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Sonntag, 6. März 2011

{Rezension} Blinder Instinkt von Andreas Winkelmann

Verlag: Goldmann Verlag 
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Deutscher Psychothriller 
ISBN: 978-3-442-47338-0 
Erscheinungsdatum: 17. Januar 2011
Preis: 8,99 €


Unerschütterliche Bruderliebe

In einem Heim für behinderte Kinder wird die achtjährige blinde Sarah entführt. Kommissarin Franziska Gottlob und ihr Kollege beginnen mit den Ermittlungen und Franziska stellt schnell Parallelen zu einem zehn Jahre alten Entführungsfall fest. Auch damals wurde ein kleines, blindes Mädchen entführt. Ist hier derselbe Täter am Werk?

Franziska nimmt Kontakt mit dem Boxer Max Ungemach auf, dem Bruder der damals entführten Sina. Noch heute leidet er unter dem Verschwinden, macht sich größte Selbstvorwürfe, denn schließlich sollte er auf Sina aufpassen. Nach dem Vorfall floh er von zu Hause, landete durch Glück im Gym seines heutigen Trainers und wurde ein erfolgreicher Boxer. Doch das Schicksal von Sina lässt ihn bis heute nicht los.

Andreas Winkelmann erzählt seinen Thriller aus mehreren Perspektiven. So lernt man auch fast sofort den gestörten  Charakter des Entführers kennen, allerdings bleibt seine Identität bis etwa zur Mitte verborgen. Somit beginnt fast augenblicklich das Rätselraten beim Lesen und treibt die Spannung an und selbst, als man seine Identität kennt, beginnt ein fesselndes Katz-und-Maus-Spiel und die Spannung bleibt dann immer noch auf einem sehr hohen Niveau, welche bis zum atemberaubenden Showdown mühelos anhält.

In Rückblicken erfährt man nach und nach auch wie es zu der Entführung von Sina kam, wie Max hiermit fertig wurde und sich sein Leben bis heute gestaltete. Und natürlich ist man auch bei den Ermittlungen von Franziska und ihrem Kollegen dabei wie auch bei den eigenen Nachforschungen von Max. Hierbei erhält man auch einen kleinen Einblick in das Privatleben der Ermittler wie auch in das des Boxers.

Dies alles gestaltet sich von Anfang bis Ende äußerst temporeich und spannend. Besonders die Szenen mit dem Psychopathen sind beklemmend beschrieben und seine kranke Seele sehr gut herausgearbeitet. Aber auch Max und Franziska nehmen schnell Konturen an, wirken sympathisch und in ihrem Handeln verständlich. Die Story entwickelt sich logisch, überrascht durch unerwartete Wendungen und auch der Schluss ist nachvollziehbar beschrieben.


Alles in allem wieder einmal ein hervorragender Psychothriller von Andreas Winkelmann, dem es wunderbar gelingt, eine komplexe Story rasant und äußerst spannend zu erzählen.

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