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Donnerstag, 9. Dezember 2010

{Rezension} Im Zeichen der Angst von Mika Bechtheim

Taschenbuchausgabe: 480 Seiten
ISBN: 3442472687
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 15. November 2010
Preis: 8,99 €

Schatten der Vergangenheit
  
Seit 20 Jahren hat Clara nichts mehr von ihrer Mutter gehört, da erhält sie Besuch von der Polizei. Ihre Mutter ist ermordet worden und Clara gerät schnell in den Kreis der Verdächtigen. Denn sie saß bereits einmal wegen Totschlags im Gefängnis. 13 Jahre zuvor soll sie den Entführer ihrer kleinen Tochter Johanna ermordet haben, die bei der Entführung starb. Nun hat Clara wieder eine kleine Tochter und schon nach kurzer Zeit sieht alles danach aus, dass die Schatten der Vergangenheit Clara und ihre Tochter Josey wieder einholen.

Aus Sicht ihrer Protagonistin Clara erzählt Mika Bechtheim die vorliegende Geschichte, welche von Anfang an ein sehr hohes Tempo vorlegt und absolut fesselnd, spannend und auch beklemmend umgesetzt wurde. So hält sich Mika Bechtheim auch nicht viel mit Vorgeplänkel und der Vorstellung aller Beteiligten auf, sondern steigt sofort in die Story ein. Clara, selbst Reporterin, beginnt schnell, eigene Ermittlungen über das mysteriöse Leben ihrer Mutter anzustellen und vertraut dabei weder der Polizei noch ihren Freunden, was sie aus Sicht der Polizei zur Verdächtigen macht. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, sieht sie das Leben von Josey bedroht. Ein wahrer Alptraum beginnt für Clara.

Dieses Gefühlschaos, welches Clara während des gesamten Thrillers durchlebt, ist absolut authentisch und nachfühlbar umgesetzt. Die Story entwickelt sich immer mehr zu einer atemlosen Jagd und je mehr Details Clara erfährt, umso verwirrender wird für sie die ganze Situation und somit auch für den Leser. Man weiß absolut nicht, was sich hinter den Ereignissen verbirgt, ist genauso ratlos wie Clara und die ständigen Wendungen in der Story sorgen hier wirklich nicht für Klarheit. Aber genau diese Ungewissheit sorgt durchgängig für eine extreme Spannung. Ganz zum Schluss verbinden sich dann die vielen losen Fäden zur einer absolut schlüssigen Lösung.

Mika Bechtheim beschreibt ihre Charaktere detailreich und sehr lebendig, sodass sie fast augenblicklich Konturen annehmen, wobei es ihr aber auch hervorragend gelingt, durch kleine Bemerkungen oder Hinweise immer wieder einen zu verunsichern. So weiß man eigentlich, außer bei Clara, nie ganz genau, ob und was sie zu verbergen haben, inwieweit sie in den Fall involviert sind oder ob Clara ihnen vertrauen kann.

Clara selbst ist eine 45-jährige Reporterin und Bestsellerautorin, die nach der Trennung von ihrem Mann Kai ihre kleine Tochter alleine erzieht. Dies ist mit den üblichen Problemen behaftet, aber ihr gelingt der Spagat ziemlich gut. Fremde Hilfe mag sie eher weniger annehmen, ist sehr selbstständig, kann als ziemlich stur bezeichnet werden und sie ist eine Frau, die man sofort sehr sympathisch findet.

Ganz am Anfang und noch einmal zum Schluss verweist die Autorin darauf, dass Clara, die neben der Arbeit als Reporterin auch sehr erfolgreich Krimis schreibt, ihre Bücher unter dem Pseudonym Mika Bechtheim veröffentlicht. Auch sind in der Vita der Autorin wie auch bei der Protagonistin einige Übereinstimmungen festzustellen. Inwieweit das Buch somit authentische Züge hat, muss jeder Leser selbst entscheiden.

Fazit: Ein extrem spannender Thriller mit einer nicht minder fesselnden und komplexen Story, der einem schier den Atem beim Lesen raubt.

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