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Dienstag, 28. Oktober 2014

{Rezension} Zorn - Vom Lieben und Sterben von Stephan Ludwig

Cover & Verlag: Fischer
Taschenbuchausgabe: 368 Seiten
Genre: Deutscher Thriller / Band 2
ISBN: 978-3-596-19507-7
Erscheinungsdatum: 04. Oktober 2012
Preis: 8,99 €



Zorn & Schröder, der Zweite

Nach seinem Krankenhausaufenthalt zwar noch nicht so ganz fit, stürzt sich Hauptkommissar Schröder dennoch gleich wieder in die Arbeit. Schließlich gilt es, eine Reihe von Einbrüchen in der städtischen Kleingartenanlage aufzuklären und sein Chef, Hauptkommissar Claudius Zorn, versteht es wieder bestens, sich vor der Arbeit zu drücken. Der Fall ist schnell geklärt, eine Gruppe Jugendliche sind die Täter, doch dann wird einer aus der Clique auf bestialische Weise getötet.

 

Die Arbeit hat Zorn nach wie vor noch nicht erfunden und überlässt diese gerne großzügig dem dicken Schröder. Allerdings ist dieser nach seiner Verletzung gar nicht mehr so dick und irgendwie wirkt Schröder auch ein wenig anders, irgendwie verschlossener. Doch da Zorn nicht gerade ein Meister im Kommunizieren ist, lässt er das Nachfragen lieber sein. Währenddessen erträgt Schröder die Sticheleien seines Chefs weiterhin mit stoischer Ruhe.

Allerdings ist es mit dem Faulenzen für Zorn schnell vorbei, als ein Jugendlicher beim Mountainbike-Fahren grausam ermordet wird. Der Teenager gehörte einer Clique an, die gerade den Einbrüchen in einer Kleingartenanlage überführt wurden. Und sei dies nicht genug ist kaum eine Woche später noch ein weiteres Mitglied der Clique tot.

Mit einem sehr bedrückenden Prolog beginnt Stephan Ludwig den zweiten Fall seines originellen Ermittlerteams. Problemlos wechselt der Autor während eines Kapitels die verschiedenen Handlungsstränge und so kommt in kurzen Passagen auch immer mal wieder der Mörder zu Wort, wobei dessen Identität lange verborgen bleibt und man erst recht spät einen Verdacht hegen kann. Mit dem Motiv sieht es nicht weniger rätselhaft aus und dies präsentiert einem der Autor schlüssig am Ende seines vielschichtigen Thrillers, der im Verlauf immer mal wieder interessante Wendungen annimmt.

Der Schreibstil von Stephan Ludwig ist seinem Protagonisten angepasst und dementsprechend flapsig, locker, schnodderig, jederzeit flüssig und bald auch richtig fesselnd.  Die Thrillerhandlung beginnt anfangs etwas zögerlich, aber schon bald zieht der Autor dann das Tempo an und die Story entwickelt sich packend und fesselnd.


Fazit: Spannender, vielschichtiger Thriller mit einem außergewöhnlichen, liebenswerten Ermittlerpaar.


Der Autor:
Stephan Ludwig, arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze. Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.

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