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Sonntag, 13. September 2009

{Rezension} Splitter von Sebastian Fitzek


Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN: 3426198479
Genre: Deutscher Thriller / Psychothriller
Erscheinungsdatum: 02. Juni 2009
Preis: 16,95 €

Vergessen ... oder lieber doch nicht?!

Wie wäre es, wenn man alle schlechten, traurigen und peinlichen Erinnerungen einfach für immer vergessen könnte? Müsste doch eigentlich fantastisch sein. Man geht unbeschwert durchs Leben, muss sich keine Gedanken über sein Verhalten machen und wäre einfach nur glücklich und zufrieden. Oder aber brauchen wir diese Erinnerungen? Formen sie nicht unser Ich? Werden wir nicht erst auch durch unsere negativen Erfahrungen zu dem, was wir heute sind? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek.

Marc Lucas ist ein gebrochener Mann. Durch einen Autounfall hat er seine Frau und sein ungeborenes Baby verloren. Er kam bei dem Unfall relativ glimpflich davon, nur ein kleiner Splitter steckt in seinem Nacken nahe an der Wirbelsäule. Um das „Wandern“ dieses Splitters zu verhindern, muss er regelmäßig Tabletten nehmen. Aus lauter Verzweiflung hatte er auf eine Annonce geantwortet, in der eine Privatklinik verspricht, unangenehme Erlebnisse mit Hilfe von Tabletten, die eine Teilamnesie herbeiführen, vergessen zu lassen. In seiner Verzweiflung antwortet er auf diese Annonce und der Alptraum beginnt.

Sebastian Fitzek hat wieder einmal einen atmosphärisch sehr dichten Psychothriller abgeliefert, der einen sofort fesselt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte beginnt mit dem Ende, ohne dies jedoch zu verraten, aber schon ahnen lässt, dass man hier in einem Alptraum hineingeraten ist. Die Handlung ist für den Leser genauso verwirrend und beängstigend wie für seinen Protagonisten Marc. Man hat zu keiner Zeit des Buches auch nur die geringste Ahnung, worauf der Thriller hinausläuft. Und das erhöht die Spannung extrem, zumal die Atmosphäre der Story zu jeder Zeit sehr beklemmend und düster ist.

Allerdings bin ich bei dem Ende etwas Hin- und Hergerissen. Zum einen wirkt die Lösung für diese rasante Story etwas zu einfach, obwohl sie absolut glaubwürdig und schlüssig erklärt wird. Auf der anderen Seite zeigt Sebastian Fitzek hier mehr als deutlich, dass eine für die Betroffenen „einfache“ Lösung eines Problems total aus dem Ruder laufen kann.


Alles in allem ist Sebastian Fitzek mit „Splitter“ ein überaus spannender Psychothriller gelungen, der einen auch nach Beenden des Buches so schnell nicht mehr loslässt.

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