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Freitag, 25. Februar 2011

{Rezension} Der Menschenmacher von Cody McFadyen

Verlag: Bastei Luebbe Verlag
Übersetzer: Wolfgang Neuhaus, Axel Merz
Gebundene Ausgabe: 605 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 3785724071
Erscheinungsdatum: 18. Februar 2011
Preis: 19,99 €


„… Die Erinnerung an diese Liebe war mein Licht in der Dunkelheit …“

Im Grundschulalter werden die Waisen David, Allison und Charlie vom Polizisten Bob Gray adoptiert. Dieser will die Kinder nach seinen Vorstellungen formen, sie zu Übermenschen erziehen. Und diese Erziehungsmaßnahmen setzt er mit massiven Misshandlungen durch. Nur so könnte man, seiner Meinung nach, evolvieren. Nach 9 Jahren, die durch Angst, Demütigung und Folter geprägt waren, töten die Drei ihren Peiniger. Anschließend geht jeder von ihnen seiner Wege: David wird Buchautor, Allison geht zum FBI und Charlie zur Armee. 20 Jahre später erhalten alle Drei einen Umschlag mit einer DVD und einem Blatt. Auf diesem steht nur ein Wort: evolviere!

Wer jetzt wieder einen typischen Cody McFadyen erwartet, wird erst einmal etwas enttäuscht sein. Denn der Autor lässt sich ungewohnt viel Zeit, seine Protagonisten und somit ihre Geschichte dem Leser näher zu bringen. Ich fand das jetzt nicht unbedingt langatmig, da er dies in einer sehr einfühlsamen Sprache vermittelt und stellenweise bei der Erzählung von David und seiner Mutter sogar richtig gehend poetisch wird. Das hat mich schon etwas erstaunt und ich hatte dies in der Art nicht erwartet, gefallen hat es mir aber schon und irgendwie passt es auch zur Story.

Nach und nach zieht die Story jedoch an, wobei der Autor dann immer noch oft zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt, man so die Hintergründe des Martyriums von Allison, David und Charlie immer besser kennen lernt sowie ihr heutiges Leben, wie auch die eigentliche Story an sich: Die Jagd nach dem Mörder.

Es ist von Anfang an offensichtlich, dass die Vergangenheit die Drei wieder einholt, sie mit dieser konfrontiert werden und vieles noch einmal durchleben müssen. Wer jedoch hinter dem perfiden Spiel steckt, bleibt lange im Dunkeln, obwohl der Grund der Bedrohung früh klar ist. Hierdurch ist die Story nur teilweise vorhersehbar und überrascht zum Schluss noch mit einigen unvorhersehbaren Wendungen.

Durch die detaillierte Einführung der Protagonisten am Anfang des Thriller erhält man sehr schnell ein Gefühl für sie, kann ihre Vorgehensweise besser nachvollziehen und vor allem verstehen, warum sie in bestimmten Situationen genau so handeln und nicht anders. 

Wie schon gesagt überraschte mich anfangs der einfühlsame, regelrecht ruhige Schreibstil von Cody McFadyen, aber keine Sorge, er kann in dem Thriller auch ganz anders. Er passt seine Sprache den jeweiligen Situationen an und so sind auch wieder viele Szenen derb, rüde, schonungslos und stellenweise gnadenlos direkt beschrieben. Hierdurch gelingt es ihm auch wieder nach einiger Zeit mühelos, einen zu fesseln und gebannt die Buchseiten umschlagen zu lassen.

Fazit: Der Thriller erfordert etwas Geduld, man wird dann aber mit einer packenden, überaus spannenden Story belohnt, die einen perfiden, kaltblütigen Mörder zutage fördert.

2 Kommentare:

  1. Danke für die informative Bewertung! Das Buch werde ich sicher lesen, aber über einen neuen Smoky Barrett-Band würde ich mich auch sehr freuen - hoffentlich kommt da bald Nachschub...

    Lg, Sabine

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  2. hatte das Buch eigentlich auch vorbestellt mit der festen Meinung, es wäre ein neuer Smoky-Barrett ... war dann aber auch nicht bös drum, als dem nicht so war. Aber freuen würde ich mich auch wieder über einen neuen Fall für Smoky.
    LG Isabel

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