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Freitag, 4. Mai 2012

{Rezension} Menschenopfer von Matthias P. Gibert



Verlag: Gmeiner-Verlag 
Taschenbuchausgabe: 366 Seiten
ISBN: 978-3839212370
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 13. Februar 2012
Preis: 11,90 € 



Lenz‘ neunter Fall

Hideo Asami ist Küchenhilfe in einem Kassler Sushi-Restaurant. Seit Tagen plagt ihn Unwohlsein und als ihm dann auch noch büschelweise die Haare ausfallen, verschwindet er spurlos. In einer Gartenkolonie brennt einige Zeit später eine Gartenlaube ab, in ihr findet die Feuerwehr drei Leichen. Hauptkommissar Paul Lenz übernimmt den Fall und als feststeht, dass alle Drei gewaltsam zu Tode kamen, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Zur gleichen Zeit ist die junge Japanerin Watane auf der Suche nach ihrem Freund, der auch als Küchenhilfe arbeitete und obwohl schwer krank, ebenfalls spurlos verschwunden ist.




In seinem neunten Fall kämpft Paul Lenz erst einmal mit der magischen Zahl 50, denn sein Geburtstag rückt als näher und Paul hat mit diesem Tag ein Problem, bis ihm seine zukünftige Ehefrau Maria den Kopf zurechtrückt. So stürzt er sich dann auch voller Elan in den neuen Fall, der anfangs so gar keine Ermittlungsansätze bietet.

Hierbei ist man als Leser stellenweise dem Hauptkommissar und seinem Team bei dem Fall etwas voraus, da Matthias P. Gibert immer mal wieder die Handlungsstränge wechselt und man so schon bald feststellt, dass die Morde eng in Verbindung mit einem handfesten Lebensmittelskandal stehen. Doch wie die illegalen Machenschaften genau ablaufen und warum die 3 Menschen sterben mussten, erfährt man erst ziemlich zum Schluss des Falls.

Die Spannung ist zumeist durchweg vorhanden, wird  allerdings immer mal wieder durch private Szenen aus Lenz‘ Leben unterbrochen, was jedoch immer unterhaltsam ist.  Die Story geht immer mal wieder überraschende Wege, die so nicht unbedingt vorhersehbar sind, allerdings hatte ich fast durchgehend den Eindruck, dass der Fall dieses Mal hauptsächlich durch Kommissar Zufall gelöst wurde, als das Lenz‘ Ermittlungen entscheidend zur Lösung beigetragen hätten. Dies empfand ich allerdings jetzt keineswegs als störend.

Etwas gestört dagegen hat mich der fast durchgehend sehr flapsige Umgang zwischen Lenz und seinem Team. Klar merkt man hierdurch sofort, dass zwischen ihnen ein sehr kollegiales, teilweise freundschaftliches Verhältnis besteht, aber bei dem brisanten Thema wären mir manchmal etwas weniger flapsig, lockere Dialoge lieber gewesen. Seine Charaktere sind dagegen wieder hervorragend herausgearbeitet und überzeugen durchweg bis in die kleinste Rolle.

Fazit: Matthias P. Gibert verarbeitet in seinem neuesten Fall ein hochaktuelles Thema zu einem zumeist spannenden Krimi mit wieder überzeugenden Charakteren.

Der Autor:
Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, ist verheiratet und lebt als freier Schriftsteller in Kassel.

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