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Mittwoch, 24. September 2014

{Rezension} Börsentöpfchen von Alida Leimbach

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 310 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Osnabrück
ISBN: 978-3-8392-1603-3
Erscheinungsdatum: 02. Juli 2014
Preis: 11,99 €


Totalverlust

Iris Birklund findet in der gemeinsamen Osnabrücker Villa ihren Ehemann Simon tot in seinem Arbeitszimmer. Der herbeigerufene Hausarzt diagnostiziert Herzinfarkt, doch bei der Autopsie vor der Einäscherung stellt der zuständige Gerichtsmediziner Strangulationsmale am Hals des Bankers fest. Kommissarin Birthe Schöndorf und ihr neuer Kollege Carlo Oltmann übernehmen den Fall. Ihre Ermittlungen führen sie mitten hinein in die Bankenkrise. Von dieser ist auch der Schreiner Mario Roggenkamp betroffen, sein gesamtes Vermögen ist verloren, seine Existenz steht auf dem Spiel.

 

Mario Roggenkamp ist überglücklich. In wenigen Tagen soll sein angelegtes Geld ausgezahlt werden, mit dem er sich als Schreiner endlich selbstständig machen möchte. Doch beim Termin mit dem Berater seiner Bank erfährt er, dass sein gesamtes angelegtes Geld verloren ist, zu spekulativ war der Fond, zu dem ihm Simon Birklund geraten hat. Vor seiner Familie verheimlicht der völlig verzweifelte Mario den Verlust.

Zehn Tage später ist der Banker Simon Birklund tot. Seine Ehefrau Iris wie auch der Hausarzt gehen von einem Herzinfarkt aus und Iris besteht auf eine Urnenbeisetzung. Was sie jedoch nicht weiß, vor jeder Einäscherung wird eine Obduktion durchgeführt, bei der die Male am Hals des Toten entdeckt werden.

Im Verlauf des Lokalkrimis präsentiert Alida Leimbach ihren Lesern einige Verdächtige, die durchaus ein Motiv hätten, den Banker Simon Birklund zu ermorden. So zum Beispiel der Kleinkriminelle Arthur, der versucht hatte, Simon Birklund zu erpressen. Doch war er wirklich der Mörder? Und warum verstrickt sich die Ehefrau ständig in Widersprüche? Und da wäre ja auch noch Mario Roggenkamp, der leichtsinnigerweise bereits seinen Job gekündigt und eine Halle für seine Schreinerei angemietet hat?

Alida Leimbach erzählt in ruhiger, packender Art ihren Krimi, der zudem mit viel Lokalkolorit versehen ist. Neben den Ermittlungen lässt die Autorin auch Raum für das Privatleben ihrer beiden Kommissare und gibt sehr gut die Verzweiflung von Mario und einer weiteren Betroffenen wider, die praktisch vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen.

Mit viel Feingefühl zeichnet die Autorin ihre Charaktere, wodurch diese sehr lebendig und nachvollziehbar agieren. Die Ermittlungen gestalten sich durchweg interessant und stellenweise spannend, aber es ist eher ein leiser, ruhiger Krimi, der klar facettenreiche Charaktere in den Vordergrund stellt. Aber die fehlende Spannung stört in keiner Weise, da die Story sich realistisch und sehr wendungsreich gestaltet und somit beste Krimiunterhaltung bietet.


Fazit: Ein leiser Krimi mit einer wendungsreichen Story und wunderbar herausgearbeiteten Charakteren.


Die Autorin:

Alida Leimbach, Jahrgang 1964, ist in Lüneburg geboren und in Osnabrück aufgewachsen. Nachdem sie einige Jahre als Übersetzerin in Frankfurt am Main tätig war, studierte sie noch einmal: Evangelische Theologie, Germanistik und Englisch für das Lehramt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt.


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