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Sonntag, 18. August 2013

{Rezension} Die Vagabundin von Astrid Fritz

Cover & Verlag: Kindler
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Genre: Historischer Roman / 16. Jahrhundert
ISBN: 978-3463405070
Erscheinungsdatum: 06. März 2009
Preis: 16,99 €





Die Geschichte der Eva Barbiererin

Passau im Jahr 1561: Die junge Eva verlebt keine glückliche Zeit, wächst sie doch mit ihrem kleinen Bruder Niklas bei ihrem trunksüchtigen und gewalttätigen Stiefvater auf, der den knappen Verdienst in die nächste Kneipe trägt. Als ihr Stiefvater sie auch noch wegen Spielschulden an einen älteren Mann verheiraten will, flüchtet Eva zusammen mit ihrem Bruder. Fortan sind die beiden auf Wanderschaft. Doch schnell muss die junge Frau erkennen, dass sie den Männern auf der Straße schutzlos ausgeliefert ist. Eva besorgt sich gefälschte Papiere und reist nun als junger Schneidergeselle durchs Land. Hierbei trifft sie auch auf ihre große Liebe.



Astrid Fritz erzählt die wahre Geschichte der Eva Barbiererin, die es vielen Frauen ihrer Zeit gleich tat und sich als Mann verkleidete. Zur damaligen Zeit waren Frauen machtlos der männlichen Gesellschaft ausgeliefert, viele Frauen haben dagegen aufbegehrt, wie auch Eva, deren Verkleidung jedoch mehr aus der Not heraus geboren war.

Es ist ein aufregendes, aber auch gefährliches Leben, welches Eva fortan führt. Ihren kleinen Bruder kann sie schon bald bei ihrer Muhme unterbringen, wo Niklas das erste Mal so etwas wie Familienleben kennenlernt. Doch Eva fühlt sich hier nicht so recht wohl und beschließt, weiter auf Wanderschaft zu gehen. Aus der Not heraus ist sie öfter gezwungen zu lügen und auch kleine Diebstähle müssen aufgrund von nagendem Hunger ab und an sein. Eva trifft unterwegs die unterschiedlichsten Menschen, einige sind ihr wohlgesonnen, andere dagegen weniger. Die junge Frau muss mehrmals um ihr Leben fürchten. In Regensburg scheint ihr Vagabundenleben endlich ein Ende zu finden, doch auch hier hat Eva nicht nur Freunde.

Die eng an die historischen Fakten gehaltene Geschichte ist zumeist sehr abwechslungsreich erzählt und bezüglich des Ausgangs schwer vorhersehbar. Hierdurch gestaltet sich der Roman durchweg sehr unterhaltsam und oft auch spannend, doch ab und an wiederholen sich die Geschehnisse etwas, wenn auch in abgewandelter Form, was stellenweise schon etwas langatmig wirkt. Astrid Fritz verwendet  viele Begriffe der damaligen Zeit, zudem ist ihr Erzählstil sehr farbenprächtig und bildhaft, sodass man sich die kleinen und größeren Städte, welche Eva auf ihrer Wanderschaft kennenlernt sehr gut vorstellen kann.

Und auch die Charaktere agieren durchweg überzeugend und sind facettenreich beschrieben. Gerade von Eva erhält man schnell eine Vorstellung, kann sich gut in sie hineinversetzen und erlebt mit, wie aus einem schüchternen jungen Mädchen mit der Zeit eine abenteuerlustige junge Frau wird, deren Übermut ihr zum Verhängnis wird. Und auch wenn manche Ereignisse rund um Eva oft etwas unglaubwürdig wirken, sind gerade diese wirklich geschehen, wie Astrid Fritz im Nachgang zu ihrem Roman berichtet.

Fazit: Ein zumeist spannend und unterhaltsam erzählter Roman über das Leben einer jungen Frau, die sich aus den Zwängen der damaligen Zeit zu befreien versucht.
 
Die Autorin:
Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Heute lebt Astrid Fritz in der Nähe von Stuttgart.

4 Kommentare:

  1. Hach wie schön das jemand was von Astrid Fritz liest :D Sie ist meine absolute LIeblingsautorin und habe gerade ihr neuestes Buch gekauft :D

    Ich mag es einfach das Fritz über starke Frauen schreibt :D Bin zwar noch bisl skeptisch wegen ihrem neuen Buch, da es nach einer Krimi Serie klingt und mir das nicht so zusagt aber da es meine Liebslingsautorin ist *_* MUSS ich es einfach lesen^^

    Hoffe du liest noch ihre anderen Werke ;)

    Grüße Pam

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    1. Hallo Pam,
      für mich war es das erste Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das Letzte.
      LG Isabel

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  2. Hey Isabel,

    das klingt wirklich gut. Habe vor einigen Jahren schon mal was von Astrid Fritz gelesen und erinnere mich gerne an das Buch. Vielleicht kennst du es ja: "Die Hexe von Freiburg". Kann mich dunkel erinnern, dass es auch teilweise langatmig war, aber gut fand ich es trotzdem :)

    Viele Grüße

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    1. Hey,
      ja, es war wirklich gut und über die kleinen Längen schaut man gerne mal hinweg, da das Buch im Ganzen einfach klasse war.
      LG Isabel

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