Übersetzerin: Sabine Thiele
Broschierte Ausgabe: 464 Seiten
Genre: Roman / Skandinavien
ISBN: 978-3-426-30400-6
Erscheinungsdatum: 03. November 2014
Preis: 14,99 €
Eisiger Winter
Lappland im Jahre 1717: Marija, ihr
Mann Paavo und ihre beiden Töchter Frederika und Dorotea ziehen am Blackasen
auf den Hof eines Verwandten. Kurz nach ihrer Ankunft im Sommer finden die
14-jährige Frederika und die kleine Dorotea auf einer Lichtung die Leiche des
Nachbarn Eriksson. Die Bewohner rund um den Blackasen sind überzeugt, dass Eriksson
von einem Bär getötet wurde, nur Marija ist anderer Meinung. Für die Heilerin
sind die Wunden eindeutig die Tat eines Menschen. Bald schon zieht der Winter
mit eisiger Kälte und Dunkelheit über das Land. Die unnachgiebigen Fragen der
Heilerin sorgen bald schon für Misstrauen unter den Siedlern, zumal Eriksson
viel über die Geheimnisse der Bewohner am Blackasen kannte. Doch auch Marijas
ältere Tochter Frederika wird immer mehr in die Spirale von Hass und Misstrauen
mit hineingezogen, da sie ein Gespür für unerklärliche Vorgänge hat.
Es ist ein einsames, hartes und
entbehrungsreiches Leben, welches die Siedler am Berg Blackasen führen. Die
wenigen Höfe liegen weit auseinander, bis in die nächste Stadt mit dem Geistlichen
eine gute Tagesreise entfernt. Marija und ihre Familie werden mit freundlicher
Zurückhaltung in der Siedlergemeinschaft aufgenommen. Doch je mehr Fragen die
Heilerin stellt und Mutmaßungen aufstellt, umso angespannter wird die Stimmung
am Berg. Und der Winter zieht viel zu schnell und gnadenlos übers Land.
Cecilia Ekbäck erzählt ihren Roman,
den man durchaus auch als Kriminalroman bezeichnen kann, da der Mordfall
ständig präsent ist und schlussendlich aufgeklärt wird, in einer
atmosphärischen, beklemmenden und oft sehr unheimlichen Erzählweise. Sehr gut
vermittelt die Autorin das beschwerliche, entbehrungsreiche Leben im 18.
Jahrhundert in der Einsamkeit Lapplands, wo bereits im November schwerste
Schneestürme übers Land ziehen, die Tage kaum noch hell werden und der Hunger
immer gegenwärtig ist.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr
ruhig und verhalten, gleichzeitig aber durch die ausführlichen Beschreibungen
des Lebens am Blackasen jederzeit fesselnd und abwechslungsreich. Hinzu kommen
die rätselhaften, fast schon gruseligen Erlebnisse von Frederika, das merkwürdige
Gebaren des Bischoffs wie auch der Witwe des Ortspfarrers. Aber nicht nur das
Auftreten der Bewohner der naheliegenden Stadt werfen Fragen auf, auch die
Geschehnisse am Blackasen selbst und das stellenweise etwas merkwürdige
Verhalten der Siedler sorgt für Rätselraten, was eine durchweg latenten
Spannung hervorruft.
Fazit: Atmosphärisch dicht erzählter
Roman über Aberglaube, Mord, Geheimnisse, Hass und Misstrauen rund um den
unheimlichen Berg Blackasen.
Die Autorin:
Cecilia Ekbäck wurde in Schweden geboren, ihre
Eltern stammen selbst aus Lappland. Schon als Jugendliche arbeitete sie
als Journalistin und gewann bereits als Jugendliche ihren ersten
literarischen Preis.
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