Taschenbuchausgabe: 350 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 1
ISBN: 978-3802593888
Erscheinungsdatum: 03. April 2014
Preis: 9,99 €
Das Mädchen mit den
himmelblauen Augen
Oberkommissar Frank
Liebknecht hat sich von Darmstadt in die Provinz versetzen lassen. In dem beschaulichen
Örtchen Vielbrunn im Odenwald tritt er die Nachfolge von Brunhilde Schreiner
an. Allerdings ist es mit dem idyllischen Leben bald vorbei, als auf einem Feld
die Leiche eines Bauern gefunden wird. Die herbeigerufenen Kollegen aus der
Großstadt gehen von einem Unfall mit Todesfolge aus, doch Frank entdeckt einige
Ungereimtheiten und fängt selbst an zu ermitteln. Dabei gerät er bald in einen
Strudel von Gewalt, der sich kaum noch aufhalten lässt.
Zwar lebt Frank schon
einige Zeit in Vielbrunn, kommt auch mit seiner Chefin Bruni bestens aus, doch
im Dorf ist der junge Polizist noch lange nicht anerkannt. Hieran stört sich
der sympathische, starrköpfige und überaus neugierige Polizist jedoch wenig.
Auch wenn er sich immer wieder verunsichern lässt und gerade bei seinen
Kollegen aus der Großstadt als Weichei abgetan wird. Doch das Weichei besitzt
einen Riecher für Kriminalfälle und sofort fallen ihm auf dem Hof des toten
Bauern einige Ungereimtheiten auf, die jedoch seine Großstadtkollegen herzlich
wenig interessieren. Fest davon überzeugt, dass Bauer Theodor Brettschneider sich die
Stichverletzung nicht selbst zugezogen hat und letztendlich daran gestorben ist,
beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln. Tatkräftig unterstützt wird Frank von
dem Künstler Karl und Rückendeckung erhält er von Bruni, auch wenn diese seine
Aktivitäten nicht sonderlich begrüßt.
Brigitte Pons beginnt
ihren Provinzkrimi mit einem rätselhaften Prolog, welcher jedoch bald
verständlich wird und steigt dann recht zügig mit dem Tod von Theodor in den
eigentlichen Kriminalfall ein. Den Haupthandlungsstrang nehmen die
eigenmächtigen Ermittlungen von Frank ein, doch immer wieder wechselt die
Autorin auch die Perspektiven und man lernt einen Rettungssanitäter kennen, dem
auf der Frankfurter Fanmeile eine junge Frau auffällt. Und schnell ist klar,
diese junge Frau ist die Schlüsselfigur des Krimis. Inwieweit sie aber mit dem
Tod von Theodor in Verbindung steht, dies offenbart die Autorin ihren Lesern
erst fast zum Schluss.
Bis dahin erzählt die
Autorin die hartnäckigen Versuche von Frank, hinter das Geheimnis des düsteren
Hofes von Bauer Theodor zu kommen, fesselnd, unterhaltsam und temporeich.
Durchsetzt ist das Ganze mit einem guten Schuss Lokalkolorit und auch mit einigen
humoristischen Szenen. Lange Zeit ist nicht abzusehen, in welche Richtung sich
der Krimi entwickeln wird und als Brigitte Pons dies wirklich erst auf den
letzten Seiten preisgibt, ist man über diese absolut nicht vorhersehbare
Wendung mehr als überrascht.
Anfangs kam mir diese
Wendung etwas zu drastisch vor, die Informationen waren irgendwie auf einmal zu
viel des Guten und wirkten überzogen. Doch die Autorin greift hier ein Thema
auf, dass zwar in der Vergangenheit begründet liegt und mit internationalen
Verwicklungen in Verbindung steht, aber immer noch absolut aktuell und
zeitgemäß ist. Und irgendwie hatte man zum Schluss dieses hochspannenden Krimis
das Gefühl, dass diese wohldurchdachte Geschichte nur so hatte enden können.
Fazit: Ein packend
erzählter Provinzkrimi, der sich zum Ende hin zu einem hochspannenden, äußerst
fesselnden Thriller entwickelt.
Die Autorin:
Brigitte Pons wurde 1967 in Groß-Gerau
geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Bankkauffrau. 2011 wurde ihr
erster Roman veröffentlicht.
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