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Donnerstag, 11. Juni 2015

{Rezension} Dünenkiller von Sven Koch

Cover & Verlag: Knaur TB
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 3
ISBN: 978-3-426-51633-1
Erscheinungsdatum: 04. Mai 2015
Preis: 8,99 €




Der fünfte Mann

Krabbenfischer entdecken vor der Ostfriesischen Küste eine Segelyacht, die mit Schlagseite in der Nordsee treibt. Als die Fischer an Bord gehen, erwartet sie ein grauenhafter Anblick: Überall an Bord befindet sich Blut, die Kabine ist teilweise ausgebrannt und drei Menschen sind tot, nur eine junge Frau hat schwer verletzt überlebt. Die Sondereinheit des LKA Niedersachsen übernimmt die Ermittlungen. Tjark Wolf beendet hierfür seinen Urlaub vorzeitig und unterstützt seine Kollegen bei dem Fall, der sich äußerst verzwickt gestaltet. Die Überlende spricht nicht, ein Motiv für die Tat lässt sich nicht aufspüren. Als ein Mordanschlag auf die junge Frau verübt wird, ist dem Team um Femke Folkmer und Tjark Wolf schnell klar, dass ihre Ermittlungen bisher in die falsche Richtung liefen.

 

Nach dem grausamen Fund der havarierten Segelyacht auf der Nordsee lässt es Sven Koch gewohnt ruhig angehen. SOK-Leiterin Ceylan Özer macht die Messerattacke aus dem letzten Fall immer noch zu schaffen und sie geht ähnlichen Fällen der letzten Jahre nach. Währenddessen befindet sich Tjark in Dänemark, um neue Erkenntnisse über den rätselhaften Tod seiner Mutter zu gewinnen. Femke dagegen fühlt sich immer noch hin- und hergerissen zwischen dem Haus ihrer Oma und ihrer Wohnung in Wilhelmshaven und Fred ist mit seinem neuen Haus beschäftigt. Man erfährt somit gewohnt viel über das Privatleben der SOK-Ermittler, was regelmäßig in die Ermittlungen mit einfließt.

Und diese gestalten sich äußerst verzwickt. Anfangs sieht alles danach aus, als wenn es ein Segelausflug dreier wohlhabender Geschäftsleute gewesen wäre, die sich für ihr Vergnügen eine junge Frau mit an Bord genommen haben und der Törn irgendwie aus dem Ruder gelaufen ist. Die junge Frau, die offensichtlich Osteuropäerin ist, traut sich aus Angst nicht, eine Aussage über die Vorfälle an Bord zu machen, zudem scheint sie auch der deutschen Sprache kaum mächtig. Allerdings erfährt der Leser in einem weiteren Erzählstrang, dass jemand auch unbedingt möchte, dass die Frau nicht redet und dafür vor nichts zurückschreckt.

Als auf Aisa ein Mordversuch nur knapp verhindert werden kann, nimmt auch die Geschichte langsam an Fahrt auf. Allerdings ist die Story bis dahin mitnichten langatmig erzählt. Sven Koch versteht es sehr gut, von Anfang an einiges an Fragen bei dem Fall aufzuwerfen, stellenweise versorgt der Autor seine Leser aber auch mit Informationen, welche den Ermittlern noch nicht vorliegen, welche jedoch zur Lösung des Falls in keiner Weise beitragen. Dies alles schürt die Neugier und man merkt bald schon, dass sich der Anfangsverdacht des SOK-Teams als nicht ausreichend erweist und die Geschichte bedeutend komplexer angelegt ist und vor allem auch des Themas betreffend sehr gut recherchiert wurde.

Sven Koch versteht es zudem sehr gut, seinen Kriminalroman atmosphärisch dicht und packend zu erzählen. Nach und nach zieht der Autor auch die Spannung an, die in einem fulminanten, alle Fragen klärenden Ende mündet. Und doch hinterlässt Sven Koch auf der letzten Seite einen Cliffhanger, der einem das Warten auf den nächsten Band nicht leicht fallen lässt.


Fazit: Und wieder benötigt man etwas Geduld, wird dann jedoch mit einem spannenden, vielschichtigen und packend erzählten Krimi belohnt.


Der Autor:
Sven Koch, geboren 1969, arbeitet als Redakteur bei einer Tageszeitung. Auch als Fotograf und Rockmusiker hat er sich einen Namen gemacht. Sven Koch lebt mit seiner Familie in Detmold.

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