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Sonntag, 9. November 2014

{Rezension} Schwarzer Winter von Cecilia Ekbäck

Cover & Verlag: Droemer
Übersetzerin: Sabine Thiele
Broschierte Ausgabe: 464 Seiten
Genre: Roman / Skandinavien
ISBN: 978-3-426-30400-6
Erscheinungsdatum: 03. November 2014
Preis: 14,99 €



Eisiger Winter

Lappland im Jahre 1717: Marija, ihr Mann Paavo und ihre beiden Töchter Frederika und Dorotea ziehen am Blackasen auf den Hof eines Verwandten. Kurz nach ihrer Ankunft im Sommer finden die 14-jährige Frederika und die kleine Dorotea auf einer Lichtung die Leiche des Nachbarn Eriksson. Die Bewohner rund um den Blackasen sind überzeugt, dass Eriksson von einem Bär getötet wurde, nur Marija ist anderer Meinung. Für die Heilerin sind die Wunden eindeutig die Tat eines Menschen. Bald schon zieht der Winter mit eisiger Kälte und Dunkelheit über das Land. Die unnachgiebigen Fragen der Heilerin sorgen bald schon für Misstrauen unter den Siedlern, zumal Eriksson viel über die Geheimnisse der Bewohner am Blackasen kannte. Doch auch Marijas ältere Tochter Frederika wird immer mehr in die Spirale von Hass und Misstrauen mit hineingezogen, da sie ein Gespür für unerklärliche Vorgänge hat.



Es ist ein einsames, hartes und entbehrungsreiches Leben, welches die Siedler am Berg Blackasen führen. Die wenigen Höfe liegen weit auseinander, bis in die nächste Stadt mit dem Geistlichen eine gute Tagesreise entfernt. Marija und ihre Familie werden mit freundlicher Zurückhaltung in der Siedlergemeinschaft aufgenommen. Doch je mehr Fragen die Heilerin stellt und Mutmaßungen aufstellt, umso angespannter wird die Stimmung am Berg. Und der Winter zieht viel zu schnell und gnadenlos übers Land.

Cecilia Ekbäck erzählt ihren Roman, den man durchaus auch als Kriminalroman bezeichnen kann, da der Mordfall ständig präsent ist und schlussendlich aufgeklärt wird, in einer atmosphärischen, beklemmenden und oft sehr unheimlichen Erzählweise. Sehr gut vermittelt die Autorin das beschwerliche, entbehrungsreiche Leben im 18. Jahrhundert in der Einsamkeit Lapplands, wo bereits im November schwerste Schneestürme übers Land ziehen, die Tage kaum noch hell werden und der Hunger immer gegenwärtig ist.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und verhalten, gleichzeitig aber durch die ausführlichen Beschreibungen des Lebens am Blackasen jederzeit fesselnd und abwechslungsreich. Hinzu kommen die rätselhaften, fast schon gruseligen Erlebnisse von Frederika, das merkwürdige Gebaren des Bischoffs wie auch der Witwe des Ortspfarrers. Aber nicht nur das Auftreten der Bewohner der naheliegenden Stadt werfen Fragen auf, auch die Geschehnisse am Blackasen selbst und das stellenweise etwas merkwürdige Verhalten der Siedler sorgt für Rätselraten, was eine durchweg latenten Spannung hervorruft.


Fazit: Atmosphärisch dicht erzählter Roman über Aberglaube, Mord, Geheimnisse, Hass und Misstrauen rund um den unheimlichen Berg Blackasen.


Die Autorin:

Cecilia Ekbäck wurde in Schweden geboren, ihre Eltern stammen selbst aus Lappland. Schon als Jugendliche arbeitete sie als Journalistin und gewann bereits als Jugendliche ihren ersten literarischen Preis.


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