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Freitag, 4. Oktober 2013

{Rezension} Der Schock von Marc Raabe


Cover & Verlag: Ullstein
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Thriller
ISBN: 978-3548285245
Erscheinungsdatum: 10. Juni 2013
Preis: 9,99 €

 


 

Froggy

 

Ein Supermarktbesuch in einem kleinen Ort an der Cote d'Azur während eines Unwetter endet für Laura Bjely anders als gedacht. Während Jan's Schwester und ihr Freund wieder ins Ferienhaus zurückkehren, bleibt Laura spurlos verschwunden. Voller Sorge sucht Jan die junge Frau, findet aber nur noch ihr Handy, auf dem ein rätselhafter Film gespeichert ist. Zurück in Berlin lässt ihn Laura's Verschwinden keine Ruhe und Jan macht sich weiter auf die Suche nach ihr. Was für ihn schon bald in einen Alptraum endet. Nicht nur, dass in seiner Wohnung die Leiche seiner Nachbarin gefunden wird und somit die Polizei sich auf seine Fersen heftet, hinzu kommt auch noch, dass der vermeintliche Entführer von Laura ihm nach dem Leben trachtet.





 

Marc Raabe beginnt seinen Thriller mit einem Prolog, der im Jahr 1969 spielt und man einen kleinen Jungen kennenlernt, der ganz offensichtlich in einem zerrüttenden Elternhaus aufwächst. Doch bevor man sich groß Gedanken über diese Szenen machen kann, ist man schon in der eigentlichen Geschichte und somit bei dem Psychologen Jan, seiner Schwester Kathi, deren Freund Greg und eben Laura. Jan kennt Laura von früher und mehr durch Zufall ist sie bei dem Kurztrip an der Cote d'Azur dabei. Bereits zu Schulzeiten war Jan in Laura verliebt und daran scheint sich bis heute nichts geändert zu haben. Dies ist auch mit ein Grund, warum er so intensiv nach Laura sucht, als er in Berlin zurück ist.

 

Als Leser weiß man schnell, dass Laura von einem ziemlich perfiden, absolut gefühlskalten Psychopathen entführt wurde und so verfolgt man nicht nur Jan bei seiner verzweifelten Suche nach Laura quer durch Berlin, sondern ist bei den rätselhaften wie auch traumatischen Erlebnissen von Laura dabei. Und meint man, dass diese Entführung sich ähnlich wie bei anderen Thrillern entwickelt, wird von Marc Raabe durch einige wirklich überraschende und vor allem unvorhersehbaren Wendungen eines besseren belehrt.

 

Aber nach und nach lernt man auch den Mörder und Entführer kennen und die Darstellung dieses Charakters ist dem Autor wirklich gut gelungen. Seine Identität bleibt lange Zeit rätselhaft, wie auch seine Motivation für seine bisherigen Morde und eben auch die Entführung von Laura. Und dass er ein ganz besonderes Interesse an Laura hat und sie für ihn etwas Besonderes ist, merkt man schnell, doch das Warum bleibt bis zum Schluss ungewiss. Somit hält man nicht nur einen vielschichtigen, gut durchdachten Thriller in Händen, sondern auch die Auflösung lässt keine Fragen mehr offen und ist schlüssig umgesetzt.

 

Der Thriller gestaltet sich durchweg hochspannend und wird von Marc Raabe rasant und fesselnd erzählt. Und auch die facettenreich gezeichneten Charaktere überzeugen zu jeder Zeit.

 

Fazit: Hochspannend und temporeich erzählter Thriller mit einer komplexen Story und glaubwürdig agierenden Charakteren.


Der Autor:
Marc Raabe, 1968 geboren, ist Geschäftsführer und Gesellschafter einer Fernsehproduktion. Sein Debütroman Schnitt war mehrere Wochen auf der Bestsellerliste. Marc Raabe lebt mit seiner Familie in Köln.

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