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Sonntag, 9. Mai 2010

{Rezension} Stoßgebet von Erica Spindler

Übersetzer: Andrea Brandl
Taschenbuchausgabe: 437 Seiten
ISBN: 3426500671
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 01. November 2009
Preis: 8,95 €


Einem Profikiller auf der Spur

Detective M.C. Riggio vom Rockford Police Department ist überglücklich. Ihr Freund Dan Gallo hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Natürlich organisiert ihre Mutter eine riesen Verlobungsparty, bei der ihre komplette italienische Verwandtschaft anwesend ist. Nach der rauschenden Party fährt Dan den betrunkenen Neffen von M.C. nach Hause. M.C . folgt ihm, um Dan anschließend mit nach Hause zu nehmen. Bei Tommys Wohnung angekommen, findet sie Dan mit einem Kopfschuss getötet hinter dem Lenkrad. Ein Zufall, zur falschen Zeit am falschen Ort? Alles deutet darauf hin. Doch dann wird der Student Mat Martin tot in seiner Wohnung gefunden und sein Computer ist verschwunden. Dies soll nicht der letzte Mord an einem computerbegeisterten jungen Menschen gewesen sein und plötzlich gerät ein Teil von M.C. s Familie in das tödliche Blickfeld des Mörders.

Erica Spindler erzählt ihren Thriller aus den Blickwinkeln von M.C. wie auch aus Sicht ihrer Partnerin und Freundin Kitt Lundgren. So bekommt man auch einen guten Überblick über ihr Privatleben. Kitt hat sich mit ihrem Mann Joe wieder versöhnt und plant eine Urlaubsreise mit ihm nach Mexico, um ihr Verhältnis zueinander zu festigen als der Mord an Dan geschieht. Hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen zu Joe und ihrem Pflichtgefühl, M.C. bei den Ermittlungen zu helfen, begibt sie sich hier mehr als einmal auf eine Gratwanderung. M.C. ist natürlich am Boden zerstört und hat nur noch einen Gedanken, den Mord an ihrem Verlobten aufzuklären. Besonders, als sie Hinweise erhält, dass Dan nicht der gewesen wäre, für den sie ihn die ganze Zeit gehalten hatte.

So bieten die beiden Charaktere viel Raum für Gefühle, welche die Autorin stellenweise auch gut vermittelt und einem einen Einblick in ihr Denken gibt. Doch trotz der ausführlichen Beschreibungen ihrer Figuren werden sie nie richtig greifbar, bleiben blass und in ihrem Verhalten auch oft vorhersehbar. Auch die weiteren Mitwirkenden sind schnell durchschaut und bieten somit kaum Überraschungen, was bei einem Thriller nicht so vorteilhaft ist.

Genauso ergeht es einem mit der Story. Sie weist zwar gelegentlich einige überraschende Wendungen auf, doch ab etwa der Mitte ahnt man schon, wer hinter den Morden steht, einfach aus dem Ausschlussverfahren heraus. Auch ist die Geschichte nicht wirklich neu und wirkt stellenweise, wie schon mal gelesen. Auch die Morde sind teilweise vorhersehbar und das Motiv des Mörders liegt ebenfalls ziemlich schnell auf der Hand. So passieren zwar während des gesamten Buches reichlich Morde, die Spannung zieht sich allerdings, bis sie zum Ende hin dann doch noch mal richtig anzieht.


Fazit: "Stoßgebet" ist nicht unbedingt einer der besten Thriller von Erica Spindler, sondern eher als Durchschnitt zu bezeichnen, mit einer Story, die schon oft erzählt wurde und etwas blass geratenen Charakteren.

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