Leseempfehlungen

Montag, 30. Mai 2011

{Leseeindruck} Das Wunder von Treviso von Susanne Falk


Verlag: Kindler Verlag
Hardcover Ausgabe: 256 Seiten

Genre: Roman
ISBN: 978-3-463-40600-8

Erscheinungsdatum: 15. Juli 2011
Preis: 16,95 €


Wunder geschehen auf viele Arten
 
Witzig beginnt schon einmal der Prolog, in dem Nonna Cristina mit ihren Enkelkindern die Oper besucht, der Barbier von Sevilla steht auf dem Spielplan. Wie sollte es anders sein, benehmen sich die acht- und zwölfjährigen Enkel nicht so wie Oma es sich vorstellt und sie muss mit autoritärer Härte durchgreifen. Freudig schlägt ihr Herz, als sie feststellt, dass wenigstens Maria von der Aufführung begeistert ist, verärgert aber relativ schnell wieder, als Maria mit Begeisterung ausgerechnet über die Figur des Friseurs schwärmt … doch alles nur Proletarier denkt sich Nonna Christina.

Dieser Einstieg ist einfach nur humoristisch, bildhaft und sehr leichtfüßig geschrieben. Man hat die Drei in der Oper sofort vor Augen, sieht Antonio sich auf den Sitzen lümmeln und Maria fasziniert auf die Bühne starren und neben ihnen Nonna Cristina, welche die Beiden mit Argusaugen beäugt … einfach herrlich!

Anschließend stellt die Autorin einem erst einmal Treviso vor, diesen kleinen, beschaulichen und so uninteressanten Ort mit seinen gerade einmal 1377 Einwohnern. Hierdurch lernt man ein wenig die Abläufe des Dorflebens kennen wie auch Don Antonio, den Pfarrer und den Friseur Luigi. Als die Autorin das Telefonat zwischen Don Antonio und dem Bürgermeister von Treviso schildert, musste ich sofort an eine Fernsehserie denken: Don Camillo und Peppone. Vom Alter her ist Don Antonio mit Don Camillo zu vergleichen und als er auf die Idee kommt, seinem Dorf eine kleine Attraktion zu bieten, um endlich den Tourismus auch nach Treviso zu holen, blitzt schon eine gute Portion Bauernschläue durch.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte mit viel Humor, Wärme und einem gewissen Schalk. So ist es auch für Don Antonio ganz normal, nach dem Telefonat herzhaft zu fluchen, dann werden eben schnell dann mal drei Ave Maria gebetet und gut ist’s.

Die Leseprobe kommt sehr locker leicht herüber, der Schreibstil von Susanne Falk wirkt wunderbar erfrischend, ist ständig mit Witz durchtränkt und sie schildert ihre Charaktere und Treviso genau so, wie man sich ein kleines italienisches Dorf mit seinen Einwohnern vorstellt. Mag klischeehaft sein, wird aber von der Autorin sehr gut vermittelt und so scheint dieses Buch eine gelungen Sommerlektüre zu sein: Locker, luftig, leicht und spritzig!

2 Kommentare:

  1. Hört sich erfrischend an!
    Liebe Isabell, ich wünsche Dir eine traumhaft schöne Woche.
    Es grüßt Dich, Tanja ;)

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  2. Dies ist ein wirklich schönes Buch, das Momente der Einsamkeit zu verschönern wird.

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