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Freitag, 7. März 2014

{Rezension} Kein Schwein bringt mich um von Michael Bresser/Martin Springenberg

Cover & Verlag: Emons
Taschenbuchausgabe: 192 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Münsterland
ISBN: 978-3-95451-247-8
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2014
Preis: 9,90 €



Nannen ermittelt in Schlagerkreisen

Kurz vor seiner Hochzeit nimmt Dieter R. Nannen noch einen Fall an. Sein Freund Baumeister bittet ihn, den Stalker der Schlagerdiva Luna Mancini ausfindig zu machen. Notgedrungen schwingt sich der Punkrockfan Nannen auf und besucht ein Konzert der Diva. Dort muss er allerdings feststellen, dass sein pensionierter Freund eine riesengroße rosa Brille aufhaben muss, denn seine Schwärmereien über die Schlagersängerin entsprechen keineswegs der Realität. Luna ist eine abgehalfterte, alkoholabhängige Sängerin, deren besten Tage weit hinter ihr liegen. Eigentlich hat Nannen schon beschlossen, den Fall abzulehnen, da wird auf dem Konzert ein Attentat auf die Diva verübt, was ein Nannen natürlich nicht ungesühnt lassen kann. 



Eigentlich ist für die Hochzeit alles bestens vorbereitet, doch die angehenden Eheleute haben mal wieder nicht mit dem Tatendrang von Nannens schwerreichen Vater gerechnet. Dieser plant eine Hochzeit für seinen Sohn, die einem Nannen würdig sein soll. Sehr zum Verdruss der Beiden schmeißt er kurzerhand einiges um, tatkräftig unterstützt von seiner neuesten Flamme, die bereits bei Sabine Einzug gehalten hat. Und dann taucht auch noch die schwer esoterisch angehauchte Verwandtschaft von Sabine auf Nannens Gehöft auf und nistet sich kurzerhand als Übernachtungsgäste ein. Da kommt Dieter Nannen der neue Fall gerade richtig.  

Tja, und dieser entwickelt sich irgendwie etwas anders als vorgestellt. Als erstes nimmt Nannen sich die Ex-Ehemänner der Diva vor. Der ein oder andere hätte schon einen Grund, der Mancini Drohbriefe zu schreiben, aber dann gibt es da auch noch einen verprellten Fan. Alles nicht so einfach für Nannen, vor allem, als er auch noch mit einem blauen Auge nach Hause kommt. Und das kurz vor der Hochzeit. Sabine setzt ihm die Pistole auf die Brust: Entweder er gibt seinen Job als Privatschnüffler auf oder die Hochzeit platzt. Ein schwerwiegendes Problem für den Detektiv aus Leidenschaft.

Auch der neueste Münsterland-Krimi rund um seinen Protagonisten Dieter R. Nannen sprudelt geradezu vor witzigen und schrägen Szenen. Da das Autorenduo Bresser/Springenberg ihren Privatschnüffler selbst seine Geschichte erzählen lassen, ist der Sprachstil des Krimis wieder entsprechend schnodderig, frech und locker.

Klar steht im neuesten Nannen-Krimi der Unterhaltungswert wieder im Vordergrund, doch neben urkomischen Szenen kommt auch im Verlauf des Krimis die Spannung nicht zu kurz und die Story bleibt lange Zeit unvorhersehbar, gespickt mit einigen überraschenden Wendungen. Einen Kritikpunkt gibt es aber doch: Zwar ist das Motiv des Täters nachvollziehbar, die Schlussfolgerungen von Nannen, wie er auf den Täter kommt, jetzt aber nicht so schlüssig. Was aber den Lesespaß in keiner Weise gemindert hat. Aber nicht nur die Story ist schräg, auch die Charaktere sind lebendig beschrieben und originell angelegt.


Fazit: Wer witzig schräge Lokalkrimis mit originellen Charakteren mag, liegt beim neuesten Nannen-Krimi wieder genau richtig.


Die Autoren:
Michael Bresser wurde als Kind mit münsterländischen Spezialitäten wie Panhas und Möpkenbrot aufgezogen. Er plant, das erste Knockepott-Restaurant Deutschlands in Hannover zu eröffnen.

Martin Springenberg braut Bier aus westfälischem Wasser. Dies serviert er in seiner Dülmener Kneipe gerne mit ökologisch angebauten Bleibohnen.


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