Gebundene Ausgabe: 861 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-431-03883-5
Erscheinungsdatum: 04. Oktober 2013
Preis: 26,00 €
Otto I. erste Jahre als
König
Brandenburg im Jahr 929:
Der slawische Fürstensohn Tugomir wird von König Heinrich I. und seinem Heer
gefangen genommen und zusammen mit seiner Schwester Dragomira nach Magdeburg
verschleppt. Dort leben die Geschwister als Geiseln des Königs. Schnell macht
sich Tugomir einen Namen als Heiler und obwohl er die Sachsen bis aufs Blut
hasst, rettet er König Heinrichs Sohn Otto das Leben. Während sich seine
Schwester mit der Geiselhaft arrangiert, rebelliert Tugomir über Jahre hinweg und
doch verbindet Otto und Tugomir eine Art von Freundschaft. Als Otto sich nach
seiner Krönung gegen seine Widersacher wehren muss, wendet er sich mit einer
Bitte an Tugomir.
Mit Gewalt versuchen die
Sachsen, das Christentum auch bei den Slawen zu etablieren, doch diese hängen
noch ihren alten Göttern an. So auch Tugomir, Prinz der Heveller, dessen Hass
auf die Sachsen mit seiner Geiselhaft nur noch zunimmt. Doch seine Heilkunst
sorgt schon bald dafür, dass er eine Sonderstellung an König Heinrichs Hof
erhält.
Rebecca Gablé beginnt ihren
historischen Roman um das Leben des Sachsenkönigs Otto I. mit dem brutalen
Überfall der Brandenburg und der Geiselnahme von Dragomira und Tugomir. Die
Geschichte verfolgt man zumeist aus der Perspektive von Tugomir, doch die
Autorin wechselt oft auch zu den Geschehnissen rund um Otto I. wie Dragomira.
Somit erhält man ein sehr kompaktes Bild über die Ereignisse der damaligen
Zeit.
Wie es von der Autorin
gewohnt ist, fließen ihre hervorragenden Recherchen zur damaligen Zeit und den
vielen historischen Persönlichkeiten wie nebenbei mit ein. Mit ihrem
kraftvollen, einnehmenden, fesselnden Schreibstil gelingt es Rebecca Gablé
mühelos, einen das aufregende, abenteuerliche und gefährliche Leben von Tugomir
und Otto I. näher zu bringen.
Allerdings gelang es
Rebecca Gablé dieses Mal nicht, mich bei ihren Protagonisten restlos zu
überzeugen. Tugomir, Dragomira, Thankmar oder auch sein Bruder und spätere
König Otto bleiben seltsam blass, obwohl die Autorin ihre Charaktere sehr gut
beschreibt und ihnen Ecken und Kanten gestattet. Aber das Mitfiebern mit den
Protagonisten blieb dieses Mal fast komplett aus, obwohl die Geschichte packend
und oft auch sehr spannend vermittelt wird.
Fazit: Hervorragend
recherchierte und fesselnd erzählte Geschichte über Otto I. Allerdings konnten
die Charakterzeichnungen nicht vollends überzeugen.
Die Autorin:
Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, in einer
Kleinstadt am Niederrhein geboren, studierte nach mehrjähriger
Berufstätigkeit Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik in
Düsseldorf. Sie wirkte an einem Projekt zur Erforschung
anglonormannischer Manuskripte mit. Diese Forschungsergebnisse flossen
in ihre weitere literarische Arbeit mit ein. Heute arbeitet sie als
freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr erster Roman "Jagdfieber"
wurde 1996 für den Glauser-Krimipreis nominiert. Wenn sie nicht gerade
an einem Roman schreibt, reist sie gern und viel, vor allem in die USA
und nach England, oft auch zu Recherchezwecken. Außerdem gehört sie dem
Autorenkreis historischer Romane "Quo Vadis" an. Neben der Literatur
gilt ihr Interesse der (mittelalterlichen) Geschichte, dem Theater und
vor allem der Musik, in fast jeder Erscheinungsform. Rebecca Gablé
spielt Klavier, Gitarre, Cello und singt seit vielen Jahren in einer
Rockband. Mit ihrem Mann lebt sie unweit von Mönchengladbach auf dem
Land.
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