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Sonntag, 17. Februar 2013

{Rezension} Der Gefangene des Himmels von Carlos Ruiz Zafón

Cover & Verlag: Fischerverlage
Übersetzer: Peter Schwaar
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Genre: Historischer Roman / Barcelona
ISBN: 978-3-10-095402-2
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2013
Preis: 22,99 €




Die Stadt der Verdammten

Barcelona, kurz vor Weihnachten 1957. Ein seltsamer, unheimlicher alter Mann betritt die Buchhandlung Sempere und kauft ein wertvolles Buch. Hierbei handelt es sich um eine seltene Ausgabe von „Der Graf von Monte Christo“. Das Buch hinterlässt der alte Mann für Fermin in der Buchhandlung und Daniel, nun neugierig geworden, folgt dem rätselhaft auftretenden Mann. Doch mehr als seinen vorübergehenden Aufenthaltsort erfährt der junge Buchhändler nicht. Fermin selbst wirkt immer unruhiger, steht doch seine Hochzeit bevor, bei der es allerdings ein kleines, aber entscheidendes Problem zu überwinden gibt. Fermin offenbart sich Daniel und so erfährt der junge Buchhändler die abenteuerliche, gefährliche Lebensgeschichte seines besten Freundes und auf einmal verknüpfen sich die Fäden der Geschichten von „Der Schatten des Windes“ und „Das Spiel des Engels“.



Es ist nicht zwingend notwendig, diese beiden Romanen vorab gelesen zu haben, da es sich auch bei „Der Gefangene des Himmels“ um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt, aber man trifft während des Lesens auf einige Bekannte aus beiden Romanen, zum Teil werden ihre Geschichten, ihr Leben weitererzählt.

Zafón beginnt seinen Roman mit den letzten Tagen des Jahres 1957, doch hier verweilt der Autor nicht lange und schon bald reist man knapp 20 Jahre zurück und lernt einen Teil des Leben von Fermin kennen, welches sich nun wirklich nicht einfach oder gar langweilig gestaltet hatte. Und man erhält auch wieder einen guten Einblick in die damalige politische Lage des Landes.

Der Schreibstil von Carlos Ruiz Zafón ist gewohnt bildhaft und fesselnd, doch irgendwie fehlte mir dieses Mal das gewisse Etwas, was seine bisherigen Romane ausmachte. Ich kann es nicht recht fassen und auch beschreiben, aber diese Sogwirkung, den „Der Schatten des Windes“, „Marina“ oder „Das Spiel des Engels“ auf mich hatte, blieb hier aus.

Dennoch ist „Der Gefangene des Himmels“ wieder ein äußerst unterhaltsamer, rätselhafter, faszinierender Roman und Zafón versteht es  gekonnt, seine Leser an seinen Roman zu binden. Zumal auch die Charaktere bis in die kleinste Nebenrolle ausgereift sind, in ihrem Verhalten überraschen und gerade Daniel und Fermin einem wieder regelrecht ans Herz wachsen.

Fazit: Zwar reicht „Der Gefangene des Himmels“ nicht ganz an „Der Schatten des Windes“ und an „Das Spiel des Engels“ heran, ist aber dennoch ein faszinierender, lesenswerter Roman.

Der Autor (Quelle: Verlagsseite):

Carlos Ruiz Zafón ist der Autor von sieben Romanen, die in über 40 Sprachen übersetzt wurden. Um den Friedhof der Vergessenen Bücher kreisen neben der ›Der Schatten des Windes‹ auch ›Das Spiel des Engels‹ (Fischer Taschenbuch Bd. 18644 ) und ›Der Gefangene des Himmels‹ (S. Fischer). Der mit Spannung erwartete vierte und letzte Teil dieser einzigartigen Romanwelt ist in Arbeit. Im Fischer Taschenbuch ist außerdem der SPIEGEL-Bestseller ›Marina‹ (Bd. 18624) lieferbar. Seine ersten Erfolge feierte Ruiz Zafón mit den drei phantastischen Schauerromanen ›Der dunkle Wächter‹, ›Der Fürst des Nebels‹ und ›Mitternachtspalast‹, die bei Fischer FJB erschienen sind. Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und lebt heute in Los Angeles.



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