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Montag, 29. November 2010

{Rezension} Das Gebeinhaus von P. J. Parrish

Übersetzer: Charlotte Breuer, Norbert Möllemann
Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 3426501074
Erscheinungsdatum: 01. September 2009
Preis: 8,95 €


Jemandes Tochter

In dem beschaulichen Städtchen Echo Bay / Michigan ist es mit der Ruhe vorbei, als Jungs beim Spielen Menschenknochen im Wald finden. Eine großangelegte Suche fördert immer mehr Knochen zutage, sodass schon bald von einem Serienmörder ausgegangen werden muss. Während der Suche findet die junge Polizistin Joe Frye an den Bäumen in der Nähe seltsame Baumzeichnungen. Besteht hier ein Zusammenhang? Und wenn ja, welchen Bezug hat der Serienmörder zu indianischen Mythen, denn die Baumzeichnungen sind eindeutig indianischen Ursprungs.

Joe Frye ist erst seit einigen Monaten Polizistin und wird von den Ermittlungen anfangs ziemlich ausgegrenzt. Zumal Detective Mack, der leitende Ermittler, der festen Überzeugung ist, dass es sich bei den Knochenfunden um die sterblichen Überreste von Annabel Chapel handelt, die vor mehreren Jahren spurlos verschwunden ist. Mack kann bis heute nicht verwinden, dass er den Fall damals nicht lösen konnte und setzt jetzt alles daran zu beweisen, Annabel gefunden zu haben. Doch Joe fallen Ungereimtheiten auf und schnell kann sie beweisen, dass es sich um mehr als einen Mord handeln muss. Da jedoch der Thriller Mitte der 1970er Jahre spielt und Polizistinnen damals noch einen schweren Stand hatten, wird sie von ihren Kollegen anfangs nicht ernst genommen. So ermittelt sie erst einmal auf eigene Faust bis Detective Rafsky von der Staatspolizei zu dem Fall hinzugezogen wird.

Rafsky erkennt Joes ermittlerisches Potential und schenkt auch ihren Vermutungen um den Windigo glauben. Dies ist ein Wesen, welches in besonders kalten Wintermonaten von Menschen Besitz ergreift, um sie dazu zu bringen, Menschenfleisch zu essen. Joe ist davon überzeugt, dass der Serienmörder sich für einen Windigo hält, da bisher nur Knochenfragmente gefunden werden konnten und die indianischen Baumzeichnungen ebenfalls darauf hindeuten.

Das Autorenpaar P.J. Parrish, bei dem es sich um die Schwestern Kelly Nichols und Kris Montee handelt, halten sich nicht mit viel Vorgeplänkel auf, sondern steigen gleich mit den ersten Knochenfunden in den Thriller ein. Hierdurch ist Spannung schon mal garantiert, zumal sich anfangs absolut keine Spuren finden lassen, wer diese Morde begangen hat, noch welches Motiv dahinter steckt.

Immer wieder lässt das Autorenduo auch den Mörder zu Wort kommen, allerdings weiß man bis zur Mitte des Thrillers nicht, um wen es sich hierbei handelt. Als seine Identität für den Leser bekannt wird, entwickelt sich der Thriller zu einem rasanten Katz-und-Maus-Spiel zwischen Täter und Polizei, wobei der Serienmörder den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist. Nach und nach erfährt man auch die Beweggründe sowie die Art, wie der Mörder seine Opfer tötet bis der Thriller dann mit einem äußerst spannenden Ende in den winterlichen Wäldern rund um Echo Bay schlüssig aufgelöst wird.

Fazit: Ein spannender Thriller mit einer sympathischen Protagonistin und einer fesselnden Story.

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