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Dienstag, 15. April 2014

{Rezension} Sieben Jahre später von Guillaume Musso

Cover & Verlag: Pendo
Übersetzer: Eliane Hagedorn, Bettina Runge
Broschierte Ausgabe: 416 Seiten
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 13. August 2013
ISBN: 978-3-86612-317-5
Preis: 14,99 €




Eine Schnitzeljagd voller Rätsel

Seit sieben Jahren sind Nikki und Sebastian nun schon geschieden. Während Sebastian das Sorgerecht für Camille erhalten hatte, wächst deren Zwillingsbruder Jeremy bei seiner Mutter auf. Alles scheint wunderbar bis eines Tages der 15-jährige Jeremy spurlos verschwindet und seine Eltern sich zusammen auf die Suche nach ihrem Sohn machen. Und plötzlich ist nichts mehr wie vorher. Die Suche nach ihrem Sohn gestaltet sich voller rätselhafter Botschaften und schon bald werden Nikki und Sebastian per internationalen Haftbefehl gesucht.



Die Geschichte beginnt ganz harmlos und man lernt erst einmal den pedantischen, gradlinigen, in sturen Bahnen denkenden Sebastian kennen, der es sich zur Regel gemacht hat, einmal die Woche die Intimsphäre seiner Tochter zu missachten und deren Zimmer wie Handy zu durchsuchen. Für den introvertierten und nüchtern denkenden Sebastian absolut legitim. Ganz anders dagegen ist seine extrovertierte, lebenslustige Ex-Frau Nikki. Sie lässt Jeremy jegliche Freiheiten, geniest ihr Leben, auch gern mal einen Joint und ist mit dem zehn Jahre jüngeren Detective Santos liiert. Das diese beiden so absolut unterschiedlichen Menschen tatsächlich mehrere Jahre zusammengelebt haben sollen, ist kaum vorstellbar. Guillaume Musso baut hier klar auf den Spruch: Gegensätze ziehen sich an. Aber diese Gegensätze werden vom Autor stellenweise zu sehr in den Vordergrund geschoben, sodass die Extreme ihrer unterschiedlichen Charaktere nicht gerade dafür sorgen, dass Nikki und Sebastian jetzt große Sympathieträger sind.

Der Autor erzählt seinen Roman, der durchaus als Thriller bezeichnet werden kann, bald schon sehr temporeich, rätselhaft und oftmals hochspannend. Nikki und Sebastian folgen den unterschiedlichsten Spuren, die sie scheinbar immer näher zu ihrem Sohn führen. Warum Jeremy verschwunden ist, ob entführt, geflohen oder einfach nur abgehauen, lässt Guillaume Musso lange offen und im Verlauf der Story präsentiert der Autor seinen Lesern durchaus mehrere Gründe für das Verschwinden des Teenagers. So entwickelt sich die Geschichte lange Zeit packend und wird vom Autor rasant erzählt.

Guillaume Musso liefert zwar letztendlich einen durchaus akzeptablen Grund für Jeremys Verschwinden, aber die Nebenschauplätze, welche der Autor darum gebaut hat, werden mit der Zeit immer unglaubwürdiger, wirken bald nur noch hoffnungslos übertrieben und an den Haaren herbeigezogen. Und auch das Ende hat bei mir nur noch ein Kopfschütteln hinterlassen. Schade eigentlich, denn Guillaume Musso besitzt einen sehr einnehmenden, lebendigen und bildhaften Schreibstil, der einen sofort für ihn einnimmt, wenn da nicht diese konstruierte Geschichte wäre.


Fazit: Leider ist die Story hoffnungslos überzogen und unglaubwürdig, dafür überzeugt der einnehmende, lebendige Schreibstil des Autors von Anfang an.
 


Der Autor:
Guillaume Musso, geboren 1974 in Antibes, arbeitete als Dozent und Gymnasiallehrer. Musso ist einer der erfolgreichsten Gegenwartsautoren Frankreichs, seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt und haben sich als internationale Bestseller durchgesetzt. 

1 Kommentar:

  1. Ja, so ergings mir auch! Schade, denn der Beginn war wirklich gut und erzählt wurde auch spannend...aber der Rest....;(
    LIebe Grüße
    Martina

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