Übersetzerin: Ursel Allenstein
Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Genre: Schwedischer Krimi / Band 4
ISBN: 978-3-453-26962-0
Erscheinungsdatum: 27. August 2015
Preis: 22,99 €
Ein eingespieltes Team
Anfang November in Stockholm: Professor
Frans Balder reist aus den USA zurück, um sich um seinen autistischen Sohn
August zu kümmern. Seine Rückkehr ist aber auch eine Flucht vor seinem Job
dort, den er kurzerhand gekündigt hat. Bei der NSA herrscht Krisenstimmung: Ein
genialer Hacker ist in ihr Intranet eingedrungen, seine Spur lässt sich nicht
zurückverfolgen. Journalist Mikael Blomkvist steckt in einer Schaffenskrise und
auch die Zeiten von Millenium waren
einmal besser. Da erhält Blomkvist einen Anruf von Frans Balder, kurz davor hat
der Journalist erfahren, dass auch Lisbeth Salander Interesse an dem
Wissenschaftler zeigt. Blomkvist lässt sich auf ein Treffen mit dem Forscher
ein.
Mehrere lose Fäden, die sich im
Verlauf des Krimis zu einer schnörkellosen, intelligenten und packenden Geschichte
zusammenfügen. Auch trifft man einige alte Bekannte wieder, vorneweg natürlich
Erika Berger. Deren Charaktere entwickelt David Lagercrantz geschickt und
glaubwürdig weiter wie auch deren Beziehungen zueinander.
David Lagercrantz gelingt es mühelos,
einen sofort in den vierten Band eintauchen zu lassen, sich wieder „zu Hause“
zu fühlen. Schon nach wenigen Seiten steckt man mitten in der Geschichte,
fiebert mit, rätselt mit und fragt sich, wie diese unterschiedlichen
Handlungsstränge sich zusammenfügen sollen. Die mitreißende Geschichte wird aus
unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man hierdurch einen guten
Überblick erhält und der Story problemlos folgen kann.
Natürlich ist der Schreibstil von
David Lagercrantz ein ganz anderer als der von Stieg Larsson, aber keineswegs
ein schlechterer. Manche Charakterzeichnungen sind Stieg Larsson einfach
besser, leichtfüßiger gelungen und auch komplexe wissenschaftlicher Erklärungen
wurden von ihm informativer und interessanter vermittelt. Hier tut sich David
Lagercrantz etwas schwer und man neigt bei solchen Passagen, diese nur quer zu lesen.
Wobei der Autor aber sehr feinfühlig auf das Thema Autismus eingeht und auch
den kleinen August in seinem Verhalten absolut überzeugend wiedergibt.
Stellenweise war mir die Geschichte aber
etwas zu „hoch“ angelegt. Die NSA und die Duma spielen in der Story eine
entscheidende Rolle. David Lagercrantz beantwortet zwar im Verlauf des Krimis
alle wichtigen und entscheidenden Fragen, einiges lässt aber auf eine
Fortführung der Geschichte schlussfolgern. Nur fragt man sich, was dann noch
kommen soll, welchen Skandal Lisbeth und Blomkvist dann noch veröffentlicht
sollen? Und auch die stellenweise Darstellung von Lisbeth als fast schon Überfrau
war nicht ganz nachvollziehbar. Lisbeth wird im Verlauf des Krimis schwer
verwundet und die körperlichen Leistungen, welche sie mit dieser Verletzung
vollbringt sind selbst bei ihrer hervorragenden Kondition eher unglaubwürdig.
Und den letzten Satz des Romans hätte
man wirklich streichen sollen, dieser passt so gar nicht zur Millenium-Reihe!
Fazit: Gelungene Fortsetzung der
Millenium-Reihe – komplexe, packende Story, die auf eine Weiterführung der
Reihe hoffen lässt.
Der Autor:
David Lagercrantz, Jahrgang 1962, arbeitete mehrere Jahre als Korrespondent für den Expressen und ist seit 1992 freier Schriftsteller und Fernsehjournalist.
Guten morgen liebe Isabelle,
AntwortenLöschendas Buch steht auch noch auf meiner Wunschliste. Ich bin echt gespannt, ob es so gut sein wird wie seine Vorgänger. Ich habe Stieg Larssons Bücher geliebt. Sehr schade, dass er verstorben ist :(
Liebste Grüße
Sonja