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Donnerstag, 26. März 2015

{Rezension} Die dritte Ebene von Ulrich Hefner

Cover & Verlag: Goldmann
Taschenbuchausgabe: 736 Seiten
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-442-47054-9
Erscheinungsdatum: 06. April 2009
Preis: 9,99 €




Die Trompeten von Jericho

Frühjahr 2004: Die Küsten der Vereinigten Staaten werden von einer Reihe von Hurrikans heimgesucht, die eine unnatürliche Kraft entwickeln und die Karibik wird von Monsterflutwellen überschwemmt. Meteorologen aus den Staaten sind fassungslos und ratlos über diese gewaltigen Naturkatastrophen, zumal die Hurrikans absolut unberechenbar sind, da ihre Route kaum vorherzusagen ist. Zur gleichen Zeit kehrt ein Raumshuttle von der ISS zurück, eine Katastrophe bei der Landung kann gerade noch verhindert werden, doch zwei der drei Piloten zeigen ein rätselhaftes Verhalten. Die Wissenschaftler Brian Saint-Claire und Suzannah Shane gehören zu einem Team, welches die Beinahekatastrophe untersuchen soll. Als sie einem hochgeheimen Experiment auf die Spur kommen, welches die gesamte Menschheit bedroht, beginnt ein hochgefährlicher Wettlauf gegen die Zeit.

 

In seinem Katastrophenthriller nimmt Ulrich Hefner die globale Klimaerwärmung als Thema, verknüpft dies mit einer hochspannenden, temporeichen Geschichte, bei der mystische Ereignisse, Tsunamis, Monsterhurrikans und militärische Machenschaften eine große Rolle spielen.

Die Geschichte wird mithilfe vieler Handlungsstränge erzählt, entsprechend kurz sind stellenweise auch die Kapitel gehalten. Doch mit der Zeit entwickeln sich einige wenige heraus, bei denen die Geschehnisse rund um Brian und Suzannah im Fokus liegen. Diese gehören einem Expertenteam an, welches von der NASA gebeten wurde, die unerklärlichen Umstände der Beinahekatastrophe des Space Shuttles zu untersuchen. Zudem wechselt Ulrich Hefner vom Space Center in Florida regelmäßig nach New Mexico zu einem Sherriff, in dessen Bezirk eine Leiche gefunden wird, dessen Todesumstände äußerst mysteriös sind. Dwain Hammilton sieht hier Zusammenhänge zu dem hochbewachten Military Camp, welches sich in den Bergen seines Countys befindet.

Aber auch die Meteorologen kommen in dem packenden Thriller nicht zu kurz, die sich ausgiebig mit den seltsamen Naturkatastrophen beschäftigen und für die Monsterhurrikans absolut keine Erklärung finden. Zumal es völlig unnatürlich ist, dass bereits im Frühjahr die Hurrikan-Saison schon startet und die Hurrikans bisher nie dagewesene Ausmaße annehmen.

Durch die rasch wechselnden Handlungsstränge ist die Geschichte sehr abwechslungsreich und rasant erzählt. Praktisch seitenweise geschieht eine nächste Katastrophe oder bahnt sich gerade an, das Leben von Brian und Suzannah ist bald keinen Pfifferling mehr wert, das FBI wie auch die NSA haben ihre Finger im Spiel, ganz zu schweigen vom Militär. Morde geschehen und werden vertuscht, Nachrichtensperren werden ausgesprochen und die Suche nach der Wahrheit gestaltet sich für Brian, Suzannah und Dwain bald zu einem brisanten wie extrem gefährlichen Wettlauf, den sie eigentlich nur verlieren können.

Man merkt schnell, dass Ulrich Hefner für seinen Thriller viel recherchiert hat und sein Wissen vermittelt der Autor zumeist äußerst informativ. Ab und an waren mir aber die wissenschaftlichen Erklärungen, gerade aus meteorologischer Sicht, dann doch etwas viel, allerdings sind diese Kapitel zumeist sehr kurz gehalten. Hierdurch hat die Spannung kaum eine Chance abzuflachen. Und der Thriller stimmt auch ein wenig nachdenklich in Bezug darauf, wie wir mit unserer Natur und den begrenzten Ressourcen umgehen.


Fazit: Rasant erzählter und nach wie vor sehr aktueller Katastrophenthriller, der zudem ein wenig nachdenklich stimmt.


Der Autor:

Ulrich Hefner, geboren 1961 in Bad Mergentheim, hat neben seiner Laufbahn als Polizeibeamter bereits vier Romane veröffentlicht. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Lauda, Baden-Württemberg. Er ist u.a. Mitglied in den Autorenvereinigungen "Das Syndikat" und "Die Polizei-Poeten" und Gewinner des eScript Literaturpreises des ZDF.


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