolg. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die
Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich
verfilmt, wie "Die Lüge" mit Natalia Wörner in der Hauptrolle. Die
Autorin lebt in der Nähe von Köln, wo fast alle ihre Bücher spielen, so
auch ihr erster, neu aufgelegter Roman "Die Frau, die Männer mochte" und
ebenso "An einem Tag im November", ihr neuestes Buch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen