Übersetzer: Rainer Schmidt
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
Genre: Englischer Thriller
ISBN: 978-3-442-46835-5
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2008
Preis: 8,95 €
Pig Island
Die Gruppierung „Gemeinde für
Psychogenes Heilen“ um den religiösen Anführer Malachi Dove lebt abgeschottet
auf der schottischen Insel Cuagach Eilean, die auch Pig Island genannt wird.
Besucher sind bei den rund 30 Mitgliedern unerwünscht und doch ist es dem
Journalisten Joe Oakes gelungen, eine Einladung für ein Interview auf der Insel
zu erhalten. Was die Gemeindemitglieder nicht wissen, Oakes kennt Dove und ist
keineswegs gut auf den fanatischen Sektenführer zu sprechen.
Satan soll auf Cuagach Eilean umgehen,
immer wieder schwemmt das Meer Schweinekadaver an Land, die Einwohner an der
schottischen Küste meiden Pig Island wie der Teufel das Weihwasser. Ein Video
kursiert im Internet, dass eine Gestalt mit einem Schwanz zeigt, wodurch es
Oakes auch einiges an Überredungskunst kostet, bis er endlich einen
Dorfbewohner findet, der ihn nach Pig Island hinüberbringt.
Der Empfang auf der Insel ist
erstaunlich freundlich, doch Oakes merkt schnell, dass die Inselbewohner ihm
etwas verschweigen, ein Teil der Insel ist tabu, hier soll der mittlerweile
geistig verwirrte Sektenführer Malachi Dove leben und ein rätselhaftes
Geschöpf, vor dem die Inselbewohner eine Heidenangst haben. Ignorant gegenüber den
Warnungen begibt sich Oakes nachts selbst auf die andere Seite der Insel und
tritt damit eine Katastrophe los.
Unheimlich, gruselig und mysteriös
beginnt die Geschichte um Pig Island. Schnell baut Mo Hayder eine beklemmende,
düstere Stimmung auf und auch die Spannung lässt nicht lange auf sich warten.
Die Story entwickelt sich äußerst rätselhaft, fesselnd und absolut
unvorhersehbar.
Erzählt wird die Geschichte
abwechselnd aus Sicht von Joe Oakes und später von seiner Frau Lexie. Während
Oakes ein nüchterner, zynischer und bis dahin völlig angstfreier Mensch ist,
der fast schon überheblich über die Ängste der Inselbewohner hinweggeht, ist
seine Frau Lexie eine sehr egoistische Frau, die in erster Linie an sich selbst
denkt und sich zudem wunderbar selbstbemitleiden kann. Ein äußerst
unsympathischer Charakter.
Während sich der erste Teil der Story
stellenweise sehr brutal gestaltet und fast schon als Horrorthriller bezeichnet
werden kann, ebbt die Spannung im Mittelteil etwas ab, bleibt aber jederzeit
unterhaltsam und wendungsreich. Erst im letzten Drittel des Romans zieht Mo
Hayder die Spannung wieder gekonnt an und bietet ihren Lesern eine Auflösung,
die so verstörend wie raffiniert ist.
Fazit: Ein beklemmender,
überraschender und packend erzählter Roman.
Die Autorin:
Mo Hayder avancierte mit ihrem Debüt, dem Psychothriller »Der Vogelmann« über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Der Nachfolger »Die Behandlung« wurde von der Times zu einem der zehn spannendsten Thriller aller Zeiten gewählt. 2011 bekam Mo Hayder den »CWA Dagger in the Library« für ihr bisheriges Gesamtwerk, im Jahr darauf wurde »Verderbnis« mit dem renommierten Edgar Award für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet. Die Autorin lebt heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in Bath, England.
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