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Donnerstag, 3. April 2014

{Rezension} Celeste bedeutet Himmelblau von Brigitte Pons

Cover & Verlag: Lyx
Taschenbuchausgabe: 350 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 1
ISBN: 978-3802593888
Erscheinungsdatum: 03. April 2014
Preis: 9,99 €





Das Mädchen mit den himmelblauen Augen

Oberkommissar Frank Liebknecht hat sich von Darmstadt in die Provinz versetzen lassen. In dem beschaulichen Örtchen Vielbrunn im Odenwald tritt er die Nachfolge von Brunhilde Schreiner an. Allerdings ist es mit dem idyllischen Leben bald vorbei, als auf einem Feld die Leiche eines Bauern gefunden wird. Die herbeigerufenen Kollegen aus der Großstadt gehen von einem Unfall mit Todesfolge aus, doch Frank entdeckt einige Ungereimtheiten und fängt selbst an zu ermitteln. Dabei gerät er bald in einen Strudel von Gewalt, der sich kaum noch aufhalten lässt.



Zwar lebt Frank schon einige Zeit in Vielbrunn, kommt auch mit seiner Chefin Bruni bestens aus, doch im Dorf ist der junge Polizist noch lange nicht anerkannt. Hieran stört sich der sympathische, starrköpfige und überaus neugierige Polizist jedoch wenig. Auch wenn er sich immer wieder verunsichern lässt und gerade bei seinen Kollegen aus der Großstadt als Weichei abgetan wird. Doch das Weichei besitzt einen Riecher für Kriminalfälle und sofort fallen ihm auf dem Hof des toten Bauern einige Ungereimtheiten auf, die jedoch seine Großstadtkollegen herzlich wenig interessieren. Fest davon überzeugt, dass Bauer Theodor Brettschneider sich die Stichverletzung nicht selbst zugezogen hat und letztendlich daran gestorben ist, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln. Tatkräftig unterstützt wird Frank von dem Künstler Karl und Rückendeckung erhält er von Bruni, auch wenn diese seine Aktivitäten nicht sonderlich begrüßt.

Brigitte Pons beginnt ihren Provinzkrimi mit einem rätselhaften Prolog, welcher jedoch bald verständlich wird und steigt dann recht zügig mit dem Tod von Theodor in den eigentlichen Kriminalfall ein. Den Haupthandlungsstrang nehmen die eigenmächtigen Ermittlungen von Frank ein, doch immer wieder wechselt die Autorin auch die Perspektiven und man lernt einen Rettungssanitäter kennen, dem auf der Frankfurter Fanmeile eine junge Frau auffällt. Und schnell ist klar, diese junge Frau ist die Schlüsselfigur des Krimis. Inwieweit sie aber mit dem Tod von Theodor in Verbindung steht, dies offenbart die Autorin ihren Lesern erst fast zum Schluss.

Bis dahin erzählt die Autorin die hartnäckigen Versuche von Frank, hinter das Geheimnis des düsteren Hofes von Bauer Theodor zu kommen, fesselnd, unterhaltsam und temporeich. Durchsetzt ist das Ganze mit einem guten Schuss Lokalkolorit und auch mit einigen humoristischen Szenen. Lange Zeit ist nicht abzusehen, in welche Richtung sich der Krimi entwickeln wird und als Brigitte Pons dies wirklich erst auf den letzten Seiten preisgibt, ist man über diese absolut nicht vorhersehbare Wendung mehr als überrascht.

Anfangs kam mir diese Wendung etwas zu drastisch vor, die Informationen waren irgendwie auf einmal zu viel des Guten und wirkten überzogen. Doch die Autorin greift hier ein Thema auf, dass zwar in der Vergangenheit begründet liegt und mit internationalen Verwicklungen in Verbindung steht, aber immer noch absolut aktuell und zeitgemäß ist. Und irgendwie hatte man zum Schluss dieses hochspannenden Krimis das Gefühl, dass diese wohldurchdachte Geschichte nur so hatte enden können.


Fazit: Ein packend erzählter Provinzkrimi, der sich zum Ende hin zu einem hochspannenden, äußerst fesselnden Thriller entwickelt.


Die Autorin:

Brigitte Pons wurde 1967 in Groß-Gerau geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Bankkauffrau. 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht.


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