Übersetzerin: Ursel Allenstein
Taschenbuchausgabe: 752 Seiten
Genre: Skandinavischer Krimi / Band 2
ISBN: 978-3499256714
Erscheinungsdatum: 01. November 2013
Preis: 9,99 €
Ein ebenbürtiger Gegner
In Stockholm tötet ein Mörder exakt nach dem Vorbild des Serienmörders Edward
Hinde, den Sebastian Bergmann vor rund 14 Jahren hinter Gitter gebracht hatte.
Das offensichtliche Täterwissen lässt Kommissar Torkel Höglund und sein Team
vermuten, dass Hinde irgendwie mit den Morden in Verbindung steht. Nach dem
dritten Mord wird Kriminalpsychologe Sebastian Bergmann ins Team geholt. Für
den exzentrischen Einzelgänger entwickelt sich der Fall zu einem wahren
Albtraum.
Sebastian Bergmann ist psychisch am Ende. Vollkommen auf ein bestimmtes Thema
fixiert, geht er regelrecht im Wahn diesem nach. Als der Kriminalpsychologe
jedoch erfährt, dass in Stockholm Morde geschehen, die genau dem Modus Operandi
von Edward Hinde entsprechen und der jetzige Mörder eindeutig über Insiderwissen
verfügen muss, fleht Bergmann seinen Freund Torkel regelrecht an, ihn ins Team
aufzunehmen. Mehr widerwillig stimmt dieser zu. Sehr zum Missfallen der Frauen
im Team, denen es extrem schwer fällt mit dem Unsympath zusammen zu arbeiten.
Entsprechend gedämpft ist die Stimmung im Team, was dem arroganten wie
zynischen Ekelpaket aber erst einmal nicht interessiert. Bis eine vierte Frau
ermordet wird und der Fall sich für Bergmann zu etwas entwickelt, das ihn an
seine Grenzen führt.
Der zweite Band der Bergmann-Reihe beginnt gemächlich und eher ruhig, aber
keineswegs langatmig. Ganz im Gegenteil. Hjorth & Rosenfeldt lassen sich
Zeit, führen ihren Protagonisten ein, gehen auf einige Geschehnisse aus dem
ersten Band ein und holen ihre Leser punktgenau ab, sodass man problemlos in
den nächsten Fall von Bergmann einsteigen kann und mit entsprechendem
Hintergrundwissen ausgestattet ist. Sebastian Bergmann tritt teilweise
ungewohnt zurückhaltend auf, ja fast schon demütig. Von dem exzentrischen,
zynischen Bergmann, der sich nicht darum schert, was andere von ihm denken, ist
oftmals nicht mehr viel zu spüren. Dennoch blitzt natürlich sein ungehobelter
Charakter immer wieder auf und den Fall verfolgt er absolut kompromisslos und geht
hier seine eigenen Wege. Von Teamarbeit hält er nach wie vor nichts. Aber der
Psychologe zeigt auch ganz andere Seiten von sich, die ihn wohl selbst am
meisten überraschen.
Neben Bergmann spielt aber auch früh schon der Täter selbst eine Rolle und
nimmt Raum in der Geschichte ein. Langsam, stetig und von Anfang an äußerst
packend erzählt das Autorenduo ihren 2. Band. Hinzu kommen die ausgefeilten
Charaktere, die bis in die kleineste Rolle perfekt beschrieben werden.
Besonders Edward Hinde überzeugt als hochintelligenter Serienmörder, der in
seinen Handlungen mehr als einmal an Hannibal Lector erinnert, keineswegs aber
ein Abklatsch von diesem ist.
Die Story an sich ist jetzt nicht wirklich neu und dennoch gelingt es Hjorth
& Rosenfeldt problemlos, die Geschichte wendungsreich und unvorhersehbar zu
erzählen. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, zieht an, flacht aber
stellenweise auch immer mal wieder etwas ab, doch verschwinden tut sie nie. Und
für das Ende haben sich die Autoren dann auch noch etwas einfallen lassen, was
die Neugier auf den nächsten Band steigert.
Fazit: Eigenwillige Charaktere, packende Story … das Ganze sehr fesselnd
und unterhaltsam erzählt.
Die Autoren:
Michael Hjorth ist ein erfolgreicher schwedischer Produzent, Regisseur
und Drehbuchautor. Er schrieb u.a. Drehbücher für die Verfilmungen der
Romane von Henning Mankell.
Hans Rosenfeldt schreibt Drehbücher, zuletzt für die international
bislang erfolgreichste skandinavische Serie «Die Brücke – Transit in den
Tod», die zahlreiche Preise erhielt. In seinem Heimatland Schweden ist
er ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator.
Ihre Krimireihe um den Stockholmer Psychologen Sebastian Bergman
erscheint in 33 Ländern und wird von Sveriges Television in Kooperation
mit dem ZDF verfilmt. Alle Bände befanden sich wochenlang in den Top 10
der Spiegel-Bestsellerliste.
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