Taschenbuchausgabe: 254 Seiten
Genre: Historischer Kriminalroman / Band 2
ISBN: 978-3-8392-1499-2
Erscheinungsdatum: 05. März 2014
Preis: 12,99 €
Die
Voltaire-Rätsel
Man
schreibt den 01. August 1778 in Stuttgart: Tuchhändler David Stark wird kurz
vor Mitternacht aus dem Schlaf gerissen. Ein Schreiben von Friedrich des Großen
fordert ihn unmissverständlich auf, umgehend an seinen Hof zu reisen. Kaum auf
Schloss Sanssouci in Potsdam angekommen, überreicht der Preußenkönig David eine
Art Testament von Voltaire. Verfasst in Versform, soll das Rätsel zu einem
Schatz führen. David macht sich zusammen mit Therese und dem Vorleser des
Königs auf zur Entschlüsselung des Rätsels. Allerdings drängt für David die
Zeit. Am nächsten Tag schon erhält der Tuchhändler ein Schreiben des
württembergischen Herzogs. Wenn David nicht binnen 12 Tagen zurück nach
Stuttgart reist und am Hof des Herzogs erscheint, wird sein Vater hingerichtet.
Erschwerend kommt für David neben dem Zeitdruck noch hinzu, dass geheime Mächte
versuchen, ihn vor der Entschlüsselung des Rätsels zu hindern. Und hierbei
schrecken seine Gegner auch vor Mord nicht zurück.
Das Rätsel
von Voltaire entpuppt sich als ein Gedicht aus elf Versen. Nacheinander gelöst
ergeben diese einen Satz, der zu dem geheimnisvollen Schatz führen soll. Fast
alle Hinweise sind innerhalb von Sanssouci zu finden, doch erst einmal müssen
die Bedeutungen der einzelnen Verse entschlüsselt werden. Der Preußenkönig kann
den Dreien einige Male seine Unterstützung anbieten, doch zumeist sind David
und seine versierten Helfer auf sich allein gestellt. Das Gedicht führt die
Suchenden quer durch Sanssouci, wodurch auch der Leser ein sehr gutes Bild des
Schlosses mit seiner Parkanlage und nach und nach auch einiges über den
Preußenkönig und dessen Eigenarten kennenlernt.
Entsprechend
des Zeitdrucks durch das Schreiben des württembergischen Herzogs entwickelt
sich der historische Kriminalroman äußerst rasant, interessant und bald auch
schon sehr spannend. Kaum ist ein Rätsel entschlüsselt, das Lösungswort
mithilfe Voltaires Novelle „Candide“ gelöst, macht sich David unter Hochdruck
auf die Suche nach der nächsten Auflösung. Hierbei werden der Tuchmacher, die
Österreicherin Therese und der Vorleser des Königs Lucchesini jedoch ein ums
andere Mal durch Unbekannte gestört, die um jeden Preis die Entschlüsselung des
Testaments verhindern wollen.
Die rasant
wie gefährlich angelegte Schnitzeljagd steht klar im Fokus des Romans. Hierbei
bleibt allerdings die Ausarbeitung der Mitwirkenden etwas auf der Strecke und
außer David, aus dessen Sicht der Kriminalroman erzählt wird, nehmen die
weiteren Figuren des Romans kaum Konturen an. Allerdings versteht es Christoph
Öhm gleichzeitig hervorragend, historische Fakten wie Persönlichkeiten mit
seiner fiktiven Geschichte zu verknüpfen, sodass dieses Manko nicht sehr ins
Gewicht fällt. Und neben dem eigentlichen Handlungsstrang wechselt der Autor
auch immer mal wieder zu Davids Vater Johann Starr, der keine Ahnung
davon hat, warum er als angesehener Stuttgarter Bürger plötzlich im Kerker des
Herzogs gelandet ist.
Fazit: Eine
Schnitzeljagd auf Voltaires Spuren quer durch Schloss Sanssouci, die sehr
temporeich mit vielen historischen Fakten durchsetzt erzählt wird.
Der Autor:
Christoph Öhm, Jahrgang 1968, lebt in Herrenberg und Neu-Ulm
als Pianist, Musikforscher und Klavierpädagoge. Die Beschäftigung mit
der Musik führte ihn außerdem in die Vereinigten Staaten, wo er bei
namhaften Pianisten studierte. Als zweifach promovierter
Musikwissenschaftler ist er mit der Musikgeschichte des 18. und 19.
Jahrhunderts bestens vertraut. Christoph Öhms „Der Schatz des
Preußenkönigs“ ist die Fortsetzung seines erfolgreichen Debüts »Das
Mozart-Mysterium«.
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