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Dienstag, 10. Februar 2015

{Rezension} Der Mackenzie Coup von Ian Rankin

Cover & Verlag: Goldmann
Übersetzer: Gionvanni Bandini, Ditte Bandini
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
Genre: Englischer Krimi
ISBN: 978-3442469383
Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2010
Preis: 9,99 €



„… Schließt sich eine Tür, geht eine andere auf …“

Mike Mackenzie ist einer der reichsten Einwohner Edinburghs, doch seit dem Verkauf seiner Firma langweilt sich der Privatier zu Tode. Da kommt ihm die Idee seines Bekannten, dem Kunstkenner Professor Robert Gissing gerade recht. Die National Gallery hat in einem etwas außerhalb gelegenen Gebäudes Hunderte von Kunstwerken ausgelagert und der Tag der offenen Tür steht an. Auch das Außenlager öffnet seine Türen und ist somit die beste Gelegenheit, hier ein paar Gemälde zu entwenden. Mit an Bord ist bald schon Mikes langjähriger Freund Allan und der Student Westie. Der Coup wird akribisch vorbereitet und dann steht der Tag der offenen Tür an. Der Coup kann starten.

 

Während Robert Gissing seine Liebe zu Gemälden zum Beruf gemacht hat, sieht Mike die Kunstwerke nur als eine rentable Investition an. Doch die Idee zum Überfall holt ihn aus seiner Lethargie, begeistert stürzt er sich in die Vorbereitungen. Sein Freund Allan, ein Banker, ist da eher etwas zurückhaltend, besonders dann, als Mike einen stadtbekannten Verbrecher mit an Bord holt, den er aus Schulzeiten kennt. Doch das Insiderwissen von Chib Calloway ist für die Ganoven absolut notwendig. Doch damit beginnen auch die Probleme, denn Calloway steht unter ständiger Beobachtung durch die Kriminalisten der CID.

Nacheinander stellt Ian Rankin seine Protagonisten vor und diese sind von Grund auf verschieden. Banker Allan fehlt eigentlich die Chuzpe für den Coup, Mike dagegen blüht regelrecht auf, Student Westie steht ständig unter Strom durch seine Joints, Professor Giesing bringt sein ganzes Fachwissen mit ein und hält sich ansonsten eher im Hintergrund und Chib mimt den guten Freund, der über das nötige Know How für den Überfall verfügt.

In eher ruhiger, nachdenklicher Weise erzählt der Autor seinen Roman, der lange Zeit keine Züge eines Krimis aufweist. Dennoch ist der Roman von Anfang an sehr unterhaltsam und der einnehmende Schreibstil des Autors sorgt für kurzweilige Lesestunden. Und nachdem die akribischen Vorbereitungen für den Coup abgeschlossen sind und der Tag X ansteht, zieht dann auch die Spannung an.

Die Charaktere beschreibt Ian Rankin detailreich und lebendig und dabei dennoch so undurchsichtig, dass lange Zeit nicht ersichtlich wird, welche wahren Ambitionen die einzelnen Möchtegern-Ganoven wirklich treibt. Und nicht zu vergessen ist hier auch noch Inspector Ransome vom CID, der Calloway wegen seiner illegalen Geschäfte beschattet und ein ziemlich heller Kopf ist.


Fazit: Ein eher ruhiger, aber komplexer, unvorhersehbarer Roman, der erst im zweiten Teil auch Krimizüge annimmt. 


Der Autor: 
Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für "Das Souvenir des Mörders”, dem Edgar Allan Poe Award für „Tore der Finsternis" und dem Deutschen Krimipreis für „Die Kinder des Todes” ausgezeichnet. „So soll er sterben” und „Im Namen der Toten” erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde Ian Rankin mit dem "Order of the British Empire" ausgezeichnet.

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