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Sonntag, 4. November 2012

{Rezension} Der Brandstifter von Jane Casey



Übersetzer: Franka Reinhart
Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
Genre: Englischer Krimi
ISBN: 978-3-442-37520-2
Erscheinungsdatum: 16. Januar 2012
Preis: 9,99 €

 
Spuren der Vergangenheit

Der Brandstifter hat in London wieder zugeschlagen. Wieder wurde sein Opfer zu Tode geprügelt und anschließend angezündet, um alle Spuren zu verwischen. Doch als DC Maeve Kerrigan am Tatort ankommt, stellt sie einige Unregelmäßigkeiten fest. Während das Ermittlerteam den Serienmörder jagt, setzt sich Maeve mit dem Umfeld des letzten Opfers auseinander und stellt schnell fest, dass Rebecca offensichtlich ein anderes Leben geführt hatte als sie nach außen hin zeigte.



Rasant und fesselnd beginnt Jane Casey ihren Krimi, bei dem man gleich einen scheinbar weiteren Mordversuch des Brandstifters verfolgt. Doch die Spannung flacht schon im nächsten Kapitel merklich ab, als die eigentliche Geschichte dann beginnt.

Als Erzählweise hat die Autorin bei beiden Handlungssträngen die Ich-Form gewählt und so verfolgt man den Krimi einmal aus Sicht von Maeve Kerrigan, einer ambitionierten, jungen Polizistin, die sich in ihrem Job noch bewähren muss. Folglich ist man immer nah an den Ermittlungen dabei, sei es die Spurensuche nach dem Brandstifter wie auch bei den Recherchen von Maeve zu Rebeccas Leben. Demzufolge ist man natürlich auch bei den Gedanken von Maeve dabei und lernt auch ihr privates Umfeld kennen, welchem die Autorin viel Platz einräumt.

Dem zweiten Handlungsstrange hat die Autorin der Anwältin Louise gewidmet. Die nachdenkliche,  gewissenhafte junge Frau war die beste Freundin von Rebecca, kannte das Opfer bereits seit der Schulzeit und Louise ist natürlich entsprechend geschockt über den Tod ihrer Freundin. Anscheinend stand Louise immer im Schatten der schönen, temperamentvollen Rebecca, die leicht chaotisch ihr Leben gestaltet hatte, zumindest nach Aussage von Louise.

Da Maeve ausschließlich mit dem privaten Umfeld von Rebecca beschäftigt ist, rückt der Fall des Brandstifters immer mehr in den Hintergrund und findet streckenweise überhaupt keine Erwähnung. Zwar ist es durchaus interessant festzustellen, dass Rebecca gar nicht so war, wie es der erste Eindruck von ihr vermitteln würde und Louise offensichtlich einiges verschweigt, aber eine rechte Spannung mag dennoch kaum aufkommen.

Jane Casey verliert sich oftmals einfach zu sehr in den Details. So kann man beispielsweise über mehrere Seiten nachlesen, wie Maeve nach dem Anruf über ein neues Mordopfer erst einmal duschen geht, welche Gedanken sie dabei verfolgt, sich noch ein wenig mit ihrem Freund streitet und sich schlussendlich dann endlich auf den Weg zum Tatort macht. Das steigert nicht die Neugier, sondern hemmt die Spannung einfach. Ein Plus ist jedoch wieder einmal der sehr flüssige, einfach und schnell zu lesende Schreibstil der Autorin wie auch ihre Charakterzeichnungen.

Fazit: Ein mäßig spannender Krimi, der stellenweise einfach zu langatmig erzählt wird. Die Story an sich gestaltet sich jedoch recht komplex, wenn auch ein wenig vorhersehbar, dafür sind aber die Charaktere sauber herausgearbeitet und bleiben stellenweise in ihrem Verhalten auch recht undurchsichtig.

Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):

Jane Casey wuchs in Dublin auf, studierte Englisch in Oxford und Irische Literatur am berühmten Trinity College in Dublin. Nach dem Studienabschluss arbeitete sie in verschiedenen Verlagen als Jugendbuchlektorin. Sie lebt mit Katze Fred, ihrem Mann, einem Strafverteidiger, und dem gemeinsamen Sohn in London.


2 Kommentare:

  1. Mir hat auch dieses Buch nocht so gut gefallen. Ihr erstes Buch fand ich viel besser =) Aber das nächste Buch der Autorin werde ich sicher auch lesen...=)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ja, das erste war richtig klasse! Und dem nächsten Buch von ihr werde ich mit Sicherheit auch wieder ne Chance geben.
      LG Isabel

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