Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 3
ISBN: 978-3-426-51633-1
Erscheinungsdatum: 04. Mai 2015
Preis: 8,99 €
Der fünfte Mann
Krabbenfischer entdecken vor der
Ostfriesischen Küste eine Segelyacht, die mit Schlagseite in der Nordsee
treibt. Als die Fischer an Bord gehen, erwartet sie ein grauenhafter Anblick:
Überall an Bord befindet sich Blut, die Kabine ist teilweise ausgebrannt und
drei Menschen sind tot, nur eine junge Frau hat schwer verletzt überlebt. Die
Sondereinheit des LKA Niedersachsen übernimmt die Ermittlungen. Tjark Wolf
beendet hierfür seinen Urlaub vorzeitig und unterstützt seine Kollegen bei dem
Fall, der sich äußerst verzwickt gestaltet. Die Überlende spricht nicht, ein
Motiv für die Tat lässt sich nicht aufspüren. Als ein Mordanschlag auf die
junge Frau verübt wird, ist dem Team um Femke Folkmer und Tjark Wolf schnell
klar, dass ihre Ermittlungen bisher in die falsche Richtung liefen.
Nach dem grausamen Fund der
havarierten Segelyacht auf der Nordsee lässt es Sven Koch gewohnt ruhig angehen.
SOK-Leiterin Ceylan Özer macht die Messerattacke aus dem letzten Fall immer
noch zu schaffen und sie geht ähnlichen Fällen der letzten Jahre nach.
Währenddessen befindet sich Tjark in Dänemark, um neue Erkenntnisse über den
rätselhaften Tod seiner Mutter zu gewinnen. Femke dagegen fühlt sich immer noch
hin- und hergerissen zwischen dem Haus ihrer Oma und ihrer Wohnung in
Wilhelmshaven und Fred ist mit seinem neuen Haus beschäftigt. Man erfährt somit
gewohnt viel über das Privatleben der SOK-Ermittler, was regelmäßig in die
Ermittlungen mit einfließt.
Und diese gestalten sich äußerst
verzwickt. Anfangs sieht alles danach aus, als wenn es ein Segelausflug dreier
wohlhabender Geschäftsleute gewesen wäre, die sich für ihr Vergnügen eine junge
Frau mit an Bord genommen haben und der Törn irgendwie aus dem Ruder gelaufen
ist. Die junge Frau, die offensichtlich Osteuropäerin ist, traut sich aus Angst
nicht, eine Aussage über die Vorfälle an Bord zu machen, zudem scheint sie auch
der deutschen Sprache kaum mächtig. Allerdings erfährt der Leser in einem
weiteren Erzählstrang, dass jemand auch unbedingt möchte, dass die Frau nicht
redet und dafür vor nichts zurückschreckt.
Als auf Aisa ein Mordversuch nur
knapp verhindert werden kann, nimmt auch die Geschichte langsam an Fahrt auf.
Allerdings ist die Story bis dahin mitnichten langatmig erzählt. Sven Koch
versteht es sehr gut, von Anfang an einiges an Fragen bei dem Fall aufzuwerfen,
stellenweise versorgt der Autor seine Leser aber auch mit Informationen, welche
den Ermittlern noch nicht vorliegen, welche jedoch zur Lösung des Falls in
keiner Weise beitragen. Dies alles schürt die Neugier und man merkt bald schon,
dass sich der Anfangsverdacht des SOK-Teams als nicht ausreichend erweist und
die Geschichte bedeutend komplexer angelegt ist und vor allem auch des Themas
betreffend sehr gut recherchiert wurde.
Sven Koch versteht es zudem sehr
gut, seinen Kriminalroman atmosphärisch dicht und packend zu erzählen. Nach und
nach zieht der Autor auch die Spannung an, die in einem fulminanten, alle Fragen
klärenden Ende mündet. Und doch hinterlässt Sven Koch auf der letzten Seite
einen Cliffhanger, der einem das Warten auf den nächsten Band nicht leicht
fallen lässt.
Fazit: Und wieder benötigt man etwas
Geduld, wird dann jedoch mit einem spannenden, vielschichtigen und packend
erzählten Krimi belohnt.
Der Autor:
Sven Koch, geboren 1969, arbeitet als Redakteur bei einer Tageszeitung.
Auch als Fotograf und Rockmusiker hat er sich einen Namen gemacht. Sven
Koch lebt mit seiner Familie in Detmold.
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