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Donnerstag, 3. September 2009

{Rezension} Verhängnisvolles Schweigen von Peter Robinson


Verlag: Ullstein Verlag 
Übersetzer: Andree Hesse
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
ISBN: 3548280668
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 01. August 2009
Preis: 8,95 €


Eine Mauer des Schweigens

Beim Bergwandern in den Dales findet ein Tourist in einem Wald in Swainshead eine bis zur Unkenntlichkeit verweste Leiche. Chief Inspector Alan Banks und sein Team von der Mordkommission in Eastvale nehmen die Ermittlungen auf. Doch diese gestalten sich anfangs als schwierig, da niemand in dem kleinen Dorf in Swainshead etwas mitbekommen haben will. Als dann endlich die Identität des Toten geklärt wird und es sich bei diesem um einen ehemaligen Bewohner des Dorfes handelt, müssen sich Banks und sein Team mit einer Mauer des Schweigens auseinandersetzen. Viele scheinen ein Motiv zu haben, doch kein Bewohner scheint die Ermittlungen der Polizei unterstützen zu wollen. Und was die ganze Sache noch brisanter macht ist die Tatsache, dass 5 Jahre zuvor bereits ein Privatdetektiv ermordet wurde und am selben Tag eine junge Frau aus dem Dorf verschwand. Der Mord wurde nie geklärt, ebenso wenig das Verschwinden. Gibt es hierbei Gemeinsamkeiten mit dem aktuellen Fall.

In seinem vierten Fall ermittelt Alan Banks in einem kleinen englischen Dorf und sieht sich dort einigen Schwierigkeiten gegenüber. Die Bewohner sind zwar freundlich, es ist jedoch deutlich beim Lesen zu spüren, dass hier einige Geheimnisse bewahrt werden sollen und so sind einige der Charaktere auch sehr undurchsichtig angelegt.

Das Leben und die Schwierigkeiten (Arbeitslosigkeit, Tristesse, Landwirtschaft) werden einfühlsam erzählt und auch die Schilderungen der Landschaft sind sehr anschaulich, sodass man sich rasch ein Bild der Menschen und der Gegend machen kann und auch die Perspektivlosigkeit der "kleinen Leute" zur Zeit der Thatcher-Regierung spürt. Dies hat Peter Robinson wieder gewohnt atmosphärisch sehr dicht umgesetzt.

Der Krimi beginnt ohne große Vorgeschichte sofort mit dem Mord in den Dales und den anschließenden Ermittlungen, die dieses Mal DI Banks bis nach Kanada führen, sodass sich die Spannung praktisch von Anfang an einstellt und sie sich auch kontinuierlich über das ganze Buch bis zum fulminanten Ende hin hält.

Gewohnt einfühlsam und lebendig beschreibt der Autor wieder die Charaktere des Buches, allen voran natürlich Alan Banks, wobei hier sein Privatleben eher im Hintergrund steht und der Fokus auf der Ermittlungsarbeit liegt.


Alles in allem ist Peter Robinson mit seinem 4. Fall um seinen Protagonisten Alan Banks wieder ein atmosphärisch dichter und spannender Krimi gelungen, der einen zu jeder Zeit gut unterhält.

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