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Sonntag, 19. Mai 2013

{Rezension} Sturms Jagd von Michael Quandt

Cover & Verlag: Blanvalet
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
Genre: Deutscher Thriller
ISBN: 978-3-442-37441-0
Erscheinungsdatum: 14. März 2011
Preis: 8,99 €



Operation Schneesturm

Nachts erhält Kriminaloberkommissarin Mara Sturm den Anruf einer Freundin. Diese vermisst ihre Putzhilfe, die junge Kunststudentin Laura. Da Laura äußerst zuverlässig und auch per Telefon nicht zu  erreichen ist, bittet die Journalistin Mara um Hilfe. Diese beginnt umgehend mit den Ermittlungen in dem Vermisstenfall, gleichzeitig muss sich die Kommissarin aber noch um einen weiteren Fall kümmern. Das Kommissariat ist über einen großen Coup in Russenmafiakreisen informiert, genauere Angaben liegen den Ermittlern jedoch nicht vor, es gibt nur Gerüchte. Mara hofft, dass ihr Bruder Jo, eine bekannte Halbwelt-Größe, hier mehr in Erfahrung bringen kann.



Seine ziemlich eigenwillige, unkonventionelle Protagonistin Tamara Sturm, genannt Mara, stellt einem Michael Quandt gleich zu Anfang seines Thrillers vor. Und die Motorrad fahrende, sture Kriminaloberkommissarin, die mit ihrer Meinung selten hinter den Berg hält, ist einen mit ihrer erfrischenden Art schnell sympathisch. Zur Seite stellt ihr der Autor den Rechtsreferendar Bodo Lohmann, einen überkorrekten, aber äußerst liebenswürdigen jungen Mann, der anfangs mit den etwas eigenwilligen Ermittlungsmethoden von Mara so seine Probleme hat. Dennoch ist Bodo sofort fasziniert von Mara.


Die Krimihandlung lässt auch nicht auf sich warten und somit beginnt die Story auch gleich ziemlich spannend. Zumeist verfolgt man die Aktivitäten von Mara und Bodo, ist aber auch öfter bei der entführten Laura dabei und schnell ist klar, ihre Entführung steht im engen Zusammenhang mit dem Coup der Russenmafia, der Operation Schneesturm. Um was es sich bei dem Coup jedoch handelt, das erfährt man erst im Verlauf des Thrillers. Wenn man die Geschichte allerdings aufmerksam verfolgt, hat man schnell eine Vorstellung hinter was die „Glorreichen Sieben“ her sind.

Der Schreibstil von Michael Quandt ist sehr direkt, temporeich und fesselnd, zwischendurch blitzt immer wieder einmal der Wortwitz des Autors auf, der einen trotz der knallharten Story öfter  schmunzeln lässt. Gerade die Gespräche der beiden so unterschiedlichen Protagonisten Mara und Bodo sind meist ziemlich spritzig beschrieben. Und da zwischendurch die Spannung etwas nachlässt, wirkt dann dieses Geplänkel äußerst kurzweilig und entschädigt für den kurzen Spannungsabfall. Doch nach kurzer Zeit zieht das Tempo der Story wieder merklich an und somit auch die Spannung.

Michael Quandt selbst ist Kriminalbeamter, er kennt die internen Abläufe somit entsprechend und vermittelt diese informativ und gut dosiert. Inwieweit die Geschichte jetzt der Realität der Polizeiarbeit entspricht, kann ich schwerlich beurteilen. Wenn ich aber gerade an das Ende des Thrillers denke, habe ich schon den Eindruck, dass hier der Autor ein wenig seine Fantasie hat spielen lassen. Dies wirkt stellenweise ein wenig überzogen, ist aber für einen Thriller absolut in Ordnung so und sorgt für ein fulminantes Ende.

Fazit: Ein spannender Thriller mit einer erfrischend eigenwilligen, sympathischen Oberkommissarin.

 
Der Autor:
Michael Quandt ist im Hauptberuf Kriminalbeamter. Dadurch kennt er den Polizeialltag in all seinen Facetten, und das wiederum merkt man beim Lesen seiner Geschichten. Michael Quandt wohnt in der Nähe von Köln.

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