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Donnerstag, 21. April 2011

{Rezension} Nephilim von Asa Schwarz

Verlag: Knaur TB Verlag
Übersetzer: Sabine Thiele
Tachenbuchausgabe: 320 Seiten
Genre: Ökothriller
ISBN: 9783426507667
Erscheinungsdatum: 07. Februar 2011
Preis: 8,99 €


Gefallene Engel

Die Greenpeace-Aktivistin Nova Barakel ist auf dem Weg zur Wohnung des Vattenfall-Vorsitzenden, um diese mit roter Farbe zu besprühen. Nova ist überzeugt, dass die Besitzer nicht anwesend sind, doch in der Wohnung  macht sie eine grausame Entdeckung. Im Schlafzimmer liegen die grausam verstümmelten Leichen des Ehepaars. Nova flieht kopflos aus der Wohnung. Nicht genug, dass sie sich mit dem Unfalltod ihrer Mutter auseinandersetzen muss, jetzt gerät sie auch noch unter Mordverdacht. Denn die Ermittlerin  und ihre Kollegen geraten schnell auf die Spur der radikalen Umweltaktivistin. Als weitere Morde geschehen, ist für die Ermittler klar, dass nur Nova die Täterin sein kann. Nova ist sich dessen bewusst und versucht alles, ihre Unschuld zu beweisen. Und hierbei muss sie eine schreckliche Entdeckung machen.

Asa Schwarz vermischt hier ziemlich gekonnt hochaktuelle Umweltprobleme mit der Geschichte der Nephilim, den gefallenen Engeln. Und so beginnt der Ökothriller von der ersten Seite an sehr temporeich und spannend. Anfangs glaubt man noch, die Morde werden von einem ziemlich perfiden und extrem radikalen Umweltaktivisten begangen. Denn schließlich gehören die Ermordeten allesamt zu den Menschen, die mit zu den größten Umweltsündern oder Ignoranten in Bezug auf die Klimaerwärmung gehören. Doch schon bald muss man erkennen, dass hier eine kleine, erlesene Gesellschaft  hinter den Morden steckt. Doch welche Gründe haben sie? Warum ist ihnen der Umweltschutz so extrem wichtig. Ganz ehrlich gesagt, sind mir diese Fragen nicht zu genüge erklärt worden und deswegen gab es auch einen Punkt Abzug.

Neben den Informationen, welche man zu aktuellen Umweltthemen wie auch zu den Hintergründen der Nephilim erhält, gibt Asa Schwarz einem auch einen kleinen Geschichtskurs zur Altstadt von Stockholm. Immer wieder sind kleine Verweise auf verschiedene Bauten, Straßen usw. mit eingebaut, die ich sehr interessant fand, die aber so kurz gehalten sind, dass sie die Spannung nicht herausnehmen. Und spannend ist der Thriller in jedem Fall. Vor allem auch, da eine Zeitlang absolut nicht vohersehbar ist, in welche Richtung sich dieser entwickeln wird. Als dies dann ersichtlich wird, birgt er doch noch so die eine oder andere interessante Wendung  und der flüssige und durchaus fesselnde Schreibstil der Autorin tut sein übriges, dass man gebannt weiterliest.

Der Ökothriller ist in zwei Handlungsstränge aufgebaut und so lernt man schnell die junge Umweltaktivistin Nova kennen, die gerade einen schrecklichen Schicksalsschlag hinnehmen musste. Ihre Mutter ist mit dem Auto in eine Tankstelle gefahren. Die Polizei glaubt an einen Unfall, doch Nova mag dies nicht recht glauben und so fällt es ihr sehr schwer, den Tod ihrer Mutter zu akzeptieren, auch wenn ihr Verhältnis eher als unterkühlt zu beschreiben ist.  Der zweite Handlungsstrang erzählt den Fall aus Sicht der Polizistin Amanda. Diese hat die Ermittlungen übernommen, obwohl sie offensichtlich mit einer schweren Magen-Darm-Grippe zu kämpfen hat. Trotzdem stürzt sie sich in den Fall und für sie steht bald Nova als Täterin fest. Die chaotische, lebhafte Kommissarin lebt für ihre Arbeit und genießt ihr unkompliziertes Verhältnis zum Gerichtsmediziner Moses.

Fazit: Der Ökothriller fängt sehr rasant an und hält dieses Tempo auch bis zum Ende. Allerdings war das Ende für mich nicht unbedingt schlüssig und hat einige Fragen offen gelassen. 

1 Kommentar:

  1. Ich fand das Buch nicht so dolle. Die geschichtlichen Anmerkungen zu fast jeder Straße und jedem Bauwerk, an dem Nova vorbeikommt, gingen mir mit der Zeit eher auf die Nerven und den Rest der Handlung fand ich unausgereift, als hätte die Autorin den Handlungsstrang noch nicht fertig ausgearbeitet. Aber sie arbeitet ja schon am nächsten Buch, vielleicht erfährt man da etwas mehr über die Nephilim.

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