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Mittwoch, 27. Oktober 2010

{Rezension} Die Zahlen der Toten von Linda Castillo

Übersetzer: Helga Augustin
Taschenbuchausgabe: 430 Seiten
ISBN: 3596184401 
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 04. August 2010
Preis: 8,95 €



Kehrt ein Serienmörder zurück?

Dieser Frage muss sich Chief Kate Burkholder stellen, als sie eines Nachts aus ihren Alpträumen geweckt wird. Officer T.J. Walsh findet beim nächtlichen Einfangen von Kühen im winterlichen Painters Mill / Ohio auf einer Wiese die Leiche einer jungen Frau: Nackt und schwer misshandelt. Als Kate zusammen mit ihren Mitarbeitern am Tatort eintrifft, traut sie ihren Augen nicht. Auf dem Unterbauch der Unbekannten ist die Zahl 23 eingeritzt. Wiederholt sich das Grauen wieder? Denn vor 16 Jahren gab es vier Morde in der Gegend und jedes Mal waren den jungen Frauen römische Zahlen unter den Nabel eingeritzt worden, der Mörder wurde bis heute nicht gefasst.

Schon der Prolog lässt erahnen, dass der 1. Fall von Kate Burkholder sich zu einem äußerst spannenden Thriller entwickelt und man wird nicht enttäuscht. Schnell ist klar, das Kate ein dunkles Geheimnis verbirgt, dass mit dem aktuellen Fall in Verbindung steht und dessen Auflösung sie um jeden Preis verhindern will. Doch dies gestaltet sich als äußerst schwierig, als John Tomasetti  vom BCI hinzugezogen wird und sie immer mehr die Kontrolle über den Fall verliert.

Sehr plastisch und beklemmend beschreibt Linda Castillo in ihrem Debütroman die Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit des Opfers und zugleich die Kaltblütigkeit, mit der der Mörder zu Werke geht. Und auch die innere Zerrissenheit von Kate, die einmal der nahegelegenen Amish-Gemeinde angehört hat, wird hervorragend vermittelt.

Die Autorin lässt ihre Protagonistin selbst die Geschichte des Thrillers erzählen und bereits nach wenigen Seiten gelingt es ihr mühelos, von Kate Burkholder das Bild einer sympathischen, engagierten Frau zu zeichnen, die um jeden Preis den Mörder fassen will und hierfür auch einmal unkonventionelle Wege geht.

Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und atmosphärisch dicht und Linda Castillo gelingt es so mühelos, einem die Gefühlswelt der einzelnen Personen zu vermitteln. Gleichzeitig gelingt es ihr, die Identität des Mörders bis zum Schluss zu verschleiern und die Auflösung des Falls sehr überraschend und absolut schlüssig umzusetzen. Die Spannung baut sich bereits nach wenigen Seiten auf, die durchweg auf einem hohem Niveau liegt und sich mühelos bis zum fulminanten Ende hält.

Fazit: Auch wenn die Story nicht unbedingt neu ist, gelingt es der Autorin dennoch einen extrem spannenden und atmosphärisch dichten Thriller abzuliefern, der mit einer sehr sympathischen Protagonistin glänzt.

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