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Samstag, 15. September 2012

{Rezension} Der Prophet des Todes von Vincent Kliesch



Verlag: Blanvalet Verlag
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
Genre: Deutscher Thriller / Berlin
ISBN: 978-3-442-37797-8
Erscheinungsdatum: 17. April 2012
Preis: 9,99 €


Der Kreis schließt sich

Das Berliner LKA ermittelt in einem rätselhaften Mordfall. Offensichtlich hat eine junge Frau zuerst ihren Mann vergiftet und anschließend sich selbst erhängt. Als Quirin Meisner eine rätselhafte Botschaft in der Wohnung der Toten findet, schaltet er Kommissar Julius Kern in den Fall mit ein. Denn die seltsame Botschaft lautet: „In drei Tagen wirst Du Deinen Mann vergiftet und Dich selbst erhängt haben.“ Ist hier ein Prophet des Todes in Berlin unterwegs? Schon wenige Tage später erhält Kern ebenfalls eine Prophezeiung, die behauptet, dass Kern seinen Erzfeind Tassilo Michaelis töten wird, ansonsten wird seine Familie sterben.  Doch wo ist Tassilo? Ihn zu finden gestaltet sich schwierig, da der Oberkellner mittlerweile eine neue Identität erhalten hat. Kern bleiben nur 3 Tage, um Tassilo zu finden und seine Familie zu retten.


Vincent Kliesch beginnt den Abschluss seiner Trilogie mit einem rätselhaften Prolog, um dann sofort mit den Ermittlungen des Todes von Jaqueline Ertel und deren Ehemann in den Thriller einzusteigen. In wechselnden Handlungssträngen verfolgt man nun zum einen die verzweifelte Suche von Kern und Meisner nach Tassilo und dem Propheten, der von der Polizei den Namen Nostradamus erhalten hat, zum anderen lernt man das neue Leben von Tassilo kennen. Dieser Handlungsstrang spielt bis kurz vor Schluss zeitversetzt einige Tage vor dem eigentlichen Ereignis. Somit kann man sich nie sicher sein, ob es sich bei dem Propheten um Tassilo selbst handelt oder ob jemand ganz anderes diese mysteriöse Prophezeiung an Kern geschickt hat.

Von Anfang an ist die Spannung auf einem sehr hohem Niveau und diese hält sich problemlos bis zum absolut gelungen Schluss des Thrillers. Vincent Kliesch gelingt es gut, falsche Spuren zu legen, einem beim Lesen ständig miträtseln zu lassen und den 3. Teil der Trilogie fesselnd, rasant und eindringlich zu erzählen. Zudem entwickelt die Story einige wirklich interessante und vor allem überraschende Wendungen, welche die Spannung stellenweise extrem anziehen lassen.

Problemlos gelingt es dem Autor auch dieses Mal wieder, dass man Tassilo trotz seinen schrecklichen Taten durchaus sympathisch findet. Der Oberkellner, der mittlerweile ein eigenes Restaurant in London führt, erinnert mich immer ein wenig an Hanibal Lecter. Zwar ist Tassilo ein Sadist durch und durch, doch er tötet nicht wahllos, hat hier klare Prinzipien, liebt es, ständig Zitate großer Dichter und Philosophen zu zitieren und hat makellose Manieren.

Kommissar Julius Kern lebt mittlerweile wieder glücklich mit seiner Frau und seiner Tochter zusammen und genießt die Zeit mit seiner Familie. Auch wenn die 14-jährige Sophie ihm schon einige Nerven kostet, besonders wenn mal wieder eine Shoppingtour ansteht. Hier laufen die Geschmäcker natürlich ordentlich auseinander. Zwar legt Vincent Kliesch viel Wert auf das Privatleben seiner Protagonisten, doch dies überwiegt nie, die Thrillerhandlung steht klar im Fokus und die kleinen privaten Szenen lockern die Story nur ein wenig auf und runden die Story geschickt ab.

Mit Tassilo Michaelis und Julius Kern hat Vincent Kliesch zwei wirklich sehr facettenreiche, interessante und gegensätzliche Charaktere geschaffen: der eine von Grund auf Böse, aber mit klaren Prinzipien, die auch der Andere hat, allerdings ist dieser ansonsten das genaue Gegenteil und doch können sich Beide in den jeweils anderen hineinversetzen und dessen Vorgehensweise stellenweise sogar vorausahnen.

Fazit: Der Kreis schließt sich. Vincent Kliesch ist ein gelungener Abschluss seiner Trilogie gelungen, der mit einigen überraschenden Wendungen und einer temporeich, spannend erzählten Story überzeugt.

Der Autor:
Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde.
Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Isabel,

    dein Fazit lässt mich hoffen - ich hab mir nämlich endlich Band 2 und 3 bestellt. :)

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Na, dann wünsche ich Dir viel Spaß mit den Beiden. Wobei mir der 2. Teil nicht so gefallen hat, dafür war der 3. aber wieder genauso gut wie der 1. Teil.
      LG Isabel

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