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Mittwoch, 22. April 2015

{Rezension} Lavendelbitter - Ein Gartenkrimi von Elinor Bicks

Cover & Verlag: Gmeiner
Flexcover mit Lesebändchen: 285 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-8392-1643-9
Erscheinungsdatum: 04. März 2015
Preis: 12,99 €




Oma Kukuks Geheimnis

Lore Kukuk ist mit ihrem neuen Bekannten Lazlo Kalinn zum Tanzen verabredet, doch der Abend gestaltet sich anders als gedacht. Tage später wird ihr Verehrer tot in seiner Wohnung aufgefunden. Ein Duft nach Lavendel umweht den Leichnam. Kommissar Roland Otto und sein Assistent Brenneisen ermitteln in dem Fall. Die Spuren führen sie auch zu Lore, die auf dem Otzberg wohnt und in deren Garten der Lavendel üppig blüht. Als die Kommissare sich näher mit dem Privatleben von Lore beschäftigen, stellen sie schnell fest, dass im Laufe der Jahre einige Männer im Umkreis von Lore ums Leben kamen. Auch wenn viele Indizien für Lore als Täterin sprechen, ist Otto von deren Unschuld überzeugt. Hat ihn möglicherweise der Lavendelwein von Lore die Sinne vernebelt?

 

Die Endfünfzigerin lebt in einem kleinen Haus auf der Veste Otzberg, kümmert sich dort um das Museum und pflegt ansonsten ihren Garten, der über und über mit Lavendel bepflanzt ist. Es ist ein ruhiges, zurückgezogenen Leben, welches Lore führt und so freut sie sich auf die unerwartete Verabredung mit dem smarten Lazlo zum Tanzen. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße als Lore bemerkt, dass Lazlo nicht nur Augen für sie hat. Also abhaken und weiter im bisherigen Trott.

Doch daraus wird nichts, da ein paar Tage später Kommissar Otto und sein Kollege Brenneisen vor ihrer Tür stehen und sie zu Lazlo befragen. Dieser wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden, auf den ersten Blick deutet alles auf einen Zuckerschock hin, doch der Gerichtsmediziner stellt einige Ungereimtheiten fest. Und Lore ist bekannt im Städtchen Hering, dass sie sich perfekt mit Giften auskennt, schließlich war ihre Oma schon eine Heilkundige und im Umkreis von Lore sind in den letzten Jahren mehrere Männer unter unerklärlichen Umständen gestorben.

Eher ruhig entwickelt sich der Gartenkrimi, aber keineswegs langatmig. Zumeist verfolgt man die Geschichte aus der Perspektive von Lore, eine introvertierte und doch recht schlagfertige Dame in den besten Jahren, die ihre Freizeit gerne mit Freundin Edel verbringt. Edel und Lore kennen sich schon seit Kindertagen und Edel liefert Lore für den Tatzeitpunkt ein perfektes Alibi, für ihre beste Freundin selbstverständlich. Doch hat Lore wirklich etwas mit dem Mord an Lazlo zu tun? Spuren weisen immer wieder auf Lore, doch auch das Milieu, in welchem der Tote verkehrte, scheint den Kommissaren verdächtig. Hinzu kommt noch eine Partnervermittlung, bei der Lazlo für Hausmeistertätigkeiten angestellt war.

So einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, ist die Lösung des Falls dann bei weitem nicht und Elinor Blicks liefert mit „Lavendelbitter“ einen amüsanten wie wohl durchdachten und kurzweiligen Krimi ab, der stellenweise auch die Spannung nicht vermissen lässt.

Aber neben der schlüssigen und vielschichtigen Story überzeugen auch die lebendig und detailreich gezeichneten Charaktere, allen voran die eigensinnige wie liebenswürdige Lore, die dem Leser bis zum Schluss Rätsel aufgibt.


Fazit: Kurzweiliger Gartenkrimi mit sympathischen Charakteren und einer wendungsreichen Story.


Die Autorin:

Elinor Bicks wurde 1966 in Darmstadt geboren und wuchs zum Teil im Odenwald auf. Sie studierte Romanistik in Heidelberg und Bogotá, Kolumbien. Nach Ausflügen in den Journalismus und als Sprachlehrerin landete sie in der Werbung, wo sie viele Jahre als Texterin und Strategin in internationalen Agenturen für bekannte Marken tätig war. Die Autorin lebt heute als Freiberuflerin in der Mainmetropole Frankfurt und besucht immer wieder gerne den Odenwald. Zur Recherche hat sie sich tief in die Welt der Heilpflanzen eingegraben.


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