Broschierte Ausgabe: 512 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-7645-0440-3
Erscheinungsdatum: 29. Juni 2015
Preis: 14,99 €
Das Vermächtnis der Familie
Morgenstern
Gideon Morgenstern zieht von Trient
zurück nach Regensburg und tritt das Erbe seines Großvaters an. Hierzu gehört
neben einer Villa auch ein Koffer, in dem seit Generationen hinweg vom
erstgeborenen Sohn etwas hineingelegt wird. Beim Öffnen entdeckt Gideon neben
einem Brautkleid und alten Fotos auch Tagebücher. Da sie in Hebräisch
geschrieben sind, bittet er die Studentin Paula um die Übersetzung. Regensburg
im Jahre 1519: Die Juden müssen Regensburg verlassen, auch die Arzttochter
Alisah Friedmann gehört zu den Flüchtlingen. Ihr Weg führt sie nach Frankfurt,
doch selbst dort ist Alisah vor den Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung
nicht sicher. Doch bei all den Widrigkeiten verliert Alisah ihr Ziel nie aus
den Augen, eines Tages als Medica praktizieren zu können.
Nachdem Gideon die Tradition der
Familie Morgenstern nicht fortgesetzt hat und statt Arzt lieber den Beruf des
Controllers ergriffen hat, hat er mit seinem Großvater keinen Kontakt mehr.
Sein Weg führte ihn von Regensburg nach Trient, doch mit dem Testament seines
Großvaters ändert sich Gideons Leben radikal. Die Geschichte von Alisah, welche
Paula für ihn nach und nach übersetzt, bewegt ihn sehr stark. Langsam beginnt
Gideon über sein Leben nachzudenken, er entdeckt seine jüdischen Wurzeln und
freundet sich mit dem Gedanken an, seinen Wunschtraum zu verwirklichen.
Alisah lebt mit Vater und Schwester im
jüdischen Viertel Regensburgs. Dort praktiziert ihr Vater als Medicus, immer
begleitet von seiner wissbegierigen Tochter. Doch als im Jahr 1519 die Juden
die Auflage erhalten, binnen weniger Tage Regensburg zu verlassen, verändert
sich das Leben von Alisah von Grund auf. Ihr Weg führt sie nach Frankfurt und
selbst hier ist sie immer wieder den Übergriffen durch die christliche
Bevölkerung ausgesetzt.
Bildhaft und lebendig beschreibt das
Autorenduo Gerit Bertram das Leben der jungen Heilerin Alisah Friedmann. Dabei
lassen die Autoren immer wieder jüdische Riten und Begriffe mit einfließen, die
sehr unterhaltsam, gut dosiert und informativ in die Geschichte mit eingefügt
sind. Die Ereignisse rund um Alisah gestalten sich sehr abwechslungsreich und
unvorhersehbar, wirken aber jederzeit realistisch und sehr gut recherchiert.
Aber auch der Handlungsstrang der
Gegenwart rund um Gideon Morgenstern und der Studentin Paula erzählen die
Autoren interessant und unterhaltsam. Während die Charaktere der Vergangenheit
allerdings sehr facettenreich und überzeugend beschrieben sind, bleiben die
Personen der Gegenwart etwas blass. Jedoch überwiegt die Geschichte von Alisah
mit ihren packenden Erlebnissen, sodass man hierüber gerne hinwegsieht.
Fazit: Auf der Suche nach seinen
Wurzeln … unterhaltsam und bildhaft erzählt im Wechsel zwischen Gegenwart und
Vergangenheit.
Die Autoren:
Gerit Bertram ist das Pseudonym eines Autorenpaares, das sich 2007
durch ein Internet-Schreibforum kennenlernte. Schnell entdeckten sie
ihre gemeinsame Liebe zur Geschichte und schreiben seitdem erfolgreich
zusammen. Iris Klockmann ist gelernte Arzthelferin und lebt mit ihrer
Familie in ihrer Geburtsstadt Lübeck. Peter Hoeft war fast dreißig Jahre
lang in der stationären Altenpflege tätig und wohnt in der Nähe von
Hannover.
Huhu :) Schöne Rezension. Ich hab auch schonn überlegt, das Buch zu lesen und hab es jetzt mal auf die WUnschliste gepackt :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Krissy
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