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Montag, 15. Juli 2013

{Rezension} Bis in den Tod hinein von Vincent Kliesch

Cover & Verlag: Blanvalet
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Thriller / Berlin
ISBN: 978-3-442-37798-5
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2013
Preis: 9,99 €




Jack, der Serientäter

Der Rheinländer Severin Boesherz ist erst seit Kurzem beim LKA Berlin als ein Serienmörder die Hauptstadt unsicher macht. Scheinbar wahllos sind seine Opfer ausgesucht und seine Morde immer anders. Doch eines haben alle gemeinsam: jedes Mal wird bei den Toten eine Zahl gefunden und jedes Opfer hat Spuren eines Elektroschockers am Körper. Hauptkommissar Boesherz und seinem Team läuft die Zeit davon, denn der Serienmörder tötet immer schneller.



Die Morde, welche der Täter begeht sind allesamt grauenvoll und entsprechen den Eigenarten der Opfer: Ein Brandstifter stirbt in den Flammen eines Autos, ein Fassadenkletterer liegt zerschmettert vor einem Hochhaus, einem Dieb sterben durch eiskaltes Wasser die Arme ab, einem Lügner wird die Zunge abgeschnitten. Und Vincent Kliesch beginnt auch seinen Thriller gleich mit dem Mord an dem Brandstifter. Eindringlich und temporeich beschreibt der Autor diese Szene und das rasante Tempo wie auch die hohe Spannung behält Vincent Kliesch über den gesamten Thriller bei.

Da stört es auch nicht, dass man den Mörder bereits nach wenigen Seiten kennt und diesen offensichtlich gestörten, pedantischen und ordnungsfanatischen Menschen bei der Observierung und den Morden begleitet. Diesen völlig emotionslos agierenden Mann beschreibt der Autor hervorragend, wodurch man beim Lesen seiner Taten aufgrund dessen Gefühlskälte öfter einmal eine Gänsehaus bekommt. Aber bald ist auch klar, dass die Mordserie zwar von ihm verübt wird, aber noch eine mysteriöse Person im Hintergrund steht, welche die Fäden zieht.


Nach und nach kristallisiert sich auch die Motivation des Täters heraus und für was die Zahlen stehen, welche immer bei den Opfern aufgefunden werden. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln in alle Richtungen, der noch so kleinsten Spur wird nachgegangen, doch bis sich hier erste brauchbare Spuren für die LKA-Ermittler herauskristallisieren, dauert es dann noch etwas, auch wenn dem gerne einmal etwas unkonventionell ermittelnden Hauptkommissar ebenfalls schnell ersichtlich ist, für was die Zahlen stehen könnten. Allerdings hilft dieses Wissen dem analytisch denkenden und ziemlich eigenwilligen Severin Boesherz wenig um die Identität des Mörders zu ermitteln.

Durch wechselnde Erzählstränge verfolgt man zumeist die Ermittlungen des Opern liebenden Hauptkommissars und seinem Team, lernt hierbei auch das Privatleben des Genussmenschen Boesherz etwas kennen und erhält zudem Einblick in das exzentrische Leben des Mörders. Die Erzählweise von Vincent Kliesch ist klar, fesselnd und konzentriert auf das Wesentliche. Hierdurch hält der Autor durchgehend die Spannung auf sehr hohem Niveau und präsentiert zudem seinen Lesern äußerst facettenreiche Charaktere mit Ecken und Kanten, die lebendig und überzeugend agieren.

Fazit: Hier ist atemlose Spannung Programm. Ein sehr gut durchdachter und jederzeit fesselnder Thriller, der auch mit seinen detailreich beschriebenen Charakteren überzeugt.
 

Der Autor:
Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde.
Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer.

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