Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-453-47131-3
Erscheinungsdatum: 09. Februar 2015
Preis: 9,99 €
Eine Schatulle voller Geheimnisse
Dresden im Frühjahr 2013: Anna Kepler
betreibt in der Stadt an der Elbe zwei gutgehende Schokoladengeschäfte. Von ihrem
Großvater hat sie nicht nur die Liebe zur Schokolade geerbt, sondern auch die
Rosenvilla, die etwas außerhalb Dresdens liegt. Mit viel Liebe hat sie die
Villa renovieren lassen und um dem Namen ihres neuen Heims alle Ehre zu machen,
lässt sie von einem Bekannten den ehemaligen Rosengarten wieder aufleben. Beim
Setzen der Rosenstöcke finden Anna und Jan eine alte Schatulle. Diese enthält neben
einigen Gegenständen auch viele vollbeschriebene Seiten. Ganz offensichtlich
Teile mehrerer Tagebücher. Zusammen mit ihrer Freundin, der Bibliothekarin Hanka
versucht Anna, Ordnung in das Wirrwarr der Aufzeichnungen zu bekommen und stößt
dabei auf ein schreckliches Familiengeheimnis.
Anna könnte es nicht besser gehen.
Nachdem ihre erste Chocolaterie in der Altstadt bestens läuft, hat sie jetzt in
der Neustadt eine zweite Schokolust eröffnet.
Mit viel Liebe und noch mehr Leidenschaft kreiert die junge Frau immer wieder
neue, raffinierte Pralinen. Die Renovierungen an der Rosenvilla sind
abgeschlossen und nur noch der großflächige Garten muss mit alten
Rosenzüchtungen bepflanzt werden. Doch der Fund der alten Schatulle stellt ihr
Leben fortan auf den Kopf, immer tiefer dringt sie in die Aufzeichnungen ein,
die von Frauen verfasst wurden, die vor ihr in der Rosenvilla gelebt hatten.
Nachdem Teresa Simon ihren Lesern mir
ihrer wunderbaren, warmherzigen und einnehmenden Erzählweise ihre Protagonistin
Anna näher gebracht hat und man eine äußerst neugierige, zielstrebige junge
Frau kennenlernt, wechselt die Autorin von da an regelmäßige die
Handlungsstränge. Dabei entführt die Autorin ihre Leser in die Vergangenheit
und man lernt das Schicksal dreier Frauen kennen, die vom Ende des 19.
Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg lebten. Und deren Entscheidungen sich bis in
die heutige Zeit auswirken soll.
Helene, Emma und Charlotte sind neben
Anna die weiteren Protagonistinnen der äußerst unterhaltsamen, berührenden und
bestens recherchierten Geschichte. Teresa Simon gelingt es mühelos, ihren vier
Frauen ein Profil zu geben, sodass man sich mühelos in allen Erzählsträngen und
Zeitebenen zurechtfindet. Alle vier Frauen haben einen starken Willen, doch
während Anna ihr Leben so führen kann, wie sie es möchte, waren Helena, Emma
und teilweise auch Charlotte Opfer ihrer Zeit und mussten sich den
gesellschaftlichen Zwängen beugen. Neben den hervorragenden
Charakterzeichnungen bis in die kleinste Nebenrolle gelingt es der Autorin
zudem mühelos, Dresden in der heutigen wie auch zur damaligen Zeit bildhaft und
so atmosphärisch dicht zu beschreiben, dass man die Stadt an der Elbe während
des gesamten Romans mühelos vor Augen hat.
Die Geschichte entwickelt sich äußerst
rätselhaft, durch die Tagebucheintragungen erfährt man immer nur
bruchstückhaft, wie sich das Leben von Helene, Emma und Charlotte entwickelte und
weiß dennoch ganz genau, dass irgendetwas Schreckliches geschehen sein muss.
Doch um was es sich hierbei handelt, erfährt Anna und somit auch der Leser erst
am Ende dieses fesselnden Romans.
Fazit: Ein Roman voller Gefühl und
Rätsel, der das schicksalhafte Leben der Frauen der Rosenvilla über 100 Jahre
hinweg erzählt.
Die Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin,
die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die
Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein
Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, hat sich schon
seit Jugendtagen für die aufregende Geschichte der Schokolade
interessiert – und liebt die wunderschöne Elbmetropole Dresden, aus der
ein Teil ihrer mütterlichen Linie stammt.
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